B&R PP400 mit X2X BUS

in dieses Forum kommt alles, was mit speicherprogrammierbaren Steuerungen zu tun hat
Timo-23
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Beitrag von Timo-23 »

Hallo,
hast du schon ins Logbuch (LOGGER) der SPS geschaut.
Mit welcher Fehlermeldung steigt der Bus den aus?
chefin
Null-Leiter
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Registriert: Donnerstag 13. Januar 2011, 07:55

Beitrag von chefin »

Hab gerade mal ein bischen die Datenblätter studiert. Zwar auf Anhieb nicht genau deine Module gefunden, aber ich denke das die Modulreihen sich da wenig unterscheiden.

Den ich habe keine EMV-Erklärung gefunden. Normal sollte da zumindest die Klassifizierung erwähnt werden. Den Frequenzumrichter sind am Stromnetz ungefähr so zu bewerten als wolltest du eine Diskussionsrunde mit 20 Fachleuten in einer Disko bei voller Lautstärke abhalten.

Wir sind im Bereich EMV-verträglichkeit tätig, haben ein eigenes Messlabor wo wir für Kunden diese EMV-Konformitätserklärungen machen und die Geräte entsprechend Quälen.

das A&O bei EMV-Abschirmungen sind kurze Wege. ein 30cm langer, sauber im Kanal neben den Motorleitungen verlegter PE ist geradezu eine Einladung für alle möglichen Störungen. Abschirmungen sollten zuerst beidseitig aufgelegt werden. Allerdings ist EMV keine echte Wissenschaft sondern mehr ein gutes Abschätzen. Es gibt Fälle wo das Aufbaudesign es erforderlich macht, eine Seite des Schirms offen zu lassen. Try und Error funktioniert hier am besten. Ausmessen wäre im Labor oftmals nicht möglich. Wir können zb Grenzwertverletzende Geräte nur durch ändern der Lage der Leitungen soweit absenken, das sie die Grenzwerte nun einhalten.

Wenn du Ahnung von Kondensatorberechnungen hast, schätze anhand der Busfrequenz (Baudrate am Bus) einen Kondensator, der für diese Frequenz noch ausreichend hochohmig ist und löte diesen so kurz es geht an die Abschirmung des Buskabels gegen Erde. Und zwar am besten direkt auf eine neben dem Anschluss angebrachte PE-Klemme oder direkt aufs Montageblech. Wenn der Kondensator zu groß gewählt ist, stört er den Bustransfer, wird er zu klein gewählt kann er die Störungen nicht genug ableiten. Try and Error, 10nf sind aber mal ein brauchbarer Anfang.

So wie du es beschreibst deuten die Indizien auf ein EMV-Problem hin und da helfen odtmals nur Einzellösungen. Solltest du besser Unterlagen bei deinen Geräten mitgeliefert haben, als die Webside hergibt, schau bitte auf die EMV-Erklärung. Sie sollte Klasse B für Industrieanlagen erfüllen. Klasse A wäre Haushaltsbereich. Prinzipiell unterscheiden sich diese folgendermassen:

Klasse A darf selbst nur wenig stören, aber muss dafür auch nicht besonders Störfest sein.

Klasse B darf deutlich mehr stören, aber darf sich dafür auch kaum von anderen Störungen beeindrucken lassen.

Wenn ich also ein Klasse A Gerät in einer Umgebung mit Klasse B Geräten betreibe, wird das Klasse A Gerät immer Probleme haben. Und Frequenzumrichter sind oftmals durch die Prüfung getrickst worden. Den deren Störungen in den griff zu bekommen ist zum einen teuer und zum anderen Platzaufwendig (große Spulen nötig). Also wird BWL-Mässig geschlampt...hauptsache sie können viel und kosten weniger als die Konkurrenz.

Versuch mal damit dein Glück, das sollte auch die vagabundierenden PE-Ströme dann in den Griff bekommen, wie es vom Vorposter als Test empfohlen wurde. Übrigens: ein 50cm 2,5qmm ist für ein hochfrequentes Strösignal aus Frequenzumrichter nahezu als hochohmig anzusehen.
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