Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
- Tobi P.
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Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Moin zusammen,
ich hätte da gern mal ein Problem Ich habe aktuell einige Schweisseinrichtungen und Plasmaschneider zu prüfen. Die 0544-4 war leider nicht Bestandteil unseres Normenpakets, wurde aber bestellt und ist heute auch brav in meinem Eingangskörbchen gelandet.
Jetzt habe ich hier die Problematik dass es sich bei meinen Patienten ausnahmslos um Invertergeräte handelt. Die 0544-4 macht zu dem Thema keine besondere Aussage, auch die Prüfung von Plasmaschneidern wird - ausgenommen der Hinweis auf die entfallende Messung der Leerlaufspannung - nicht näher betrachtet.
Eine Isolationswiderstandsmessung wäre hier auch nur für den Geräteteil vor dem Netzschalter, sprich die Zuleitung, wirklich aussagekräftig.
Ich würde daher auf die Isomessung verzichten und stattdessen eine Differenzstrommessung sowie Berührungsstrommessung des Schweissstromkreises machen wie es in der Norm ja auch vorgeschlagen wird.
Seht ihr hier hinsichtlich der Thematik Invertergeräte noch besonderen Handlungsbedarf? Wie sieht das bei Plasmaschneidern aus, Vorgehen analog zu Schweissstromquellen mit Ausnahme der entfallenden Leerlaufspannungsmessung oder gibts dafür noch eine weitere Norm die ich gerade nicht auf dem Schirm habe?
Hersteller fragen brachte übrigens nichts ausser der Aussage einfach nach 0701-0702 zu prüfen, das würden alle anderen auch so machen. Der Hersteller der Plasmaschneidgeräte wunderte sich dass überhaupt geprüft wird, das scheinen die drüben in Amiland wohl gar nicht zu kennen. Man schlug daher einfach einen Funktionstest vor.............
Gruß Tobi
ich hätte da gern mal ein Problem Ich habe aktuell einige Schweisseinrichtungen und Plasmaschneider zu prüfen. Die 0544-4 war leider nicht Bestandteil unseres Normenpakets, wurde aber bestellt und ist heute auch brav in meinem Eingangskörbchen gelandet.
Jetzt habe ich hier die Problematik dass es sich bei meinen Patienten ausnahmslos um Invertergeräte handelt. Die 0544-4 macht zu dem Thema keine besondere Aussage, auch die Prüfung von Plasmaschneidern wird - ausgenommen der Hinweis auf die entfallende Messung der Leerlaufspannung - nicht näher betrachtet.
Eine Isolationswiderstandsmessung wäre hier auch nur für den Geräteteil vor dem Netzschalter, sprich die Zuleitung, wirklich aussagekräftig.
Ich würde daher auf die Isomessung verzichten und stattdessen eine Differenzstrommessung sowie Berührungsstrommessung des Schweissstromkreises machen wie es in der Norm ja auch vorgeschlagen wird.
Seht ihr hier hinsichtlich der Thematik Invertergeräte noch besonderen Handlungsbedarf? Wie sieht das bei Plasmaschneidern aus, Vorgehen analog zu Schweissstromquellen mit Ausnahme der entfallenden Leerlaufspannungsmessung oder gibts dafür noch eine weitere Norm die ich gerade nicht auf dem Schirm habe?
Hersteller fragen brachte übrigens nichts ausser der Aussage einfach nach 0701-0702 zu prüfen, das würden alle anderen auch so machen. Der Hersteller der Plasmaschneidgeräte wunderte sich dass überhaupt geprüft wird, das scheinen die drüben in Amiland wohl gar nicht zu kennen. Man schlug daher einfach einen Funktionstest vor.............
Gruß Tobi
- kabelmafia
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Moin Tobi,
Es hat sich als sinnvoll erwiesen die Prüfung nach VDE 0544-4 nicht selbst durchzuführen, sondern durch einen befähigten Dienstleister machen zu lassen. Dort wird mittels A3-S geprüft und da sagt einem so eine tolle Software was man je nach Gerätetyp tun muss. Alles andere ist bei modernen Schweißgeräten ein Krampf.
