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Verfasst: Sonntag 19. März 2017, 18:39
von Dani CEE
Es ist schon oft der Fall das Investitionsverschleppungen zu solchen Fällen dazu füheren, denn wenn jehrelang nichts Investiert wird oder mal bei der Renovierung endlich mal die Holzdecke und der Brennbare Teppichboden im Notwendigem Flur ersetzt.

Wenn zum beispiel eine Brandmeldeanlage abgekündigt wird sind noch ca. 5 jahre bis es keine Teile mehr gibt und oft hängen die Kisten noch lange danach.
Von Funktionserhalt für die Alarmierung wir bei den Alten Kisten nicht reden.

Verfasst: Montag 20. März 2017, 09:19
von Funker
Der grundsätzliche Beginn war ja durchaus berechtigt.

Ich habe mir einmal unter Hinweis auf die Diskussion im Feuerwehrforum,
"Die Feuerwehr diskutiert hier bereits darüber." siehe Beitrag Jesaja,
angesehen und bin einmal dort der Behauptung nachgegangen, daß die
Masse der Brände zu Hause passiert - Ergebnis grundsätzlich bestätigt siehe Anhang.

Interessant ist dabei folgendes, die Es gibt eine Zahl Gesamt Tote und eine bei Bränden außer Kontrolle.
Da wäre doch ein Ansatz zu erst einmal etwas bei den vermeintlich unter Kontrolle stehenden Bränden und Dämpfen zu tun. Wenn man die Differenzen bildet ist das doch recht erheblich. Unklar wäre dort die Ursache.

Bei den restlichen normalen Brände liegt der Schwerpunkt offensichtlich wie
angegeben bei Bränden zu Hause.
Insofern ist die Kritik im Film an teilweise überzogenem Brandschutz durchaus berechtigt.
Da muß man z.B. aus elektrotechnischer Sicht wieder die Sinnfälligkeit der
AFDD Anwendung in Kindergärten und Altenheimen hinterfragen, wenn dort bereits andere bisher ebenfalls als Brandschutz propagierte Maßnahmen kostengünstiger angewendet wurden.
Zitat (mit Abkürzungen)VDE 0100-600 61.3.6. Anmerkung:
"Wenn RCD auch aus Brandschutzgründen eingesetzt werden, dürfen die Prüfungen zum Schutz durch automatische Abschaltung .... auch für die Einhaltung der Anforderungen nach VDE 0100-482 herangezogen werden."

Ob der bisherige Stand des Einsatzes der Rauchwarnmelder und der offensichtliche Umgang die richtige Zielrichtung ist, muß nach Verlauf der Statistik auch hinterfragt werden.

Bei der Feuerwehr taucht auch die Meinung auf, die Elektriker würden zu wenig Brandschutz machen.

Die Schlußfolgerung dafür wäre eine Aufhebung des Bestandschutzes für klassische Nullung in Endstromkreisen und ein 300 mA RCD vor oder nach jedem Wohnungszähler.

Verfasst: Montag 20. März 2017, 10:29
von Funker
Beiliegend als Diskussionsgrundlage noch die aktuelle Statistik der Rauchtoten.

Verfasst: Montag 20. März 2017, 21:31
von Etrick
In einem saarl. Dorf wurde ein Kindergarten renoviert und mit aktuellem Brandschutz ausgerüstet.
Test: KEIN EINZIGES Kind war in der Lage, die neuen Schutztüren zu öffnen. Kommentar: "Macht nichts, es ist ja immer eine Erzieherin da, die die Kinder im Brandfall rauslassen kann..."

Typisch für gut gemeint und gut sind verschiedene Sachen.


Gruß

Verfasst: Montag 20. März 2017, 22:39
von karo1170
Etrick hat geschrieben:In einem saarl. Dorf wurde ein Kindergarten renoviert und mit aktuellem Brandschutz ausgerüstet.
Test: KEIN EINZIGES Kind war in der Lage, die neuen Schutztüren zu öffnen. Kommentar: "Macht nichts, es ist ja immer eine Erzieherin da, die die Kinder im Brandfall rauslassen kann..."

Typisch für gut gemeint und gut sind verschiedene Sachen.
Ich wuerde sagen, die Problemstellung wurde nicht umfassend durchdacht. Bei Tueren stehen ja mitunter gleich mehrere Problemstellungen an: Tuer muss bei Brand/Rauchentwicklung zuverlaessig schliessen, im Betrieb evtl. dauerhaft offenstehen (Flure, Treppenhaus) oder verschlossen sein (Aussentuer) . Dafuer gibt es bei Sonderbauten ja i.a. ein BS-Konzept, in dem Anforderungen an die Tueren in Flucht-/Rettungswegen definiert sind. Und evtl. gibt es sogar einen Fachplaner, der diese Anforderungen sinnvoll umsetzen kann.

