Iso-Messung übliche Werte

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SPS
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Iso-Messung übliche Werte

Beitrag von SPS »

Welche Werte sind bei der Iso-Messung üblich.
Ich habe bei einem Freund mein Messgerät getestet.
4 Pol. FI abgeschaltet Messung über alle Stromkreise gemessen und einen Wert von ca. 150 M Ohm. Gefordert ist 1 M Ohm also alles gut?
Es gab hier einige FI Auslösungen ohne die Fehler eingrenzen zu können.
Ein 2 Pol. FI gemessen mit 1 Stromkreis Wert größer als das Gerät anzeigen kann.
Mit freundlichem Gruß sps
hm-electric
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Beitrag von hm-electric »

Ein üblicher Wert für die Isolationsmessung, ist für mich > 500 MOHm, und das ist bei meinem Fluke Messgerät das größte, was es Messen kann. Ich messe grundsätzlich immer zuerst PE gegen N. Dadurch weiß ich dann auch schon, was ich bei der Messung PE gegen L erwartet bzw. Messen werde. Dadurch, dass du die Automaten eingeschaltet listest, hast du in einer Parallelschaltung gemessen. Denn so misst du Automat 1, 4,7 und 10. Oder 2, 5, 8, und 11, Oder 3, 6, 9 und 12. Wenn du die Automaten einzeln Messen tust, wirst du folgendes feststellen:
Messung PE -N immer noch 150 MOHm. Messungen PE-L größer als Messung PE-L. Eventuell misst du an einem oder zwei Stromkreise einen kleineren Wert.
Beachte bitte folgendes: Ein Relais, Stromstoßschalter, kann dir die Messung versauen, da du über die Spule des Relais messen tust.
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hallo,
bei der Messung alle LSS einer Phase gegen N und PE habe ich doch den kleinsten Wert der Stromkreise. Einzeln kann es nicht schlechter werden, nur Besser.

Dann ist es besser hier noch mal einzeln zu messen?

150 MOhm ist doch ein guter Wert ?
Mit freundlichem Gruß sps
hm-electric
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Beitrag von hm-electric »

Die Messung L gegen N, wird bei der Isolationsmessung nicht mehr ausgeführt, weil man dadurch evtl. elektronische Geräte zerstören könnte. (Schaltnetzteil)
Ich messe grundsätzlich nur einzeln. 150 MOhm ist für mich "In Ordnung"
Gut wäre für mich alles was über 250 MOhm ist. Bei 20 MOHm rümpf ich schon mit der Nase.....
Lötauge35
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Beitrag von Lötauge35 »

hm-electric hat geschrieben:Gut wäre für mich alles was über 250 MOhm ist. Bei 20 MOHm rümpf ich schon mit der Nase.....
Villeicht solltest du auch mal erwähnen, welchen ISO Wert die VDE vorschreibt.
Ansonsten ist die pauschale Aussage 250MOhm etwas daneben...
Heinrich
Null-Leiter
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Beitrag von Heinrich »

SPS hat geschrieben: Gefordert ist 1 M Ohm also alles gut?
Es gab hier einige FI Auslösungen ohne die Fehler eingrenzen zu können.
Nun gut, m mit einen Isomesser sporadisch auftretende Fehler zu finden braucht man viel Erfahrung, manchmal reicht auch etwas Glück :D .
Nur in der Verteilung messen wird nicht reichen, oft sind es Geräte die sich selbst spordisch einschalten die Probleme machen(Der Klasiker:Tauchpumpe).

Für die Fehlersuche relevant ist so der Bereich bis 20 MOhm. Alles was darüber ist würde ich mal als wirklich gut ansehen.

mfg
breadley-dr
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Beitrag von breadley-dr »

SPS hat geschrieben: Gefordert ist 1 M Ohm also alles gut?
Es gab hier einige FI Auslösungen ohne die Fehler eingrenzen zu können.
Ein 2 Pol. FI gemessen mit 1 Stromkreis Wert größer als das Gerät anzeigen kann.
Ich habe da keine Erfahrung, aber hast du mal nachgerechnet bei welchem ohmschen Fehler ein RCD auslöst? der Grenzwert von 1 MOhm erzeugt doch mal gerade 230 µA ...

bis denne
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

SPS hat geschrieben:... Gefordert ist 1 M Ohm also alles gut? ...
Moin SPS,

für Neuanlagen ist dies richtig. Bei Bestandsanlagen gelten andere Werte (VDE 0105-100).

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

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i_do_it
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Beitrag von i_do_it »

Olaf S-H hat geschrieben:Moin SPS,

für Neuanlagen ist dies richtig. Bei Bestandsanlagen gelten andere Werte (VDE 0105-100).

Gruß Olaf
aber die waren nicht höher :)
Probator
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Beitrag von Probator »

hm-electric hat geschrieben:Die Messung L gegen N, wird bei der Isolationsmessung nicht mehr ausgeführt, weil man dadurch evtl. elektronische Geräte zerstören könnte. (Schaltnetzteil)
Das kann man so nicht stehen lassen, die Aussage halte ich ohne weitere Kommentare für hochgefährlich.
Sie ist für die Wiederholungsprüfung praktisch zwar oft richtig, aber bei einer Erstprüfung einer Neuanlage komplett auf die Messung zwischen allen Leitern zu verzichten ist ziemlich fahrlässig.
SPS hat geschrieben:Es gab hier einige FI Auslösungen ohne die Fehler eingrenzen zu können.
Wenn der Fehler sich hinter irgendwelcher Elektronik (Relais, elektronische Schalter, Netzteil) versteckt, wird dir deine Iso-Messung nicht viel nützen.
Da wäre eine für wenige Milliampere empfindliche Stromzange (die möglichst um alle 4 Aussenleiter gelegt wird) das richtige Mittel.
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