Die VDE 0544-4 ist übrigends eine IEC, ohne Streichungen ins deutsche übernommen...
muss jetzt zum Abendessen, eventuell später noch mehr.
genau eben nicht. Dann müssen intern Baugruppen abgetrennt werden um wirklich den Nachweis der sicheren Trennung zu erreichen. Auf die Iso-Messungen (Mehrzahl!) verzichtet man nicht bei Schweißstromquellen. Das Dumme daran ist, dass einem keiner verrät welce Stecker man abziehen muss.Eine Isolationswiderstandsmessung wäre hier auch nur für den Geräteteil vor dem Netzschalter, sprich die Zuleitung, wirklich aussagekräftig.
Ich würde daher auf die Isomessung verzichten und stattdessen eine Differenzstrommessung sowie Berührungsstrommessung des Schweissstromkreises machen wie es in der Norm ja auch vorgeschlagen wird.
Es hat sich als sinnvoll erwiesen die Prüfung nach VDE 0544-4 nicht selbst durchzuführen, sondern durch einen befähigten Dienstleister machen zu lassen. Dort wird mittels A3-S geprüft und da sagt einem so eine tolle Software was man je nach Gerätetyp tun muss. Alles andere ist bei modernen Schweißgeräten ein Krampf.
Die VDE 0544-4 ist übrigends eine IEC, ohne Streichungen ins deutsche übernommen...
muss jetzt zum Abendessen, eventuell später noch mehr.
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- Null-Leiter
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Richtig-so habe ich das auch immer erledigt
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- Null-Leiter
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Inverter ist nicht grundlegend anders als ein klassicher Elektroden-Schweißtrafo.
Hauptunterschiede:
- Iso dürfte wegen der vielen Elektronik weitgehend sinnlos sein, ja sogar u.U. schädlich für bestimmte Baugruppen. Letzteres sehe ich aber nicht so wild, Qualitätsgeräte haben das auszuhalten.
- Isolation der Ausgänge gegen PE weiterhin wichtig und sinnvoll, schlägt aber manchmal fehl (Merkle z.B.). Sollte das passieren, sehr genau auf die Berührströme schauen.
- Fokus heute auf Differenzstrom und Berührstrom
- Bei Geräten mit Drahtvorschub (MIG MAG) die Sonde bei gedrücktem Taster an den auslaufenden Draht klemmen! Vorschubgeschwindigkeit reduzieren, damit man nicht so viel Draht verschwendet.
- Messung der Ausgangsspannung an Invertern nicht kritisch wegen Leerlaufspannung (die bleibt schön stabil), aber wegen Hochfrequenzmüll. Filterschaltung verwenden, nicht direkt aufs Spannungsmessgerät. Schaltung siehe Norm oder vom Messgeräte-Hersteller.
- Standby-Schaltungen nicht vergessen! Ganz moderne Geräte schalten die Ausgänge komplett aus, wenn sie eine Zeit lang keine Last sehen. Sollte bei der Leerlaufspannungsmessung auffallen, wenn da unter 10V kommt. Die Geräte lassen sich mit diversen Tricks doch wieder zur Mitarbeit überreden, ohne wirklich schweißen zu müssen.
- HF-Zündung deaktivieren, kann das Messgerät kaputtmachen!
Plasma?
Ansonsten: Aufmachen, putzen, putzen, putzen! Aber erst nach dem Messen!
Hauptunterschiede:
- Iso dürfte wegen der vielen Elektronik weitgehend sinnlos sein, ja sogar u.U. schädlich für bestimmte Baugruppen. Letzteres sehe ich aber nicht so wild, Qualitätsgeräte haben das auszuhalten.
