Neue VDE 0100-600

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SPS
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Neue VDE 0100-600

Beitrag von SPS »

Bei Elektrofachkraft gibt es einen Beitrag zur neuen VDE 0100-600

https://www.elektrofachkraft.de/experte ... e-0100-600
Überspannungseinrichtungen oder andere elektrische Betriebsmittel, die die Messung beeinflussen oder dabei beschädigt werden können, sollen vorher abgeklemmt werden.
Das wird ja gut werden wenn, hier die Anlage auseinander genommen werden muss.
Ich denke hier an LED, Dimmer, Leuchtstofflampen, EIB, Funkschalter, Relais, Bewegungsmelder ...



http://www.elektro.net/79830/errichten- ... ruefungen/

Zitat Fachzeitschrift de
Wenn zweckdienlich, z. B wenn Betriebsmittel die Messergebnisse beeinflussen oder beschädigen könnten, dürfen bei dieser Prüfung die aktiven Leiter miteinander verbunden werden.
Wie soll das gehen, wenn doch alle Aktiven Leiter untereinander zu messen sind.
Zitat Fachzeitschrift de
In der Praxis kann es erforderlich sein, diese Messung während der Errichtung der elektrischen Anlage vor dem Anschluss der elektrischen Verbrauchsmittel durchzuführen
Da wird der Arbeitsablauf angepasst werden müssen.
Mit freundlichem Gruß sps
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Da wird der Arbeitsablauf angepasst werden müssen.
IMPO nicht nur der Ablauf sondern auch das Verständnis.

Prüfen bis zum Exzess an Stellen an denen der Nomalelektriker prüfen kann.
... Ignorieren und hoffen an Stellen die nicht nachweisbar sind.
.........Dazu eine Prüfplanung die dem Elektriker in die Verantwortung überstülpt.

Gibt es eigentlichen schon eine Trennung zwischen "muss", "soll", "kann", "sollte" und den extremen Luftschlössern unserer Normengeber.
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (I.Kant)
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didy
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Beitrag von didy »

SPS hat geschrieben:Wie soll das gehen, wenn doch alle Aktiven Leiter untereinander zu messen sind.
Aktive Leiter gegeneinander kannst du doch ohnehin nur messen, wenn keine Betriebsmittel angeschlossen sind.
Oder welche Isolationswerte erwartest du zwischen L und N einer Glühbirne oder eines Trafos?

Das Kurzschließen gilt meines Erachtens nach nur für Messungen gegen PE (die mit Betriebsmittel möglich sind). Dort macht das definitiv auch Sinn, dass in den Betriebsmitteln beide aktiven Leiter gegen Gehäuse das selbe Potential haben (und nicht z.B. bei Netzfiltern dann "einseitig" Strom fließen kann).

In unserer Fertigung wird die Isolationsmessung der Geräte (gut, nach völlig anderer Norm, aber trotzdem), genau so gemacht: Aktive Leiter kurzgeschlossen gegen Gehäuse (und ggf. Gruppenweise gegen andere isolierte IOs, die mit Gehäuse verbunden werden).
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SPS
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Beitrag von SPS »

didy hat geschrieben:Aktive Leiter gegeneinander kannst du doch ohnehin nur messen, wenn keine Betriebsmittel angeschlossen sind.
Oder welche Isolationswerte erwartest du zwischen L und N einer Glühbirne oder eines Trafos?
Klar, dann bleibt nur das Abklemmen in der Anlage über. Das kann sehr aufwändig sein. Besser wird es wohl sein schon bei der Installation Teilmessungen zu machen.
Mit freundlichem Gruß sps
Funker
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Beitrag von Funker »

SPS hat geschrieben:Klar, dann bleibt nur das Abklemmen in der Anlage über. Das kann sehr aufwändig sein. Besser wird es wohl sein schon bei der Installation Teilmessungen zu machen.
Schön, daß Ihr ausgeschlafen habt -

siehe bereits http://www.diesteckdose.net/forum/showt ... hp?t=16009

#10

Es steht ja auch drin, daß man bei der Erstprüfung den Isolationswiderstand messen soll bevor Betriebsmittel angeschlossen werden, d.h.
vernünftigerweise nach dem Kabelzug, da dabei die größte Wahrscheinlichkeit besteht, daß in ein ganz angeliefertes Kabel Isolationsfehler eingebracht werden.

