ZDF-Mediathek - Blackout - Deutschland ohne Strom

Hier sollten Links zu Filmen aus dem Bereich E-Technik eingestellt werden. Selbstverständlich darf auch über die Filme diskutiert werden
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

E_F hat geschrieben:Lustig ist, dass bei Internet alle an das total überbewertete Fratzenbock denken.
Vielleicht eben genau weil es von einigen Leuten überbewertet wird. Frag doch mal in eine Runde junger Leute an was sie spontan beim Begriff Internet denken – da wirst Du erschreckend oft und erschreckend schnell Facebook hören, gefolgt von Google, Ebay, Amazon und Twitter ]
Kommunikation der Rettungskräfte (VOIP!), Vernetzten Systemen der Energieversorgung bzw. der Gemeinden, Landkreise usw. ?
[/QUOTE]

Früher als das gute, alte Telefon noch analoge Primitiv-Technik war hätten ein paar Moppel in den Vermittlungsstellen der Telekom ausgereicht um das Telefonnetz aufrecht zu erhalten, da die Telefone (wenn man mal von diversen drahtlosen Modellen absieht) aus der Telefondose gespeist wurden/werden. ISDN war/ist genauso über die Dose gespeist, zumindest wenn man nur ein ganz einfaches ISDN-Telefon nimmt, keine TK-Anlage oder Luxus-ISDN-Gerät das ein Netzgerät benötigt. (….ich hab noch ein solches Primitiv-ISDN-Telefon von der Telekom im Keller für Notfälle ;) ) Zumindest bei normalen/kürzeren Ausfällen (im Stundenbereich) wie sie ja eher der „Regelfall“ sind wie tagelanger Stromausfall war früher das Telefonieren immer noch möglich – klar, irgendwann ist auch da Schluss wenn die USVs leer bzw. etwaige Moppels ohne Diesel da stehen….

VOIP wird denke ich großflächig ausfallen, denn selbst wenn die großen Vermittlungsstellen/Knotenpunkte weiter versorgt werden – es stehen ja überall inzwischen diverse DSLAMs rum die mit Strom versorgt werden müssen. Und auch analoge Leitungen oder ISDN wird ja heute dezentral über solche dezentralen Stellen geführt – haben die keinen Strom fällt das Telefonnetz aus.

Bei den Energieversorgen geht viel aus Kostengründen ja auch über das Internet, nur wenige Versorger buddeln bei Erdarbeiten ihre eigenen Kommunikationsleitungen mit ein. Unser lokaler Anbieter ist da schlau, er gräbt immer wenn er Straßen wegen Wasserleitungssanierungen, neuen Stromleitungen o.ä. öffnen muss gleich Glasfaser mit ein – was aber daher kommt das der Versorger auch gleichzeitig Internet, Telefonie und Kabel-TV anbietet. Daher sind solche Investitionen eine Investition in die Zukunft….. Aber auch da gibt es Probleme – denn Wasser und Strom produzieren die ja nicht nur selbst, andere überregionale Versorgungswege sind dann evtl. auch wieder vom Internet abhängig…..
E_F hat geschrieben: Wobei Funk zur Kommunikation dann natürlich eine Spitzenlösung wäre - doch wer funkt heute noch aktiv?
So richtig aktiv nicht. Eher halbaktiv als Funkamateur ;) Aber ich hab immer noch den Alukoffer in der Ecke stehen mit Akkus und Funkgeräten mit dem ich im Notfall relativ schnell QRV bin, auf KW wie auf UKW ;)
Und irgendwo fliegt auch noch das Packet-Radio-Modem und das Pactor-Modem rum, damit geht notfalls sogar sowas wie Mail auch ohne normales Internet….
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Tobi P.
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Beitrag von Tobi P. »

Moin,
E_F hat geschrieben:Wobei Funk zur Kommunikation dann natürlich eine Spitzenlösung wäre - doch wer funkt heute noch aktiv?
alle BOS weil die gemerkt haben dass anderweitige Kommunikation ohne Strom nicht so toll funktioniert :cool:

Gruß Tobi
Gründer und 1. Vorsitzender des "Vereins der Freunde des 175kVA Bosch"
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Tobi P. hat geschrieben: alle BOS weil die gemerkt haben dass anderweitige Kommunikation ohne Strom nicht so toll funktioniert :cool:
Bei Großschadenslagen ist der BOS-Funk aber auch ganz schnell an der Kapazitätsgrenze. Dann greift man eben auch auf Funkamateure zurück....

