Netzschleifen- Impedanz / Ik

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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

Nur bei einer Typenprüfung mit genormter "Umgebung" ist es möglich Messgeräte zu überprüfen. Habe ich in den 80ern bei einem Konzern mit 3 Buchstaben zuerst mit roten und dann mit schwarzen Buchstaben gemacht.
Dazu sind allerdings Geräte für eine Netzabbildung für ein Vielfaches des Preises
des Testgerätes nötig.
Hast Du GMC damit bereits konfrontiert ?
Ich kenne die GMC Welt recht gut, da ich in den 70ern in einem Konzern wo auch GMC dabei, war begann.
Die einfachsten Fehler sind am Schwersten zu finden.:D
! Ich warne alle Elektro Laien vor Arbeiten mit Spannungen >50V !
mega_ohm
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Beitrag von mega_ohm »

Oberwelle hat geschrieben:Moin mega_ohm,

ein geeignetes Messgerät benutzen, oder so oft(*) messen, und hoffen, daß sich ein Messwert dabei heraus kristallisiert..
:confused:
Das verwendete Meßgerät hatte ich sicher erwähnt (möglicherweise mehrfach)
--> also messe ich solange bis der Meßwert "schön" ist ? :D
Oberwelle hat geschrieben: (*)
Es ist mittleiweile "modern" geworden, daß Messgeräte alles möglich darstellen können. So gibt es auch Messgeräte die nur Spannung, Strom und die Phasenlage messen und daraus nicht nur die Wirk- Blind- Scheinleistung und cos phi darstellen, sondern da gibt es auch diverse Berechnungen und Statistiken.
Beispiel: Die Spannungsänderung wird mit der Stromänderung dividiert.
Als Ergebnis kommt dann die "Netzimpedanz" heraus, natürlich nur, wenn keine Störungen von außerhalb vorkommen.
Allerdings werden durch die sehr hohe Menge an Daten erstaunlicherweise Netzimpedanzen errechnet, die dann schon wieder relativ genau werden..
Natürlich muss dabei ein wenig "mitgedacht" werden.
Grüße OW
Meine Meinung hatte ich schon dargestellt ...

Aber eine Frage habe ich noch:
- Wenn ein "Meßwert" (schließlich benutze ich ja ein Meßgerät) berechnet, 'dargestellt' wird ... ist das dann schon 'Budenzauber'
oder noch Meßtechnik und damit für Fachkräfte aussage- kräftig ?

Mfg mega_ohm

Eines der gefährlichsten Geräusche, das man machen kann, ist:
Laut denken.
[/font]
Probator
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Beitrag von Probator »

mega_ohm hat geschrieben:Aber eine Frage habe ich noch:
- Wenn ein "Meßwert" (schließlich benutze ich ja ein Meßgerät) berechnet, 'dargestellt' wird ... ist das dann schon 'Budenzauber'
oder noch Meßtechnik und damit für Fachkräfte aussage- kräftig ?
Schön, wenn kritisch hinterfragt wird. Angezeigt werden bei der Schleife
- ein Widerstandswert (berechnet)
- der zugehörige Kurzschluss-Strom (auch berechnet).
- je nach Gerätehersteller manchmal noch der Spannungsfall in % (auch berechnet)

Welche (unberechnete?!) Angabe würdest du gerne auf dem Display sehen und welchen Vorteil hättest du davon?
mega_ohm
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Beitrag von mega_ohm »

Probator hat geschrieben:Schön, wenn kritisch hinterfragt wird. Angezeigt werden bei der Schleife
- ein Widerstandswert (berechnet)
- der zugehörige Kurzschluss-Strom (auch berechnet).
- je nach Gerätehersteller manchmal noch der Spannungsfall in % (auch berechnet)

Welche (unberechnete?!) Angabe würdest du gerne auf dem Display sehen und welchen Vorteil hättest du davon?
Wenn ich mir was wünschen dürfte ... dann vielleicht einen "gemessenen Widerstand" (Impedanz).
Das man aus gemessener Spannung und gemessenen Widerstand einen Strom ausrechnen kann,
höre ich heute nicht zum 1. Mal :rolleyes:

Mfg mega_ohm

Eines der gefährlichsten Geräusche, das man machen kann, ist:
Laut denken.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..
mega_ohm hat geschrieben:..
Das man aus gemessener Spannung und gemessenen Widerstand einen Strom ausrechnen kann,
höre ich heute nicht zum 1. Mal :rolleyes:

Mfg mega_ohm
woher soll sonst der Kurzschlußstrom her kommen ?
Der ist nun mal Abhängig von der versorgenden Spannung und der Netzimpedanz.
Die Berührungsspannung beim "RCD-Test" ist auch nur ein Wert der bezogen auf dem Differenzstrom des RCD errechnet wird.
Je nach eingestellten RCD Diffstrom ,wird sich am gleichen Messpunkt, die Berührungsspannung "wie durch Geisterhand" ändern.

Gruß OW
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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Beitrag von Probator »

mega_ohm hat geschrieben:Wenn ich mir was wünschen dürfte ... dann vielleicht einen "gemessenen Widerstand" (Impedanz).
Das man aus gemessener Spannung und gemessenen Widerstand einen Strom ausrechnen kann,
höre ich heute nicht zum 1. Mal :rolleyes:
Kein Problem, dafür gibt es ja die Niederohm-Messung "RLo".
Die Schwierigkeit ist nur die Verlegung der Messleitung. Um die Schleifenimpedanzmessung damit komplett zu ersetzen, müsstest du die Strippe ja bis zum Trafo-Sternpunkt ziehen. In der Praxis ein bisschen schwer zu realisieren. :D


Edit:
In den Profitest aus der M-Serie kann man sogar die sinnvollen Schleifen-Messbereiche nachschauen. Dazu auf der Schalterstellung ZL-N oder ZL-PE mehrfach die HELP-Taste drücken, bis eine Tabelle kommt. Dort steht "Messbereiche und Betriebsmessunsicherheit". Bei meinem steht z.B. 0,15-0,99 Ohm.
Also scheint das Gerät bis zu (230V / 0,15 Ohm =) 1533 Ampere Kurzschluss-Strom einigermaßen sinnvolle Aussagen liefern zu können.