Danach ist das praktisch durch die ganzen verbundenen elektronischen Komponenten der verschiedensten BM, SPD u.a. nicht mehr sinnvoll möglich, obwohl nach wie vor so beschrieben wie vor 100 Jahren gebaut,
Betriebsspannung freigeschaltet alle Geräte angesteckt und angebaut und alle Schalter ein.
Das ging letztmalig bis zu der Zeit, wo alle festen Betriebsmittel nur Leuchten mit Glühfaden waren und alle o.v. BM Heizsonnen.

Daher kann man auf diese Norm auch ein nahezu hundert Jahre altes Zitat
anwenden, "ein Schritt vorwärts - zwei Schritte zurück" W.I.L
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Funker hat geschrieben:... den Isolationswiderstand messen soll bevor Betriebsmittel angeschlossen werden, d.h. vernünftigerweise nach dem Kabelzug ...
Moin Funker,

bei durchgeschleiften Leuchten wird es dann interessant. Es müssten dann ja an jedem Leuchtenstandort Klemmen gesetzt werden.

Der Ansatz aus der Norm ist gut - allerdings hinkt es bei der praktischen Umsetzung dann ganz erheblich.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

Nicht nur bei Leuchten - quasi überall.
Man stelle sich mal das klassische etwas hochwertigere Einfamilienhaus vor.
Ohne Bustechnik, aber mit Dimmern, LED-Leuchten etc.

Steckdosenleitungen lass' ich mir ja noch eingehen, da kann ich die Unterteil einbauen bzw. durchklemmen, sobald der Maler durch ist.
Aber bevor ich dann auch nur einen Dimmer setze, muss ich erstmal messen.

Dabei wäre es noch viel sinnvoller gewesen, zu messen, bevor der Putzer die Schlitze schließt. Zu diesem Zeitpunkt sind aber in aller Regel keine Klemen oder Steckdosen gesetzt. Also JEDES Teilstück von Dose bis Dose erstmal definieren und dauerhaft kennzeichnen, dann messen und protokollieren. Und WEHE das "unmögliche" passiert, der Bauherr entscheidet sich "mal eben" um...

Und wenn ich die Betriebsmittel dann eingebaut habe, nochmal alles durchmessen, weil es könnte beim Einbau der Steckdosen oder seit der Erstmessung (z.B. durch ein Fremdgewerk) ja irgendwo was angeraktzt worden sein...

Ich verstehe den Sinn der ganzen Geschichte ja durchaus, aber wie das praktisch umsetzbar ist, vermag ich mir noch nicht vorzustellen.
Zumal die ganze Messerei ja auch ein erheblicher Kostenfaktor ist, den der Bauherr bei dem Gewerk, was historisch gewachsen schon zu oft die kleinsten Brötchen am Gesamtkunstwerk backen darf, gerne übersähe bzw. dem Handwerker den Vorzug gibt, der diese ganze "Zeischendurchmesserei" im Angebot "vergessen" hat...

Was beim Fundamenterder seit langer Zeit (war das 2007?) problemlos funktioniert, wird doch im Haus auch kein Problem darstellen, oder..? Den haben ja auch schon immer die Maurer verlegt und zugeschüttet und niemanden hat's interessiert... Jetzt käme dann der schlaue Elektriker plötzlich auf ein mal daher und würde keinen Zählerantrag unterschreiben, weil die Erdermessung und -dokumentation fehlt - dann nehmen wir eben einen anderen Elektriker. Fertig.

Und GENAU SO wird das auch mit den installationsbegleitenden Messungen passieren:
Kostet Geld? Brauchma net!
Wir finden schon einen Srippenzieher, der das ohne macht, der XYZ will doch nur seine teuren Messgeräte benützen und weiterverrechnen, da war früher doch auch nie was...