Bei keinem anderen "Funkdienst" gibt es noch genügend Leute die notfalls auch mit einfachsten Mitteln Funkverbindungen aufbauen können - beispielsweise ist die Telegrafie einzig noch im Amateurfunkdienst aktiv im Einsatz ;)

Und Amateurfunk wird selbst nach einem NEMP-Impuls recht schnell wieder funktionsfähig sein weil nirgends anders noch das Know-How über bzw. die Einfachst-technik selbst bewahrt wird.....
Keytos
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Beitrag von Keytos »

Servus!
Zum Thema, ließt sich ganz gut :
[ATTACH]10007[/ATTACH]

Auch sehr lesenswert:
Über das Sozialverhalten beim "Zusammenleben" mit Anderen wenn die Recourcen begrenzt sind gibt es ein Buch von Überlebenden des Tsunami der vor einigen Jahren die Küstenregionen um den Indischen Ozean verwüstete.

K
Dateianhänge
Blackout.jpg
Blackout.jpg (30.18 KiB) 12259 mal betrachtet
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Das Buch Black Out von Marc Elsenberg ist eine spannende Lektüre und gut zu lesen....außer das man auf im Hinterkopf immer das Gefühl hat sowas könne wirklich passieren....

War bei mir mal Urlaubslektüre, ich habe den Wälzer fast Nonstop verschlungen ;)

Ach ja, unbedingt in Papierform kaufen, nicht als E-Book - der E-Book-Reader braucht Strom um zu funktionieren, beim Papierbuch braucht's nur Tageslicht oder ne Kerze - und das Papierbuch heizt notfalls auch.... :D
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Tobi P. hat geschrieben:Moin,

alle BOS weil die gemerkt haben dass anderweitige Kommunikation ohne Strom nicht so toll funktioniert :cool:

Gruß Tobi

Und wie lange machen die TBS 'nen Stromausfall mit?
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

Tobi P. hat geschrieben:@Christian: Die Geldautomaten kannst du bei Netzausfall vergessen. Wenn die Datenkommunikation zum Rechenzentrum des jeweiligen Kreditinstituts gestört ist rücken die keinen Pfifferling raus da die PIN-Abfrage nicht funktioniert.
In meiner Ausbildung habe ich mit einem Kollegen zusammen mal eine Sparkasse mit 8 Geldautomaten und 120 MA mit einem unbemerkten Stromausfall zwei Stunden lahm gelegt. :D

Folgende Situation: Im Keller sämtliche Einspeisungen und die große TelKo-Anlage, mit Alarm etc. Im EG schalter und Beratung, darüber drei Vollgeschosse mit Büros. Immer Stückweise im Umbau. Wir waren im 1. OG und haben nach kompletter Abschaltung des Stockwerks und aller versorgenden Anlagenteile also munter zurück gebaut was da war: Licht, Steckdosen, Telefon, BMA, EMA, etc. Unter anderem auch ein einsames I-Y(ST)Y 4x2x0,8 was aus der wand kam und einmal quer durch den gesamten Kabelkanal ging und in einer anderen Wand verschwand und ein NYM-J 3x2,5. *Schnipp* Beide waren ab, allerdings war auf dem NYM noch Spannung. Aber trotz intensiver Kontrolle im Haus ging noch alles. Komisch.

Aber: 45 Minuten später ging dann nichts mehr. Was wir da erwischt haten war die Spannungsversorgung der Geldautomatentelefonanlage und deren Übwachungs und Meldeeinrichtung. Die Stand in einem Kriechgang im Dachgeschoss und wurde mal eben durch das gesamte Gebäude verkabelt und keiner hat was gemerkt. Bis eben alles was Geld betraf tot war. ^^
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
Bild
Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
C_T

Beitrag von C_T »

Tobi P. hat geschrieben:@Christian: Die Geldautomaten kannst du bei Netzausfall vergessen. ... (frag nicht warum ich das so hundertprozentig sicher sagen kann :rolleyes: ).

