Kostenfaktor Brandschutz

Hier sollten Links zu Filmen aus dem Bereich E-Technik eingestellt werden. Selbstverständlich darf auch über die Filme diskutiert werden
Elo-Ocho
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Kostenfaktor Brandschutz

Beitrag von Elo-Ocho »

Moinsen,

im 3. der Bayern läuft gerade "kontrovers".

Unter anderem ein kritischer Beitrag über baulichen Brandschutz. Ziemlich interessant, lohnt sich vielleicht mal in der Mediathek nachzuschauen.

Ob das sachlich ist, keine Ahnung, hab nur die letzten Minuten gesehen.

Gruß,

Ocho
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HipuJo
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Beitrag von HipuJo »

Hallo Elo-Ocho,

ja Brandschutz kann schon ins Geld gehen, aber wenn man bedenkt, wie teuer es wird, wenn man nach einem Brand wieder sanieren und Möbel ersetzen muss, ect. dann kommt einem Brandschutz nur noch halb so wild vor. :D
aus großer Kraft folgt große Verantwortung
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

schön wären Bundeseinheitliche Vorschriften.

Ich plädiere schon seit langem für eine 'Bundesbauordnung'.
Ländersache ist im Zeitalter EU da nicht richtig.

Witzige Begebenheit in Hannover:
Dort gibt es rund um ein Einkaufszentrum nur Hydranten in DN 100.
Kleiner Fehler: Die Berufsfeuerwehr Hannover besitzt keine Standrohre
für die 6 dort installierten Unterflurhydranten.
Die Deutsche Norm ist DN 80.
Da war die BF mir gegenüber sehr aufgeschlossen, weil bisher
niemand auf diesen Fehler hingewiesen hatte.

Dann die Brandstifter mit den Styropor-Fassaden !


...
zebra-ma
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Beitrag von zebra-ma »

Moin,

das kann ein sehr lebhaftes Thema sein. Ich fände es ja schon total Klasse, wenn die beiden Gutachter in einem Ort eine Sprache sprechen würden. Aber auch hier habe ich eine gewisse: Iss mir egal - Einstellung angewöhnt.

Wenn der Gutachter sagt, datt muss so, dann mach ich dat so.... furios1

Mein persönliches Highlight bleibt immer noch die Abschottung in einer großen Skihalle im Ruhrgebiet neben einem offenen Durchgang.....

Ich werde mir den Bericht heute abend mal in Ruhe anschauen.

Gruß
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Gernot
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Beitrag von Gernot »

Elt-Onkel hat geschrieben:...schön wären Bundeseinheitliche Vorschriften...
Genau, die einen führen automatisch die Musterverordnungen ein, die anderen ändern dies und das und manche lassen sich vieeeel Zeit oder ganz weg. Naja, offenbar brennt es in jedem Bundesland anders...

Z.Z. ist es offenbar "in" die Kosten für den Brandschutz anzuprangern. Sicherlich sind die Anforderungen in den letzten Jahren gestiegen, vielleicht auch nicht ganz grundlos, da soll ja z.B. mal ein Flughafen gebrannt haben...
Wem der Brandschutz zu teuer ist, sollte sich mal vorstellen, wie er sich fühlt , wenn ein naher Verwandter bei einem Brand umkommt.
Und eventuell waren manche Bauten in der Vergangenheit günstiger, weil einfach nicht alle Auflagen umgesetzt wurden und jetzt wird halt ein bissel genauer hingeschaut.

Bei den Brandschutzgutachtern ist es sicher auch nicht anders als bei den Elektrikern: Zwei Elektriker drei Meinungen! ]...Dann die Brandstifter mit den Styropor-Fassaden !...[/QUOTE]

"Er hat Jehova gesagt!" :-)
Viele Grüße
Gernot
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didy
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Beitrag von didy »

Gernot hat geschrieben:Wem der Brandschutz zu teuer ist, sollte sich mal vorstellen, wie er sich fühlt , wenn ein naher Verwandter bei einem Brand umkommt.
Klar.
Aber wie alles ein zweischneidiges Schwert:
Je höher neue Anforderungen sind, desto höher die Chance, dass Sanierungen verzögert werden, und das alte viel gefährlichere Zeug länger drinbleibt.

