Verlegeart C

Hier kommt alles rein, was nicht erst gemeint ist.
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Elt-Onkel
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Verlegeart C

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

mal ein 'nettes' Beispiel für eine Drauflosinstallation.

...
Kabel_auf_Wand_b.jpg
E-Jens
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Re: Verlegeart C

Beitrag von E-Jens »

Faktor 1 bei Häufung, ist ja nur ein Haufen.
Olaf S-H
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Olaf S-H »

Moin elt-Onkel,

da wird der Maurer ja auch seinen Spaß haben, wenn er dort Putz aufbringen soll.

Ich hatte in jungen Jahren mal eine Wandfläche mit nebeneinander genagelten NYIF vollgepflastert. Das nachfolgende Gespräch mit dem Mörtelprimaten war eher ein Monolog, der auch ohne Zuhilfenahme elektronischer Verstärker deutlich auf der ganzen Baustelle zu hören war. :D

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
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Strippe-HH
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Strippe-HH »

Kabelsalat im Flur  (480x640).jpg
Na wo viel aufeinander kommt. :rolleyes:
ThomasR
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Re: Verlegeart C

Beitrag von ThomasR »

Damit hätte ich ein ganz anderes Problem: die gelben Strippen im ersten Bild sind sicherlich für EDV und vermutlich finden sich da auch noch Koax in dem Bündel?

Das gehört in Leerrohr, nicht fest unter Putz!

Und für sehr breite Leitungstrassen gibt es Streckmetall/Kunststoffgewebe zur Haftvermittlung!
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Strippe-HH
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Strippe-HH »

Das nächste wäre auch noch, dass der senkrechte Mauerschlitz bestimmt nicht den Anforderungen einer Verlegung nach DIN.18015 entspricht da wahrscheinlich mitten auf der Wand anstatt 15-20 cm. aus der Raumecke.
Aber ich hatte selber schon in Wohnungen mit langen Fluren ähnliche Konstellationen gesehen wo junge Kollegen gearbeitet hatten und denen auch mal die Frage stellen müssen ob da auch die Tragfähigkeit der Wand berücksichtigt wurde. hair1
Die Antwort war, ja aber,es sollte doch unterputz verlegt werden.
Na klar, aber ich hatte eine ähnliche Altbauwohnung mit langen Flur mal gehabt, Küche und Bad hinten. Aber da war eine Reetdecke mit parallel zur Wand verlaufenden Hohlraum zwischen den Deckenbalken und wie schön ließen sich die vielen Leitungen dort einziehen auch wenn die Decke hinterher wie ein Schweizer Käse aussah. Es hatte zwar zuerst etwas länger gedauert, aber nachher trotzdem viel zeit eingespart.
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Strippe-HH
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Strippe-HH »

Was macht man denn auch wenn dort Schlackenwände im Altbau sind und es sich auch nur um einige Leitungen handelt
Waagerecht auffräsen ist nichts da fällt die Wand um.
Aber dann eher so:
IMG_0914 (640x480).jpg
Trumbaschl
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Trumbaschl »

Zwischen "dürfen" und "können" ist bei dünnen Wänden und waagrechten Schlitzen meistens ein himmelweiter Unterschied! Bei uns im Haus haben sie beim Bau systematisch 5er-Schlackenwände waagrecht geschlitzt für zwei Bergmannrohre und 100 Jahre später steht das auch noch. Aber mein Favorit waren fast die Installateure, die eine 7er-Dünnwand-Hohlziegelwand (die Dimension gibt es seit Jahrzehnten nicht mehr) unten knapp über dem Boden auf ganzer Breite für Heizung geschlitzt haben... 2010 und steht meines Wissens auch nach zwei Erdbeben (eines davon 4,5) immer noch.
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Strippe-HH
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Strippe-HH »

Trumbaschl hat geschrieben: Mittwoch 13. Dezember 2017, 23:48 Zwischen "dürfen" und "können" ist bei dünnen Wänden und waagrechten Schlitzen meistens ein himmelweiter Unterschied! Bei uns im Haus haben sie beim Bau systematisch 5er-Schlackenwände waagrecht geschlitzt für zwei Bergmannrohre und 100 Jahre später steht das auch noch. .
@ Trumbaschl.
Vor 100 Jahren gab es noch keine Schlitzmachinen. :D
Für den Bau von Schlackenwände wurden Holzverschalungen aufgestellt, die Installation darauf befestigt und der Schlackenmörtel kam davor aufgeschichtet und abgezogen. Natürlich gab es auch Steine aus Schlacke die gemauert wurden, da waren aber damals schon waagerechte Rohrschlitze verboten diese wurden dann immer zwischen Decke und Wandende verlegt.
So erklärte mir es mal ein alter Elektriker der in der Zeit nach dem Krieg das oft gemacht hatte.
Trumbaschl
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Re: Verlegeart C

Beitrag von Trumbaschl »

In Wien waren das Gipsbauplatten 30x60 cm mit umlaufender Nut, die im Verbund gemauert wurden. Stärke meistens 7,5 cm, selten (kenne ich bislang nur hier aus dem Haus) 5 cm. Und eben diese Wände haben sie hier schon beim Hausbau Ende 1914/Anfang 1915 ungefähr 40 cm unter der Decke waagrecht für Bergmannrohre aufgeklopft, über die ganze Breite der Wand. Auch die dünnen 5er. Die E-Installation muss eine Idee ziemlich in letzter Sekunde gewesen sein, nach dem Verputzen aber noch vor dem ersten Farbanstrich (gespritzte Kaseinfarbe, den Originalfarbton findet man noch als Sprühnebel wenn man den Parkettboden öffnet und kann so mit den Spuren auf der Wand vergleichen, und diese Farbe geht über die zugeputzten Schlitze).

Nur die Gasleitungen sitzen ganz oben unter der Decke. Verkürzt auch die Leitungslänge für die Abzweige vom Gaslicht.

In einem anderen Haus ähnlichen Baujahrs war die E-Installation wohl schon früher eingeplant. Hier liegen die G-Drähte ohne Rohr direkt unter der Decke (in der Putz-Hohlkehle) und bei Schaltern, Steckdosen und Leuchten gehen Stiche senkrecht nach unten bzw. im rechten Winkel über die Decke. Wo die tragende Mittelmauer durchbrochen werden musste, geht die Leitung senkrecht nach unten, durch die Rohbauöffnung der Tür und auf der anderen Seite wieder nach oben. Abzweigdosen gibt es nicht, die Abzweige sind in Putz von der ungeschnittenen "Hauptleitung". Gruselige Konstruktion!
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