Verfasst: Sonntag 26. März 2017, 11:03
von Olaf S-H
Moin zusammen,

Brandschutz ist immer nur so lange kein Thema, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist.

Eigentlich ist es doch ganz einfach: Zündquellen und Brandlasten minimieren. Dies funktioniert gut mit qualitativ hochwertigen Materialien, guten Fachplanern und guten Fachfirmen. Wenn der Betreiber dann noch seinen Verpflichtungen nachkommt, passt die ganze Sache. Man muss es nur wollen.

Aber hier war auch eine Zeit lang sehr viel Energie in das Thema "wie umgehe ich einen RCD bei neuen Steckdosen" eingesetzt worden. Ebenso verhält es sich beim Brandschutz.

Letztens auf einer Baustelle zufällig mal in den Keller geguckt. E30-Leitungen auf normaler Kabelbahn mit Gewindestangenabhängung an einer anderen normalen Kabelbahn. Viele Wanddurchführungen ohne Schottungen. Aussage des Fachplaners: Normgerechte Verlegung wäre zu teuer gewesen und die DIN 4102 ist nur ein Empfehlung. Auch eine Betrachtungsweise.

Gruß Olaf

Verfasst: Sonntag 26. März 2017, 11:23
von ego11
Letztens auf einer Baustelle zufällig mal in den Keller geguckt. E30-Leitungen auf normaler Kabelbahn mit Gewindestangenabhängung an einer anderen normalen Kabelbahn. Viele Wanddurchführungen ohne Schottungen. Aussage des Fachplaners: Normgerechte Verlegung wäre zu teuer gewesen und die DIN 4102 ist nur ein Empfehlung. Auch eine Betrachtungsweise.
Auf Basis dieser Aussage sollte ihm der Bauherr dann aber bitteschön auch den Mehrpreis des NHXH zu normalem NYM von Honorar abziehen!

Verfasst: Sonntag 26. März 2017, 13:43
von Olaf S-H
Moin ego,

guter Tipp. :D

Ob es ein Einzelfall war, wird sich Mittwoch herausstellen. Da ist eine andere Anlagenbegehung vorgesehen (gleicher Fachplaner, gleicher Fachbauleiter, gleiche Fachfirma). Ich gehe mal unvoreingenommen in die Begehung. Die Firma macht ansonsten gute Arbeit und handelt umsichtig.

Gruß Olaf

Verfasst: Sonntag 26. März 2017, 15:14
von zebra-ma
Olaf S-H hat geschrieben:Ich gehe mal unvoreingenommen in die Begehung. Die Firma macht ansonsten gute Arbeit und handelt umsichtig.
Hallo Olaf,

das ist ja grundsätzlich sehr löblich ;-) Nicht selten führen die Wünsche der Bauherren und Fachplaner zu recht abstrusen Konstruktionen, die man oft mit offener Herangehensweise deutlich günstiger haben könnte und am Ende auch sicherer.

Und ich gebe auch gerne zu, dass es shcon die ein oder andere Diskussion gab, wo ich einfach abgeschaltet habe und die Wünsche umgesetzt wurden....

Gruß

Verfasst: Sonntag 26. März 2017, 15:18
von zebra-ma
Etrick hat geschrieben:In einem saarl. Dorf wurde ein Kindergarten renoviert und mit aktuellem Brandschutz ausgerüstet.
Test: KEIN EINZIGES Kind war in der Lage, die neuen Schutztüren zu öffnen. Kommentar: "Macht nichts, es ist ja immer eine Erzieherin da, die die Kinder im Brandfall rauslassen kann..."

Typisch für gut gemeint und gut sind verschiedene Sachen.


Gruß

Ich vermute mal, dass jeder der hier tätig ist solche und ähnliche Situationen schildern kann.

Im Grunde ist ja Brandschutz in 95% der Fälle kein Hexenwerk und wenn die Beteiligten wollen auch oft ohne großes Gezetter umsetzbar. Schwierig wird es halt und dann meist auch teuer, wenn einer der Beteiligten nicht Kompromissbereit ist. Oft bei Architekten erlebt... "Neee das will ich nicht. Sieht doof aus..."

Gruß