Das genügt theoretisch für Absicherungen 100-250 Ampere, je nach Sicherungs-Charakteristik.
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo zusammen!
Da wir ja nun mittlerweile alle wissen, das die Genauigkeit bei kleinen Impedanzen sehr zu wünschen übrig lässt, aufgrund des geringen Prüfstroms im Bereich von Hauptverteilungen usw., stellt sich doch die Frage, wer denn hier wirklich korrekt misst?
Sprich, mit einem speziellen Messgerät, das kurzzeitige Prüfströme im dreistelligen Amperebereich produziert.
Energieversorger jetzt mal ausgenommen.
Also Prüfer im Anlagenbereich und nicht als Netzbetreiber o.ä.
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
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Beitrag von Probator »

cyclist hat geschrieben:...im Bereich von Hauptverteilungen usw., stellt sich doch die Frage, wer denn hier wirklich korrekt misst?
Sprich, mit einem speziellen Messgerät, das kurzzeitige Prüfströme im dreistelligen Amperebereich produziert.
Ich äußere mal vorsichtig warum ich glaube, dass das Problem in der Hauptverteilung weniger kritisch ist, als in Steckdosen-Endstromkreisen:

a) Bei Stromschienen und Kabeln mit sehr großen Querschnitten ist eine Sichtprüfung deutlich einfacher, als bei 3x1,5mm² in der Mini-Abzweigdose. Ich kann mit meinen Augen erkennen, ob zwei Kabel zu nah beeinander liegen (Isolation).

b) Ich kann bei der Installation (oder Handprobe im Rahmen einer Wiederholungsprüfung) eines Kabels > 10 mm² leichter erfühlen, ob mein Kontakt mechanisch -und damit auch elektrisch- sauber verbunden wurde, als dies bei in der kleinen Wagoklemme in der Abzweigdose der Fall ist. Auch ist die schiere Anzahl viel kleiner und die Zugänglichkeit deutlich besser als bei hunderten Endstromkreisen.

c) Ein Problem mit der Netzimpedanz (nicht Schleife!) wird sich bei Betrieb der Anlage durch einen Spannungsfall bemerkbar machen. Sozusagen eine Impedanzmessung mit Belastung durch die Verbraucher statt einem Messgerät. In einer Hauptverteilung ist im Gegensatz zu einer Steckdose in einem Endstromkreis auch nicht damit zur rechnen, dass der Spannungsfall durch schiere Nichtbenutztung ggf. jahrelang nicht auffällt.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

mit einer Impedanz Messung in einer Hauptverteilung wird man die lockere Verbindung auch nur bedingt feststellen können.
Der "dicke" Strom schweißt den lockeren Kontakt niederohmig oft wieder zusammen.
Also ehr kontra produktiv.
Eine Wärmekamera ist dafür ehr die bessere Wahl.

Eine Impedanz Messung mit wenigen Ampere am Endstromkreis sollte für eine Aufklärung der Abschaltbedingungen reichen.

Eine Impedanz Messung im Niederspannungsnetz macht eigentlich für die Versorger auch keinen wirklichen Sinn, wenn die verbuddelten Kabel und sonstige Komponenten bekannt sind.
Zur Fehlersuche können da andere Geschütze aufgefahren werden.


Gruß OW
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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

Oberwelle hat geschrieben:Moin..

mit einer Impedanz Messung in einer Hauptverteilung wird man die lockere Verbindung auch nur bedingt feststellen können.
Der "dicke" Strom schweißt den lockeren Kontakt niederohmig oft wieder zusammen.
Also ehr kontra produktiv.
Eine Wärmekamera ist dafür ehr die bessere Wahl.

Gruß OW
Hallo OW, könnte man dann "selbstheilende" Verbindung wie bei entsprechenden Kondensatoren nennen :rolleyes: :D
Es ist wirklich erstaunlich, dass sogar ein Prüfstrom von 25 und auch 50 A, bei der Schutzleiter Prüfung einzelne Litzen nicht wegbrennen konnte.
Einziger Erfolg war, das bei falsche Handhabung Brandmarken, leider auf der Front unserer Geräte entstand.
Ja,eine Wärmebild Kamera ist ein unverzichtbarer Bestandteil um Verbindungen zu testen. Hatte einen Fall wo in einer sehr grossen Mehl Verarbeitung, das Mehl in die Schützen eindrang und damit auch zusätzlich Explosions Gefahr bestand. Konnte man mit einer Wärme Bildkamera sehr gut sehen, eine Messung der Strom Belastung natürlich Voraus gesetzt.
Die Atlasten von verbuddelten Kabeln usw. sind nicht zu unterschätzen.
Es gibt auch Messmöglichkeiten um den Alterungs Zustand von Isolationen zu überprüfen, allerdings gibt es oft Fehlmessungen durch Einstreuungen
Besonders Muffen waren oder sind noch immer ein Problem.
Die einfachsten Fehler sind am Schwersten zu finden.:D
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