Durchgängigkeit des Schutzleiters

phaeton2104
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Beitrag von phaeton2104 »

In der 0100 600 steht bei der Durchgängigkeit der Schutzleiter nicht drin wie gemessen werden soll. Bedeutet dies das die Kombination aus messen und errechnen Normenkonform ist?
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

phaeton2104 hat geschrieben:... die Kombination aus messen und errechnen ...
Moin phaeton,

beschreibe bitte die Kombination.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

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all for me
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Beitrag von all for me »

Hi,

Ziel der Übung ist wie de^r Name schon sagt die Durchgängigkeit des Schutzleiters zu prüfen bzw eine Potentialeinschleifung auszuschliesen.
Es ist eher eine vorbereitende Prüfung, wo der Messwert eigentlich nicht ganz so wichtig ist.

Die Sache mit der 2. Ader im Kabel ist zwar gut aber nicht ganz zu Ende gedacht.
Bei der Messung muss als erstes der N abgeklemmt oder die heutzutage übliche Trennklemme gelöst werden.

Wenn man den N als Messleitung nimmt muss man das auch mit der Phase machen um ein Verklemmen in irgendeiner Dose auszuschließen.
Das heißt klemmt man in einer Dose den N auf PE wäre ja der Messwert auch OK aber trotzdem ist ein Fehler da.

Hat man den 1. PE durchgemessen kann dieser vor Ort als Referenzleitung zum Messen genutzt werden.
Und so kämpft man sich von Abschnitt zu Abschnitt.

Wichtig ist aber,das immer der N bei dem zu prüfenden Stromkreis getrennt wird und alle PA an den Verbrauchern abgeklemmt sind.

Hat man alle Verbraucher oder Steckdosen durchgemessen reicht dann auch nur eine Schleifenmessung pro Stromkreis.
HPG
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Beitrag von HPG »

Warum so kompliziert ?

ich stecke / klemme mein Schutzleitermessgerät an einer deinierten Erde / Schutzleiterbuchse ein, dass kan eine Pot-, Erdungschiene oder ein Schutzleiter einer Steckdose sein und messe dann alle Erdungen. Sind alle unter einem Ohm ist für mich alles i.O.

Gruss HPG
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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

Hallo,
ich denke seit ein paar Jahren darüber nach z.B. dieses Problem einfach lösen zu können. Es wäre ein 3 Leiter Widerstands Messung, wobei der Spannungsfall über die 3. Leitung als Spannungsabgriff x Faktor 2 berechnet werden würde.
Ist in der Messtechnik ein Grundbegriff, wo ich herkomme. (ABB,LEM,FLUKE)

Ich zerbreche mir schon sehr lange den Kopf eine komplette Überprüfung nach VDE 0100 zentral vom Verteilkasten aus nachtürlich vom Rechner FERN gesteuert und überwacht durch zu führen.
Im Prinzip Adapter welche ferngesteuert alle Funktionen durchführen können.

Ich denke, das wäre eine sehr gute Lösung, aber viel Aufwand diese Lösung anerkannt für die VDE 0100 Prüfung zu zertifizieren.
Wäre für große Anlagen eine enorme Zeitersparniss sowie mit automatischer Überprüfung auf Fehler der Tests (eventuell Testpersonen) sowie automatischer Dokumentation recht gut.

Was denkt Ihr darüber ?

L.G. Richard
Die einfachsten Fehler sind am Schwersten zu finden.:D
! Ich warne alle Elektro Laien vor Arbeiten mit Spannungen >50V !
all for me
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Beitrag von all for me »

Durchgängigkeit Schutzleiter ist ja eher was für die Erstprüfung.
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo!
Ich zerbreche mir schon sehr lange den Kopf eine komplette Überprüfung nach VDE 0100 zentral vom Verteilkasten aus nachtürlich vom Rechner FERN gesteuert und überwacht durch zu führen.
So ein eierlegende Wollmilchsau-Messgerät suche ich auch noch. :)
Eine Schuko- oder CEE-Steckdose irgendwo, oder in der Hauptverteilung ein Anschluss mit L1-3/N/PE, Messgerät anschließen, Start-Taste drücken, bestätigen, an den Laptop anschließen, Daten runter ziehen, PDF generieren, fertig. :rolleyes: :cool:
Es sollten natürlich alle möglichen Werte ermittelt worden sein, Rlo bis zu jedem Betriebsmittel, RE, Riso, Zsch/Zi, RCD-Auslösewerte, Ableitströme... :cool: :cool: :cool: :D
Über sowas würde sich jeder Einkäufer freuen... ;)
Wir Prüfer wären dann aber arbeitslos... 8o
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Ciao + Gruss
Markus
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PQ_Trainer
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Beitrag von PQ_Trainer »

@cyclist,
nunja die Sichtprüfung kostet am neisten Zeit, mit so einem Gerät könnte mehr überprüft werden, auch über die Vorschriften der VDE 0100 hinaus und bei der Wiederholungsprüfung automatisch verglichen werden.
Desweitern ist sicher sehr viel knowhow nötig um den laufenden Betrieb möglichst wenig zu stören :denk
Das würde bei z.B. Krankenhäusern,... eine vollautomatische zu nunja vielleicht 99% Fehlerfreiheit ermöglichen.
Aber auch nicht dokumentierte Veränderungen wahrscheinlich entlarven.
Ich denke also an größere Testtiefe und nicht an Einsparungen.
Ganz so einfach wäre es nicht z.B. wenn mehrere RCDs im Verteiler sind, was in großen Anlagen sicher der Fall ist, da man nicht mehr an der letzten Steckdose den jeweiligen RCD überprüft. Ich gestehe, ich habe in den 90ern mit einem Prüfkasten mit Teilnehmern Fehler simuliert und nicht im Feld gearbeitet.
Aber es wird sicher irgendwann etwas Neues kommen, denn die bekannten Prüfgeräte wie Profitester, Unilaps (nun FL), .... sind in etwa aus den 90ern und nur etwas modernisiert. Ich habe noch einen Profitest aus den 80ern :D
Ich sammle Messgeräte :rolleyes:

L.G. Richard
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo Richard!
Ich gestehe, ich habe in den 90ern mit einem Prüfkasten mit Teilnehmern Fehler simuliert und nicht im Feld gearbeitet.
Ein namhafter deutscher Seminaranbieter ;) hatte sich ebenfalls solche Prüfkästen - besser gesagt Schränke ;) - bauen lassen und setzt diese auch auf den Schulungen aktiv ein.
Das dort gelernte dann aber wieder in die Praxis umzusetzen, das ist das schwierige...
Erfahrung im Prüfen kann man nicht in einem 2-3 Tagesseminar lernen!

Ja, die Sichtprüfung ist eigentlich das aufwändigste, dazu dann die Erstellung des Messprotokolls, erst dann kann man ja mit den eigentlichen Messungen beginnen.
Und wenn dann die vorhandene Doku nicht ausreichend ist, oder überhaupt keine vorliegt, dann dauerts umso länger...
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Ciao + Gruss
Markus
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