Übersicht Leckstromzangen

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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

Wobei ich dann kurz die Frage in den Raum werfen möchte, in welche der verfügbaren Leckstromzangen zeitgleich vier Einzeladern mit je 120mm² 'reinpassen...
Bei Systembündelung ist zumeist der Schutzleiter mit eingebündelt, bei offener Installation liegen die Adern nebeneinander, einzeln geschellt.
Egal wie - die mir bekannten Leckstromzangen kommen da nie im Leben drumherum...

P.S. Gibt es eigentlich hinreichend präzise Leckstrommeßeräte, die mit einer Rowski-Spule betrieben werden können..?
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langer
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Beitrag von langer »

Laut Benning kann die CM 9 auch an ein Messgerät angeschossen werden, oder ich müsste in der Schulung etwas total falsch verstanden haben
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langer
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Beitrag von langer »

wenn ich mir die Bedienungsanleitung der CM 9 so durchlese, muss ich wohl etwas falsch verstanden haben. :cool:
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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

Die hat aber auch nur eine Zangenöffnung von 40mm...
Eine Einzelader NYY 1x120mm² hat einen Außendurchmesser von rund 20mm bis 21mm - da passen keine vier davon ins die Zange...
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SPS
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Beitrag von SPS »

langer hat geschrieben:wenn ich mir die Bedienungsanleitung der CM 9 so durchlese, muss ich wohl etwas falsch verstanden haben. :cool:
http://de.benning.de/fileadmin/content/pdf/ba_cm_9.pdf
Finde auch nichts dazu in der Anleitung
Mit freundlichem Gruß sps
melange
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Beitrag von melange »

Lightyear hat geschrieben:P.S. Gibt es eigentlich hinreichend präzise Leckstrommeßeräte, die mit einer Rowski-Spule betrieben werden können..?
Rogowski-Spulen sind super, vor allem bei großen Strömen (kA) und hohen Frequenzen (bis mehrere MHz). Aber der Messfehler ist mit ca 1% relativ groß,
und auch noch abhängig von der Lage des Leiters innerhalb der Messschleife.

Das schweizerische Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI ist daher auch der Überzeugung, dass Rogowski-Spulen nicht zur Leckstrommessung geeignet sind.
Siehe hier : http://www.esti.admin.ch/files/aktuell/ ... 0_0614.pdf
Funker
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Beitrag von Funker »

melange hat geschrieben:Hallo Funker

wenn du einen Leckstrom bzw Differenzstrom messen willst, umfasst du ja mit der Zange alle stromführenden Leiter (ausser dem PE natürlich).
Der in der Zange befindliche Eisen- oder Ferritkern erfasst dann das resultierende Magnetfeld, welches im Idealfall (kein Leckstrom) gleich Null ist, da sich die Felder der hinein- und herausfließenden Ströme gegenseitig aufheben.

Die Zange muss also wirklich nur den Differenzstrom (bzw das durch ihn erzeugte Magnetfeld) aushalten.

Willst du jedoch mit derselben Zange den Strom eines Leiters messen
(250A in deinem Beispiel), dann muss die Zange dafür geeignet sein, sprich der Messbereich muss das auch hergeben.

Bei einem Messbreich von 250A hielte ich es aber für äußerst fraglich, ob damit noch Leckströme im Bereich von Bruchteilen von Milliampere gemessen werden könnten (siehe auch Messfehler in den technischen Daten).

Daher für jede Messaufgabe das passende Messgerät.


Edit : (da war schon einer schneller).
Grundsätzlich habt Ihr mit der Magnetfeldüberlagerung beide recht.
Da ich aber vor der Messung nicht unbedingt weiß was herauskommt,
nehme ich da lieber eine umschaltbare Zange mit mehreren Meßbereichen
und schalte mich dann runter, z.B. jahrelang mit guter Erfahrung im Einsatz die HT97C = C160 = C3 bzw. die HT96.
Dann muß man nicht umstecken.
Weiterhin möchte ich dann aber den gemessenen id mit dem iL vergleichen
um die Zulässigkeit bewerten zu können, 0,5 mA (idn) / 1 A (iL)
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

Lightyear hat geschrieben:P.S. Gibt es eigentlich hinreichend präzise Leckstrommeßeräte, die mit einer Rowski-Spule betrieben werden können..?
Grundsätzlich sind doch schon Vielfachmessgeräte geeignet. Es müssen halt nicht nur die Anschlüsse, sondern auch der Frequenzbereich und das Übersertzungsverhältnis passen. Wobei "hinreichend" noch präzisiert werden müsste. :D
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
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Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

langer hat geschrieben:Laut Benning kann die CM 9 auch an ein Messgerät angeschossen werden, oder ich müsste in der Schulung etwas total falsch verstanden haben
Die CM9 ist meiner Meinung nach Neuschrott. Mir hat auch noch nie ein CM-9 Besitzer berichtet dass er mit seiner Wahl zufrieden ist.
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
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Funker
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Beitrag von Funker »

melange hat geschrieben:Rogowski-Spulen sind super, vor allem bei großen Strömen (kA) und hohen Frequenzen (bis mehrere MHz). Aber der Messfehler ist mit ca 1% relativ groß,
und auch noch abhängig von der Lage des Leiters innerhalb der Messschleife.

Das schweizerische Eidgenössisches Starkstrominspektorat ESTI ist daher auch der Überzeugung, dass Rogowski-Spulen nicht zur Leckstrommessung geeignet sind.
Siehe hier : http://www.esti.admin.ch/files/aktuell/ ... 0_0614.pdf
Die Lageabhängigkeit ist schon ein Problem. Daher muß man möglichst keine Luft lassen.

Die Auflösung kann man erhöhen indem man
die Spule mehrfach wickelt und damit das Übersetzungsverhältnis erhöht.

http://www.chauvin-arnoux.at/download/c ... 07_puw.pdf

Die Genauigkeit kann man erhöhen wenn man sich die Teile beim Hersteller
selbst bestellt und durch Verhandlung die Meßgenauigkeit, die im wesentlichen vom eingesetzten OPV abhängt durch Éinbau ausgesuchter OPV
erhöht.

Es gibt da Spulen mit 3 m Durchmesser mit Genauigkeit, die so ich informiert bin um den Faktor 100 besser sind als die üblichen aus der Serie.
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