Netzimpedanzmessung auch zwischen Außenleitern?

Dapohl
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Netzimpedanzmessung auch zwischen Außenleitern?

Beitrag von Dapohl »

Moin moin,

meine Frage bezgl. Netztimpedanzmessung wäre:
Müsste man nicht bei 400V Anlagen auch zwischen den Außenleitern messen? Ich höre immer nur, die Messung wird gemacht wie bei der Schleifenimpedanz. Nur das man zum Neutralleiter und nicht zum PE misst.

Mein Gedanke ist aber wenn ich einen Kurzschluss zwischen den Außenleitern (z.B. L1-L2) habe, muss ich dann nicht auch durch die Messung sicherstellen das der Wiederstand da klein genug ist um die Sicherrung zum auslösen zu bringen?

Vielen Dank für die Aufklärung!
Gruß Daniel
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langer
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Beitrag von langer »

Dapohl hat geschrieben:Moin moin,

meine Frage bezgl. Netztimpedanzmessung wäre:
Müsste man nicht bei 400V Anlagen auch zwischen den Außenleitern messen? Ich höre immer nur, die Messung wird gemacht wie bei der Schleifenimpedanz. Nur das man zum Neutralleiter und nicht zum PE misst.

Mein Gedanke ist aber wenn ich einen Kurzschluss zwischen den Außenleitern (z.B. L1-L2) habe, muss ich dann nicht auch durch die Messung sicherstellen das der Wiederstand da klein genug ist um die Sicherrung zum auslösen zu bringen?

Vielen Dank für die Aufklärung!
Gruß Daniel
Hallo und herzlich willkommen im Forum, Dapohl.

Wenn Du bei der Netzimpendanzmessung die 3 Außenleiter einzeln gegen den Neutralleiter geprüft hast und dabei keine ungewöhnlichen Widerstandswerte festgestellt hast, kann es doch auch keine zu großen Widerstande bei den Außenleitern geben.
In dem Fall wäre die Spannung auch noch höher und dementsprechend ergäb es auch einen größeren Kurzschlussstrom, der dann ganz sicher die Sicherung ansprechen ließe.
Oder sehe ich das falsch?

Viele Grüße
langer
Dapohl
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Beitrag von Dapohl »

Die Erklärung klingt auf jeden Fall schon mal ganz Logisch. ;) Ich muss auch sagen das ich die höhere Spannung in dem Fall garnicht bedacht habe. Ich komme auch darauf weil das Messgerät welches ich benutze die Messung für L1-L2 usw. anzeigt. Allerdings bekomme ich beim Messen dann auch eine Meldung. Die Messung lässt sich zwar trotzdem durchführen aber ich weiß nicht ob der Angezeigte Wert dann noch stimmt.
Aber dann wirst du wohl Recht haben und ich brauche wirklich nicht die Werte zwischen den Außenleitern.
Danke schon mal!
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

die Messung zwischen den Außenleiter könnte einen Sinn haben, wenn du den echten Widerstand zwischen den Außenleitern benötigst.

In Industrieller TN (-C ) Umgebung ist der "Rückleiter / Sternpunkt" oft viel niederohmiger als die Außenleiter selber.
Das kommt durch die vielen parallelen "Schutzleiter".
Da ist der Rückschluß vom Widerstand L-N nicht unbedingt genau genug..


Gruß OW
.
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo Dapohl!
Die Messung der Netzimpedanz zwischen den Außenleitern wird dann gemacht, wenn kein Neutralleiter da ist (Motor z.B.), oder auch wegen eines vorhandenen RCD (z.B. Durchlauferhitzer), keine Messung der Schleifenimpedanz machen kann.
Anstatt des Neutralleiters wird dann gegen den Außenleiter gemessen. L1-L2, L2-L3, L1-L3

Welches Messgerät ist denn vorhanden?
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Ciao + Gruss
Markus
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didy
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Beitrag von didy »

cyclist hat geschrieben:oder auch wegen eines vorhandenen RCD
Den RCD kümmert es doch nicht, ob ich L1-L2 oder L1-N messe?
Dapohl
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Beitrag von Dapohl »

Interessante Antworten. Ich sag nochmal danke!
Dann sollte der Wiedestand zwischen den Außenleitern für die Prüfung nach BGUV3 (so lange ein Nullleiter vorhanden ist) also keine Rolle spielen.

Ich habe hier ein Gossen Metrawatt Profitest MXTRA.
Ist noch etwas Neuland für mich. Und das Thema ist ja nun mal sehr umfangreich...
Ich werde nächste Woche noch ein paar Anlagenteile messen. Sollten dann noch Fragen auftauchen werde ich mich hier noch einmal melden.
Vielen Dank an alle!
Gruß Daniel
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo didy!
Den RCD kümmert es doch nicht, ob ich L1-L2 oder L1-N messe?
Lies dir noch mal genau meinen Beitrag davor durch. ;) Ich schrieb "Schleifenimpedanz" - und die misst man gegen PE.
Und wenn man dann eine konventionelle Zschl-Messung macht, sagt der RCD zu dir: "Fehlerstrom - ich schalte mal schnell ab!" :)

Klar, man kann z.B. mit dem GMC Mxtra eine RCD-auslösefreie Zschl-Messung machen, das geht aber nur, wenn man einen N hat (L, N, PE müssen kontaktiert werden). Mit Messgeräten anderer Hersteller kann man auch Zschl-Messungen ohne N machen und ohne das ein RCD auslöst. Das war aber nicht die Frage hier... :D
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo Dapohl!
Ich habe hier ein Gossen Metrawatt Profitest MXTRA.
Lade dir mal die aktuelle (!) Bedienungsanleitung für das Mxtra runter.

Wenn du hier mal ein bissl suchst, kannst du sicher einige Beiträge zum Mxtra hier im Forum finden, u.a. auch von mir. Ansonsten fragen! :)
Was machst du denn für Prüfungen? Anlagen? Maschinen?

Ich arbeite auch mit diesem Messgerät (recht viel sogar) und glaube es mittlerweile gut zu kennen. :rolleyes: Aber auch ich kenne noch längst nicht alles und auch noch nicht alle Unterfunktionen. Z.B. IDM-Prüfung, oder Ladesäulen...
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didy
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Beitrag von didy »

[quote="cyclist"]Lies dir noch mal genau meinen Beitrag davor durch. ]
Nun, um die Schleifenimpedanz zu messen, ist eine Messung zwischen zwei Außenleitern aber erst recht nicht wirklich sinnvoll. Das Entscheidende - die Niederohmigkeit des PE - hab ich damit nicht erfasst.
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