Meßmethode Schleifenwiderstandsmeßgeräte

Antworten
geloescht

Meßmethode Schleifenwiderstandsmeßgeräte

Beitrag von geloescht »

Hallo Kollegen,

wir hatten die Tage den TÜV im Haus. Es wurde u.A. die Abschaltzeit der FI und Schleifenwiderstände gemessen.

Wir haben im Haus eine (Netzwerk-)Leitung über Powerlan Adapter realisiert. Ist es Zufall, dass die Powerlan-Leitung seitdem nicht mehr ordentlich funktioniert, oder kann das Meßverfahren des verwendeten Gerätes die Powerlan-Adapter geschädigt haben? Dass ein Zusammenhang bestehen könnte ergibt sich daraus, dass genau zu der Zeit zu der gemessen wurde, die Störungen (die Datenübertragung wurde extrem lahm) anfingen.

Es geht mir nicht um Schadenersatz, sondern darum ggf. in Zukunft im Vorfeld die Powerlan-Adapter zu entfernen, wenn Messungen anstehen.

Nach meiner Erinnerung müsste es sich um das Meßgerät

PRO100MPRO VDE ProfiT. MPRO, oder um das PRO100-2A VDE Prüfgerät 0100 gehandelt haben.

Gruß

Alois
Benutzeravatar
cyclist
Beiträge: 2482
Registriert: Mittwoch 23. November 2005, 21:29
Wohnort: Ruhrpott, tief im Westen u. OWL

Beitrag von cyclist »

Hallo Alois!
Wurde evtl. auch eine Iso-Messung gemacht an dem Stromkreis?
Wenn ja, ist es im Bereich des Möglichen, das die Geräte da was abbekommen haben.
Bei einer RCD-Auslösung kann es höchstens sein, gerade wenn der RCD mehrfach nacheinander ausgelöst wurde, das die Geräte nicht wieder richtig hochgefahren sind. Einfach mal die Adapter für 10-20 Minuten vom Netz (von der Steckdose) trennen und dann mal schauen.

Bei den Messungen von Zi, Zsch, RCD Iab und tab werden ja keine größeren Energien auf das Netz geschickt, wohl aber können bei der Abschaltung / Auslösung des RCD in seltenen Fällen durch angeschlossene Geräte, Abschalt-Überspannungen hervorgerufen werden. Z.B. durch vom RCD versorgte Leuchten mit VVG / KVG.

Wenn es möglich ist, so sollte man vor der RCD-Auslösung "empfindliche" Geräte vorher entfernen.
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
ohoyer
Null-Leiter
Beiträge: 3426
Registriert: Mittwoch 27. Dezember 2006, 13:10
Wohnort: Koblenz

Beitrag von ohoyer »

War vielleicht zum Zeitpunkt der ISO-Messungen das Powerlan-Equipment noch eingesteckt? 500V können da schon böse Dinge tun...

Ansonsten sollte doch eigentlich Messung von Schleifenwiderastand etc. lediglich Spannungsfall verursachen, also unkritisch sein, wenn ich die Messverfahren richtig im Kopf habe.
„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

Friedrich Nietzsche (Werk: Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146)
Teletrabi
Null-Leiter
Beiträge: 3698
Registriert: Dienstag 10. Februar 2004, 21:00
Kontaktdaten:

Beitrag von Teletrabi »

500 V liegen aber nur bei der Iso-Messung an und dann zwischen L+N gegen PE. Es sei denn, der hat einzeln den Isowiderstand gegen den geereten N gemessen, was aber nur bedingt Sinn ergibt. Die Gerätedürften ihre Daten aber zwischen L und N verschicken.
Wurde Schleifenwiderstand hinter dem FI gemessen? Und arbeitet das Gerät dabei mit Gleichstrombetäubung? Vielleeeeeicht hat es dann zu einer Sättigung von Übertragern etc. geführt und durch Überstrom zerstört? Allerdings würde ich in Hinblick auf die hohen Frequenzen zur Datenübertragung eher kapazitive Vor-Impedanzen oder Spannungsteiler erwarten.
Benutzeravatar
Epileptriker
Beiträge: 1154
Registriert: Sonntag 6. Dezember 2009, 16:20
Wohnort: Zwischen Köln, Trier, Frankfurt

Beitrag von Epileptriker »

Teletrabi hat geschrieben:500 V liegen aber nur bei der Iso-Messung an und dann zwischen L+N gegen PE.
Wer sagt dass er it 500 Volt prüft und dass er die aktiven Leiter nicht gegeneinander prüft? Ich habe in meiner Prüferzeit bei Stromkreisen wo ich mir sicher war dass kein Betriebsmittel mehr angeschlossen war nach einer Vorprüfung mit 250 Volt grundsätzlich alles mit 1 kV und auch alle Leiter gegeneinander geprüft.
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
Bild
Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
Benutzeravatar
e-man
Beiträge: 85
Registriert: Mittwoch 13. Oktober 2004, 20:10
Wohnort: Esslingen
Kontaktdaten:

Beitrag von e-man »

Epileptriker hat geschrieben:Wer sagt dass er it 500 Volt prüft und dass er die aktiven Leiter nicht gegeneinander prüft? Ich habe in meiner Prüferzeit bei Stromkreisen wo ich mir sicher war dass kein Betriebsmittel mehr angeschlossen war nach einer Vorprüfung mit 250 Volt grundsätzlich alles mit 1 kV und auch alle Leiter gegeneinander geprüft.
Soll ja vorkommen, das auch der TÜV etwas an angeschlossenen Geräten übersieht und es bei der den Messungen abschießt.