- Isolation der Ausgänge gegen PE weiterhin wichtig und sinnvoll, schlägt aber manchmal fehl (Merkle z.B.). Sollte das passieren, sehr genau auf die Berührströme schauen.
- Fokus heute auf Differenzstrom und Berührstrom
- Bei Geräten mit Drahtvorschub (MIG MAG) die Sonde bei gedrücktem Taster an den auslaufenden Draht klemmen! Vorschubgeschwindigkeit reduzieren, damit man nicht so viel Draht verschwendet.
- Messung der Ausgangsspannung an Invertern nicht kritisch wegen Leerlaufspannung (die bleibt schön stabil), aber wegen Hochfrequenzmüll. Filterschaltung verwenden, nicht direkt aufs Spannungsmessgerät. Schaltung siehe Norm oder vom Messgeräte-Hersteller.
- Standby-Schaltungen nicht vergessen! Ganz moderne Geräte schalten die Ausgänge komplett aus, wenn sie eine Zeit lang keine Last sehen. Sollte bei der Leerlaufspannungsmessung auffallen, wenn da unter 10V kommt. Die Geräte lassen sich mit diversen Tricks doch wieder zur Mitarbeit überreden, ohne wirklich schweißen zu müssen.
- HF-Zündung deaktivieren, kann das Messgerät kaputtmachen!
Plasma?
Ansonsten: Aufmachen, putzen, putzen, putzen! Aber erst nach dem Messen!
Man möge mir erklären, was "moderne Schweißstromquellen" sind. Und was nicht.Die 0544-4 macht zu dem Thema keine besondere Aussage,
- Tobi P.
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Moin zusammen,
ich würde das Auslagern der Prüfung ja vorschlagen. Aber leider hat der dafür Zuständige noch nicht aufgehört zu fluchen seitdem er realisiert hat was es bedeutet wenn ich irgendwas prüfe Der arme Kerl ging wohl fälschlicherweise davon aus dass ich einfach nur das tue was mein Vorgänger auch getan hat
Eben aufgrund der Elektronik-Thematik hätte ich auf die Isomessung(en) verzichtet und stattdessen Differenz/Berührungsstrom gemessen. Ich werde dann aber zusätzlich noch die Isolation Schweissstromkreis gegen PE mit reinnehmen.
Filterschaltung ist klar. Bei den Geräten handelt es sich ausnahmslos um WIG-Inverter (Lorch - und Merkle ) bzw. Hypertherm-Plasmaschneider. Sollte tatsächlich ein Schweissvorgang während der Prüfung notwendig sein wäre mir das sogar ganz recht, ich wollte schon länger mal ausprobieren wie stark eine Helium-Beimischung das Einbrandverhalten bei Aluminium beeinflusst und für meine eigenen WIG-Geräte hab ich leider keine Heliumflasche da. Ist übrigens mit ein Grund warum ich das übernehmen sollte - ich kann mit den Geräten umgehen
Gruß Tobi
ich würde das Auslagern der Prüfung ja vorschlagen. Aber leider hat der dafür Zuständige noch nicht aufgehört zu fluchen seitdem er realisiert hat was es bedeutet wenn ich irgendwas prüfe Der arme Kerl ging wohl fälschlicherweise davon aus dass ich einfach nur das tue was mein Vorgänger auch getan hat
Eben aufgrund der Elektronik-Thematik hätte ich auf die Isomessung(en) verzichtet und stattdessen Differenz/Berührungsstrom gemessen. Ich werde dann aber zusätzlich noch die Isolation Schweissstromkreis gegen PE mit reinnehmen.