Und das schlimme daran: die kommen alle damit durch.
Funker
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Beitrag von Funker »

Olaf S-H hat geschrieben:Moin Funker,

bei durchgeschleiften Leuchten wird es dann interessant. Es müssten dann ja an jedem Leuchtenstandort Klemmen gesetzt werden.

Der Ansatz aus der Norm ist gut - allerdings hinkt es bei der praktischen Umsetzung dann ganz erheblich.

Gruß Olaf
Ich sehe ebenfalls öfters Baustellen.
Da werden nach Rohbau die Kabel verlegt und liegen dann Wochenlang rum.

Nach Norm müßten die unmittelbar nach dem Verlegen nur hinsichtlich Riso
gemessen und dann sinnvollerweise auch an die Baustelle verkauft werden, Protokoll.
Wenn man dann etwas anschließen will oder muß wird man sicher auch noch einmal meßtechnisch Riso kontrollieren und dann anschließen und danach die anderen Messungen Schleife, PE etc. machen.
Wenn es bei der Kontrolle ein Riso Problem gibt, durch angebohrte Leitungen o.ä. ist das dann kein Kostenproblem des Installateurs sondern des GU. Da sollten doch alle Installateure hurra schreien.
Man muß die Norm nur in letzter Konsequenz leben.
Eine Riso weitere Riso Messung als separate Abnahme gibt es dann hinterher nicht mehr.
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Funker hat geschrieben:... Man muß die Norm nur in letzter Konsequenz leben. ...
Moin Funker,

dann mal viel Spaß mit dem Ding, was sich Fachbauleiter nennt - so es denn einen gibt. Da sind nur sehr wenige zwischen, die diesen "Dienstgrad" mit Recht tragen.

Das Problem liegt viel tiefer. Lightyear hat es ja schon beschrieben - dann kommt einer, der es billiger macht. Wobei ich hier sehr deutlich zwischen billiger und günstiger differenzieren möchte.

Da bin ich aber schon wieder bei Lieblingsthema Nummer 2: Wie stehen denn die Innungen als Arbeitnehmervertreter dazu? Solange hier Grünkohlessen wichtiger als Handwerksehre ist, wird sich wohl nicht viel ändern.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
Funker
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Beitrag von Funker »

Olaf S-H hat geschrieben:Moin Funker,

dann mal viel Spaß mit dem Ding, was sich Fachbauleiter nennt - so es denn einen gibt. Da sind nur sehr wenige zwischen, die diesen "Dienstgrad" mit Recht tragen.

Das Problem liegt viel tiefer. Lightyear hat es ja schon beschrieben - dann kommt einer, der es billiger macht. Wobei ich hier sehr deutlich zwischen billiger und günstiger differenzieren möchte.

Da bin ich aber schon wieder bei Lieblingsthema Nummer 2: Wie stehen denn die Innungen als Arbeitnehmervertreter dazu? Solange hier Grünkohlessen wichtiger als Handwerksehre ist, wird sich wohl nicht viel ändern.

Gruß Olaf
Letztendlich sind die Innungen auch nur die Handwerker selber.
Momentan sehe ich gute Möglichkeiten auch zu ordentlichen Bedingungen
und besseren Preisen als vor ein paar Jahren zu arbeiten und das muß man jedem, der das noch nicht gemerkt hat auch sagen.

Aus meiner Ecke gibt es täglich Mitteilungen, daß die Kommunen Projekte wie z.B. Umbau von Schulen u.ä. nicht realisieren können weil es keine Fachkräftekapazitäten gibt und auf Ausschreibungen gar nicht reagiert wird.

https://www.freiepresse.de/WIRTSCHAFT/W ... 953172.php

http://www.sz-online.de/sachsen/immer-m ... 08983.html

http://www.bayerische-staatszeitung.de/ ... danke.html


Da muß es doch auch möglich sein einmal darauf hinzuwirken, daß bei
der Zugschlagserteilung bei Ausschreibungen etwas geändert wird, z.B.
preiswertestes und teuerstes Angebot wird gestrichen oder auch die zwei oder drei derartigen Angebote und dann wird erst einmal nach dem Inhalt gesehen und danach der Preis.

Vielleicht ändert die Nachfrage doch einmal den generellen Umgang.
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