Grillen im Wintergarten

Hier kommt alles rein, was nicht erst gemeint ist.
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Elt-Onkel
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Grillen im Wintergarten

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

vor einer Stunde bin ich zurück.

Im Nachbarort hat jemand im (offenen) Wintergarten im 1.OG einen Grill aufgestellt.
Balkontür nicht geschlossen.

Windstoß, Funkenflug, Gardiene in Flammen.
Zimmer in Flammen.
Linkes Obergeschoß und Dachgeschoß im Vollbrand.

2 1/2 geschossiges Fachwerkhaus aus ca. 1860 - ich denke Totalschaden.

Wir waren mir 74 Mann da.

...

http://www.braunschweiger-zeitung.de/lo ... 64422.html
geloescht

Beitrag von geloescht »

dafuer1 meinen respekt1 .

Zu hoffen ist es, das andere aus den Fehlern dieser bedauernswerten Menschen lernen.

Ein Grill hat nix zu suchen, wo Funkenflug einen Brand auslösen kann.

LG

Schwachstromer
dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

Schwachstromer hat geschrieben:dafuer1 meinen respekt1 .

Zu hoffen ist es, das andere aus den Fehlern dieser bedauernswerten Menschen lernen.

Ein Grill hat nix zu suchen, wo Funkenflug einen Brand auslösen kann.

LG

Schwachstromer

Moin

Was ist daran bedauernswert? Blödheit muss bestraft werden. Das war ein genauso dummes Verhalten, wie das der Leute, die nach dem Grillen die Feuerstelle zum wärmen ins Haus stellen und sich dann wundern, dass sie erstickt sind.

Ich hoffe, das das Opfer, ich will hier nicht von Blödmann reden, auf seinen Kosten sitzen bleibt und nicht die Versicherung diese übernimmt, damit die Allgemeinheit diese nicht tragen muss.

dwarslöper

PS. Der Elektrogrill ist schon erfunden worden.
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
Die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass sie die Reibungshitze für Nestwärme halten.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Moin dwarslöper,
unter "opfer" verstehe ich in diesem Falle den Hauseigentümer, falls es nicht der verursacher selber war, sowie die bettlägerige person, die zum glück gerettet werden konnte.
Die Person, die da im Bett lag, kann doch bestimmt nix für die Idiotie des verursachers, oder?
dwarslöper
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Beitrag von dwarslöper »

Schwachstromer hat geschrieben:Moin dwarslöper,
unter "opfer" verstehe ich in diesem Falle den Hauseigentümer, falls es nicht der verursacher selber war, sowie die bettlägerige person, die zum glück gerettet werden konnte.
Die Person, die da im Bett lag, kann doch bestimmt nix für die Idiotie des verursachers, oder?

Moin Schwachstromer,

du hast natürlich recht. Ich meinte den Griller, habe versehentlich Opfer geschrieben. Selbstverständlich gilt mein Mitgefühl den wahren Opfer, die unverschuldet jetzt den Schlamassel haben.

dwarslöper
Was ist betriebliche Mitarbeiterfürsorge?
Die Mitarbeiter so schnell über den Tisch zu ziehen, dass sie die Reibungshitze für Nestwärme halten.
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

so sieht es heute bei Tageslicht aus.

Eingesetzte Wassermenge:

3 B-Rohre - 400 l/min / 2 CRohre - 100 l/min = 1,4 m³ / min
Löschdauer ca. 2,5 Stunden
1,4 x 150 = 210 m³

Bedingt durch den Monitor der Drehleiter mit erhöhtem Druck,
gehe ich über 250 m³ aus.

Mindestens eine Geschoßdecke (mit Lehmfüllung) ist eingebrochen.

...
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Max60
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Beitrag von Max60 »

Hi,

shit happens. Die darunter liegenden Etagen sind sicherlich durch Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden?

Finde ich aber gut, dass Du Dich in der Feuerwehr engagierst! Von Fachkräften, Ingenieuren und co. profitiert das Ehrenamt enorm!

Leider kommt diesem Ehrenamt aber oftmals nicht die Anerkennung zu, die es eigentlich verdient hätte. Berichtet man Anderen von diesem Hobby, dann fällt den meisten direkt "Schläucheverlegen und Bier trinken" dazu ein - an tagelange Lehrgänge und Weiterbildungen denkt niemand.

Ich selbst war 5 Jahre lang aktiv, mache momentan aber eine studienbedingte Pause..