Gruß Tobi

...solange Du mich nicht fragst wie das mit dem EC-Cash geht... ]Bei Großschadenslagen ist der BOS-Funk aber auch ganz schnell an der Kapazitätsgrenze. Dann greift man eben auch auf Funkamateure zurück....

Bei keinem anderen "Funkdienst" gibt es noch genügend Leute die notfalls auch mit einfachsten Mitteln Funkverbindungen aufbauen können - beispielsweise ist die Telegrafie einzig noch im Amateurfunkdienst aktiv im Einsatz ;)

Und Amateurfunk wird selbst nach einem NEMP-Impuls recht schnell wieder funktionsfähig sein weil nirgends anders noch das Know-How über bzw. die Einfachst-technik selbst bewahrt wird.....[/quote]

Darum ist es auch nie schlimm zu wissen, was dadidadit dadadida bedeutet ;) Das geht sogar ganz ohne Prozessor oder Software...
chris11
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Beitrag von chris11 »

IH-Elektriker hat geschrieben:Und Amateurfunk wird selbst nach einem NEMP-Impuls recht schnell wieder funktionsfähig sein weil nirgends anders noch das Know-How über bzw. die Einfachst-technik selbst bewahrt wird.....
Nach einem EMP (Die Amis testen den E1 mit 50kV/m) wird die TV, Radio und Funkinfrastruktur hinüber sein. Selbst wenn der ein oder andere Sender noch funktionieren sollte. Die digitale oder analoge Infrastruktur ist defekt und in abschätzbarer Zeit auch nicht reparabel, da es an allem fehlt. Das gleiche gilt für die Transceiver, so sie nicht von allen Anschlüssen getrennt in einer HF dichten Blechkiste aufbewahrt wurden. Fahrzeuge werden nur noch aus dem präelectronicum Zeitalter anspringen (<1970).

Leider scheint der Amateurfunker einer aussterbenden Species anzugehören siehe die erwartete Mitgliederentwicklung: http://www.darc.de/uploads/media/Beitra ... g_2015.PDF

MFG
Christian
E_F

Beitrag von E_F »

Also um EMPs braucht man sich mit der richtigen Technik keine Sorgen machen!

Bild :D

Hab hier noch etliches an Röhrentechnik stehen, mein Chef ist noch besser über 5000 Stück E, U, P, R, und D Röhren sowie auch Russische und Amerikanische Typen haben wir in der Firma liegen.

Am Funken hatte ich als Kind immer Interesse, habe auch noch ne Dicke Röhrenfunke, aber ohne Schein geht ja nix. Und dafür fehlt mir (leider die Zeit und das Geld).
Für UKW, KW und MW-Sender kann ich Schaltpläne besorgen (Röhrentechnik), Nachbau jedoch streng verboten!

Naja und was ich noch sagen will... Manchmal ist der Fortschritt auch ein Rückschritt. Früher Analoges Terrestrisches Fernsehn, mit ganz weniger Demodulatortechnik hatte man ein Bild, bei schlechtem Wetter ein schlechtes oder mit Störungen. Jetzt mit der Digitaltechnik brauchts aufwändige Dekodierchips, es kommt auf BER und Bitraten an, an einem Fernsehgerät kann selbst der Radio- und Fernsehtechnikermeister nicht mehr viel anrichten.

Die Digitalisierung der ganzen Welt sowie die Abschaffung der Analogen Telefonie, des UKW Rundfunks (ist in Planung) und vor allem der großen MW-Sendeanlagen sehe ich mit Kopfschmerzen, im Falle das es mal zum großen "Gau" kommt. Den ein Detektorradio und etwas Analogtechnik (auch Sender) kann man sich mit wenig Technik, den passenden Büchern und etwas Geschick selber bauen!

Grüße
Antworten