Vergleiche Brandschutzschalter. Der Tausender mehr für ne Wohnung kann auch dazu führen, dass in vielen Wohnungen die alte Elektroinstallation mit klassischer Nullung, ohne RCD und mit nach 50+ Jahren potentiell lockeren Schraubklemmen noch 10 Jahre länger bleibt.

Senkt dann das Risiko in neuen Anlagen, aber nicht insgesamt, da weniger Anlagen pro Zeiteinheit erneuert werden.
karo1170
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Beitrag von karo1170 »

didy hat geschrieben:Klar.
Aber wie alles ein zweischneidiges Schwert:
Je höher neue Anforderungen sind, desto höher die Chance, dass Sanierungen verzögert werden, und das alte viel gefährlichere Zeug länger drinbleibt.

Vergleiche Brandschutzschalter. Der Tausender mehr für ne Wohnung kann auch dazu führen, dass in vielen Wohnungen die alte Elektroinstallation mit klassischer Nullung, ohne RCD und mit nach 50+ Jahren potentiell lockeren Schraubklemmen noch 10 Jahre länger bleibt.
Hier muss man aber schon deutlich unterscheiden, zwischen den gesetzlichen Vorgaben zum baulichen Brandschutz (aus LBO und Sonderbau-VO) und den Empfehlungen aus diversen Normen, Richtlinien, Merkblaettern usw.
Die gesetzlichen Vorgaben sind zumeist in nachvollziehbaren Gesetzgebungsverfahren mit Anhoerung der Beteiligten entstanden, es stehen rechtliche Moeglichkeiten zu deren Ueberprufung zur Verfuegung,es ist moeglich dagegen zu klagen oder Abweichungen und Erleichterungen zu beantragen.
Gegen eine Norm kannst du nicht klagen. Musst du auch nicht. Das sind Empfehlungen eines Verbandes, Vereins, Lobbygesellschaft oder was auch immer.
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-Claus-
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Beitrag von -Claus- »

karo1170 hat geschrieben:Hier muss man aber schon deutlich unterscheiden, zwischen den gesetzlichen Vorgaben zum baulichen Brandschutz (aus LBO und Sonderbau-VO) und den Empfehlungen aus diversen Normen, Richtlinien, Merkblaettern usw.
Ganz so einfach ist es nicht. Die "Empfehlungen aus diversen Normen" sind immer dann bindend, wenn in Gesetzen/Verordnungen und Verträgen darauf verwiesen wird.

In dem Beitrag wird vom Bauamt richtigerweise auf die Problematik Staatsanwalt abgestellt. Das hier verstärkt und offenbar auch verschärft kontrolliert wird mag wohl auch mit dem Fall aus dem bayerischen Schneizlreuth vom Mai 2015 zusammenhängen. Damals kamen in einem "Hotel" (offenbar lag keine Betriebserlaubnis vor) 6 Personen ums leben. Verbaute Brandmelder (funktionstüchtig lt. Fernsehbericht) konnten dies nicht verhindern. Da hat der Staatsanwalt ganz sicher viele Fragen gehabt.
In Rothenburg kommen möglicherweise mehrere Probleme zusammen.
Wenn Brandverhütungschauen aller 3 Jahre durchzuführen sind, wäre zu fragen wieso ein Gutachten jetzt so dreinschlägt. Die vorhandene(n) Holztreppe(n?) müsste ja schon früher aufgefallen sein.
Und wenn es im Gutachten heist:
"Die elektrische Verkabelung bzw. Installation ist sofort durch eine Fachfirma beurteilen zu lassen und nach DIN VDE bzw. einschlägigen Installationsrichtlinien herzustellen. Stromverteiler sind als Brandlast entsprechend der Leitungsanlagenrichtlinie feuerhemmend vom notwendigen Treppenraum abzutrennen. Die haustechnischen Leitungen innerhalb des gesamten Gebäudes sind zulassungskonform abzuschotten und zu kennzeichnen."
Da könnte man ja auch vermuten, dass man es mit den verpflichtenden Prüfintervallen nicht so genau genommen hat.
Ob die Forderung feuerhemmend wegen Brandlast der Stromverteiler als geringe Brandlast eingestuft werden könnte lässt sich aus der Ferne natürlich nicht sagen.
Elt-Onkel hat geschrieben:schön wären Bundeseinheitliche Vorschriften.
Da stimme ich dir zu, wenn dann aber auch die Anpassungsmöglichkeiten real beurteilt werden.
Als mein Fazit bleibt: Wenn sich ein Eigentümer/Betreiber bewegt wenn das "Kind" in den Brunnen gefallen ist, dann hat er etwas falsch gemacht.
andi2206
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Beitrag von andi2206 »