Habe auch schon selber versehentlich eine DM 60000.- Belichtungsmaschine in einer Druckerei abgeschossen. Die war in einem ganz anderen Raum bzw. sogar in einer anderen Etage. Da hatte einer hinter der Sockelleistensteckdose ca. 1m diagonal durch den Fussboden gebohrt und den Strom von einem Raum im Keller genommen. War so absolut nicht erkennbar. Beim Messen im Keller (Papierlager) habe ich auch aktive Leiter untereinander gemessen und dabei einen Versicherungfall 8o verursacht.

Mann, das gab Ärger.....furios1 !! War die einzige Belichtungsmaschine.... Bis Reparatur erledigt war dauerte es 3Tage.
Benutzeravatar
Jeff1
Beiträge: 1538
Registriert: Dienstag 22. Juni 2004, 19:15
Kontaktdaten:

Beitrag von Jeff1 »

cyclist hat geschrieben:Hallo Alois!
Wurde evtl. auch eine Iso-Messung gemacht an dem Stromkreis?
Wenn ja, ist es im Bereich des Möglichen, das die Geräte da was abbekommen haben.
Bei einer RCD-Auslösung kann es höchstens sein, gerade wenn der RCD mehrfach nacheinander ausgelöst wurde, das die Geräte nicht wieder richtig hochgefahren sind. Einfach mal die Adapter für 10-20 Minuten vom Netz (von der Steckdose) trennen und dann mal schauen.

Bei den Messungen von Zi, Zsch, RCD Iab und tab werden ja keine größeren Energien auf das Netz geschickt, wohl aber können bei der Abschaltung / Auslösung des RCD in seltenen Fällen durch angeschlossene Geräte, Abschalt-Überspannungen hervorgerufen werden. Z.B. durch vom RCD versorgte Leuchten mit VVG / KVG.

Wenn es möglich ist, so sollte man vor der RCD-Auslösung "empfindliche" Geräte vorher entfernen.
Ich schließe mich den Ausführungen von cyclist an.

Iso-Messungen wurden zu Beginn des Themas nicht angesprochen, denn auch ich sehe dabei die größere Gefahr.
Benutzeravatar
kabelmafia
Beiträge: 7503
Registriert: Montag 7. April 2003, 22:25
Wohnort: eigentlich Hamburg, aber überall und nirgends
Kontaktdaten:

Beitrag von kabelmafia »

Moin,

Der GMC MPRO tut an sich nix bei einer Schleifenmessung, was etwas kaputt machen kann. Es werden für die Dauer einer Halb- oder Vollwelle Lastwiderstände mit 0,8 bis 6 A zwischen L und PE gefahren. In einer bestimmten Einstellung dann noch ein DC-Strom von 1-1,5 A zwischen N und PE - mehr passiert da nicht...
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
Dieser Beitrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf fundierten Kenntnissen der elektrotechn. Regelwerke. Er ist eine pers. Interpretation des Autors. Etwaige rechtliche Empfehlungen und Hinweise sind unverbindlich, eine Rechtsberatung findet nicht statt.
Haftungsansprüche gegen den Autor, die durch die Nutzung oder Nichtnutzung der angebotenen Informationen bzw. durch die Nutzung fehlerhafter und unvollständiger Informationen verursacht werden, sind ausgeschlossen.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Ihr,

danke für Eure Beiträge! Ich habe zuallererst an Ri und Rsch gedacht und natürlich an die Abschaltzeit. Dass idR nach dem Abschalten durch den FI noch eine ISO-Messung durchgeführt wird, daran habe ich nicht gedacht. Die ISO-Messung könnte die Ursache für die Schäden an den Geräten sein.

Gruß

Alois
dc0pz
Null-Leiter
Beiträge: 11
Registriert: Dienstag 31. August 2004, 16:17
Kontaktdaten:

Beitrag von dc0pz »

Hallo Alois,

bei einer Iso-Prüfung gehe ichimmer so vor, dass ich mit einer Prüfspannung von 50 V beginne. Ist bei dieser Prüfung der Isolationswert zu gering breche ich die Prüfung ab und suche nach der Usache. Erscheint der Wert plausibel, messe ich anschließend mit 250 V und zum Schluß mit 1000 V. Diese Messung erscheint dann auch im Prüfprotokoll.
In deinem konkreten Fall wäre bei der ersten Messung der Messwert gegenüber dem zu erwartenen Messwert schon nicht plausibel und ich hätte die Iso-Prüfung abgebrochen. Aber manchen Kollegen sind die drei Messungen zu zeitaufwändig.


MfG
dc0pz
Antworten