Gruß
Trumbaschl
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Beitrag von Trumbaschl »

Das war ein genauso dummes Verhalten, wie das der Leute, die nach dem Grillen die Feuerstelle zum wärmen ins Haus stellen und sich dann wundern, dass sie erstickt sind.
Geht noch schärfer, voriges Jahr haben ein paar Leute es mit Mühe überlebt, dass sie den Griller zum Trocknen der frisch gestrichenen Wände(!) über Nacht ins Wohnzimmer gestellt haben!
shit happens. Die darunter liegenden Etagen sind sicherlich durch Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen worden?
Aber garantiert! Bei uns haben 10 000 l gereicht, um die drei Stockwerke unterhalb der Brandwohnung teilweise bis völlig zu fluten (Stockwerk direkt unterhalb Totalschaden, 2 Stockwerke drunter Parkett kaputt, Deckenputz mit Wasserflecken überlebt, 3 Stockwerke drunter bloß ein paar m2 Tapete von der Decke gefallen).

Die Aktion mit dem Griller auf der überdachten Terrasse erinnert mich auch an die Idioten, die zu Silvester auf sowas mit einer Flasche in der Hand und Raketen Freiheitsstatue spielen.
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

das Haus hat zwei Geschoßdecken mit Holzbalken, Fehlboden und
Lehmfüllung.

Von denen ist die obere eingebrochen.

Den Zustand der Erdgeschoßdecke kenne ich nicht,
aber auf der EG-Decke liegt jetzt das Inventar vom 1. OG,
die obere Geschoßdecke und das Inventar vom 2. OG.
Mithin eine deutliche Überlast.
Dann ist die Lehmfüllung der EG - Decke genau so naß,
wie die eingebrochene Decke vom 1. OG.

Freiwillig würde ich das Erdgeschoß nicht betreten.

Da während der Löscharbeiten nur unbedeutene Mengen Löschwasser
aus dem Haus herausgelaufen sind,
vermute ich einen Gewölbekeller, der jetzt unter Wasser stehen dürfte.

Nach dem Schadensbild dürfte alles Inventar hin sein.

Ob es sich lohnt, alle Geschoßdecken in einem Haus BJ ca. 1860
mit Brandschaden neu einzubauen, und sämtliche Innenwände
zu erneuern, zuzüglich technischer Gebäudeausrüstung
halte ich für sehr fraglich.

Daher würde ich mal auf Totalschaden tippen.

Eigenartig finde ich die rasend schnelle Ausbreitung des Zimmerbrandes
auf den Dachstuhl.
Da scheint mir die F-30 Verkleidung (Gipskarton) gefehlt zu haben.

Auf den Fotos sieht man ja die 'Bauevolution'.
Das Dachgeschoß ist später (ca. 1970) ausgebaut worden.
(Erkennbar an den Velux - Schwingfenstern)

Aber auch 1970 war schon F-30 im 2. OG erforderlich.
Da bin ich ja mal gespannt, was in der Baugenehmigung stand.

...
Max60
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Beitrag von Max60 »

Trumbaschl hat geschrieben:Aber garantiert! Bei uns haben 10 000 l gereicht, um die drei Stockwerke unterhalb der Brandwohnung teilweise bis völlig zu fluten (Stockwerk direkt unterhalb Totalschaden, 2 Stockwerke drunter Parkett kaputt, Deckenputz mit Wasserflecken überlebt, 3 Stockwerke drunter bloß ein paar m2 Tapete von der Decke gefallen).
In dem letzten Mehrfamilienhaus, in dem ich gewohnt habe, hatte der Dachstuhl gebrannt. Die Berufsfeuerwehr war glücklicher weise schnell mit einer DLK vor Ort und hat relativ "minimalinvasiv", d.h. löschmittelsparend gearbeitet, weshalb lediglich an den Heizungsrohren etwas Löschwasser in meine Wohnung (2 Etagen tiefer) gelaufen ist. Die Wohnung unter dem DG hingegen musste komplett saniert werden, mit vollständiger Entfernung des Putzes etc. Bin dann relativ schnell aus besagtem Objekt ausgezogen.

Der Trend in der Brandbekämpfung geht ja seit längerer Zeit immer mehr in Richtung Folgeschadenminimierung, nachdem festgestellt wurde, dass z.B. sich ausbreitender Brandbrauch durch geöffnete Brandschutztüren bei einem Brand der Universität Karlsruhe(?) ein vielfaches des Schadens angerichtet hatte, wie der Brand an sich. ("Pulm - Falsche Taktik, großer Schaden" - sehr empfehlenswert für jeden Feuerwehrangehörigen)

Trotzdem lässt sich auch mit aktueller Ausbildung und Technik (Hohlstrahlrohre, etc.) oftmals ein massiver Wasserschaden nicht verhindern..

Ich fand es in meiner "aktiven" Zeit immer relativ frustrierend, wenn trotz schnellem eingreifen ein Totalschaden am Gebäude entstanden ist.
Da während der Löscharbeiten nur unbedeutene Mengen Löschwasser
aus dem Haus herausgelaufen sind,
vermute ich einen Gewölbekeller, der jetzt unter Wasser stehen dürfte.
Woran erkennt man, dass das Feuer gelöscht ist? Wenn Die Temperaturdifferenz von eingeleitetem zu rausfließendem Löschwasser 0 beträgt. ;-)
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