Hallo
Nicht der Flughafen hat gebrannt, nur
die zig Tausend qm Styroporplatten in der Zwischendecke.

Aber die waren ja nicht das Problem, zum Problem wurden danach die Elektrokabel gemacht, die vom brennenden Styropor angezündet wurden.

Brandschott neben offenen Durchgang.
In der Allgemeinen Hysterie nach dem Flughafenbrand verlangte doch tatsächlich ein Architekt von mir,
in einen senkrechten Schlitz im offenen Treppenhaus die Durchbrüche zu Schotten.
Ok, er hat die Rechnung dafür freigegeben.
Jesaja
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Beitrag von Jesaja »

Den Bericht gibt es hier online:
http://www.ardmediathek.de/tv/Kontrover ... d=41506626

In meinen Augen ein unglaublich schlechter Bericht und eine Schande, dass wir sowas mit Rundfunkgebühren (deren Sinn ich hier explizit nicht in Frage stellen möchte) zwangsfinanzieren.

Die Feuerwehr diskutiert hier bereits darüber.

Erstmal wird Betroffenheit erzeugt und gezeigt, wie schlimm das für alle ist, danach kommen noch ein paar Kritiker zu Wort und das wars fast.

Nirgends wird erklärt, dass die Normen nur indirekt verbindlich sind. Der Kritiker behauptet, die Hersteller würden direkt im Brandschutzatlas zitiert. Dessen Verlag behauptet das Gegenteil. Kein Kommentar seitens der Redaktion, wer Recht hat.

Der Hausmeister bei Minute 9 erklärt, was jeder Vernünftige Mensch tun würde...ohne Ahnung von Brandschutz oder Psychologie zu haben.
Wofür der hausinterne Hydrant konzipiert wurde und wie/ob es anderswo funktioniert, wird nicht hinterfragt.

Beim zweiten Rettungsweg im Ratssaal wird das Ganze auch als Wahnsinn dargestellt. Dass es definitiv Wahnsinn wäre, wenn eine 70jährige sich bei dem Sprung aus 1,5m die Hüfte bricht und dann noch welche hinterher müssen, wird nicht wirklich angesprochen.

Dass man jemanden wie den Bitburger Stadtrat überhaupt zu Wort kommen lässt, ist auch traurig. Er kritisiert den Brandschutz bei einer Eisbahn mit den Worten "bei ner Eisbahn, muss man sich mal vorstellen".
Dass das Eis nicht von sich aus kalt ist und damit die ganze Halle unbrennbar wird, sollte selbst dem einleuchten. Gerade die Kühlaggregate, deren Stromversorgung, usw sind doch ein Grund für vorbeugenden Brandschutz...
Er versucht das polemisch ins lächerliche zu ziehen und auch hier wird weder vom Reporter widersprochen, noch lässt man Fachleute zu dem Thema zu Wort kommen.
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