Filterschaltung ist klar. Bei den Geräten handelt es sich ausnahmslos um WIG-Inverter (Lorch - und Merkle ) bzw. Hypertherm-Plasmaschneider. Sollte tatsächlich ein Schweissvorgang während der Prüfung notwendig sein wäre mir das sogar ganz recht, ich wollte schon länger mal ausprobieren wie stark eine Helium-Beimischung das Einbrandverhalten bei Aluminium beeinflusst und für meine eigenen WIG-Geräte hab ich leider keine Heliumflasche da. Ist übrigens mit ein Grund warum ich das übernehmen sollte - ich kann mit den Geräten umgehen
Gruß Tobi
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- Null-Leiter
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Ich prüfe die Schweissgeräte im zweiten Durchgang. Mit Secutest Pro und Secuload wird es einem ja per Schritt für Schrittanleitung beschrieben. Nach einem Jahr war mir das schon wieder recht. Was ich etwas schwach fand war unsere Inhouseschulung. Der Seminarleiter brachte keine Leerlaufspannungsmessung hin bei einem Schutzgasschweissgerät. Ich hab dann rausgefunden, dass ich die Rolle für den Vorschub lösen muss, und dann den Taster betötigen muss. Beim Lichtbogenschweissgerät ist das ja auch so, theoretisch. Die Isolationsmessung ist etwas heimtückisch. Eine Schweissgerätefirma sagte mir, dass irgendwo ein Tropfen Öl im Gehäuse da reichen kann. Ein Gerät, dass mir vermutlich durch sowas letztes Jahr durchfiel kam dieses mal wieder durch. Plasmaschneider, den trau ich mich nicht, ansonsten hab ich so um die 10 Schweissgeräte pro Jahr.
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Hab ich noch vergessen. Den Schweisstest mach ich nicht mehr während des Prüfvorgangs. Beim Secutest Pro bruzelts schneller mal ne Sicherung durch wie bei der älteren Generation.
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Das ist für mich der Hinweis, dass es sich hier um einen richtigen Prüfer handelt.
Ist auch teilweise schwierig. Manche Geräte muss man richtiggehend zur Mitarbeit überreden. Manche "Prüfern" denken sich ja nicht einmal was dabei, wenn die Leerlaufspannung 0,3 Volt beträgt (Beispiel)....brachte keine Leerlaufspannungsmessung hin bei einem Schutzgasschweissgerät.
Schweisstest? Während des Prüfvorgangs? Du meinst so richtig auf eine Stück Metall schweißen? Warum machst du das?Den Schweisstest mach ich nicht mehr während des Prüfvorgangs.
- Tobi P.
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
Moin,
mache ich im Rahmen der Prüfung auch, allerdings erst im Rahmen des abschliessenden Funktionstests. Also direkt an der Steckdose ohne Messgerät dazwischen. Dafür habe ich im Prüfprotokoll dann auch einen separaten Punkt drin der zb Funktion des Drahtvorschubs, der HF-Zündeinrichtung, Pulseinrichtung, Fernregler etc. abdeckt. Halt alles was das entsprechende Gerät kann. Wie gesagt - wenn ich prüfe dann prüfe ich auch alles
Gruß Tobi
mache ich im Rahmen der Prüfung auch, allerdings erst im Rahmen des abschliessenden Funktionstests. Also direkt an der Steckdose ohne Messgerät dazwischen. Dafür habe ich im Prüfprotokoll dann auch einen separaten Punkt drin der zb Funktion des Drahtvorschubs, der HF-Zündeinrichtung, Pulseinrichtung, Fernregler etc. abdeckt. Halt alles was das entsprechende Gerät kann. Wie gesagt - wenn ich prüfe dann prüfe ich auch alles
Gruß Tobi
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- Null-Leiter
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Re: Prüfung von Schweiss-Stromquellen, Invertergeräte und Plasmaschneider
@Probator
ich mach den Schweisstest nach der Prüfung 1. weil das ja auch der Funtionstest ist und 2. wäre es peinlich wenn dann was nach der Prüfung nicht mehr funtioniert. Dann werde ich doch nicht mehr ernst genommen ;-)
ich mach den Schweisstest nach der Prüfung 1. weil das ja auch der Funtionstest ist und 2. wäre es peinlich wenn dann was nach der Prüfung nicht mehr funtioniert. Dann werde ich doch nicht mehr ernst genommen ;-)