Sps

in dieses Forum kommt alles, was mit speicherprogrammierbaren Steuerungen zu tun hat
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Skotty
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Sps

Beitrag von Skotty »

Hallo,

es ist etwas her mit meiner S7 Schulung. Jetzt haben wir auf der Firma eine Maschine wo das Programm augelesen werden soll. Und ein kollege meint wenn er die CPU ausliest ist die Symbolik, sprich die ganzen bezeichnungen weg.
Nur Ein- und Ausgänge werden angezeigt, also z.B.: E0.0 ect.

Ist das Richtig und wenn ja könntet Ihr es mir das erklären ?

Ich bin der Meinung wenn die Symbolik einmal eingegeben wird und übertragen wird ist es auch da oder nicht ?
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SPS
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Beitrag von SPS »

So war es bei der S5 das Kommentare weg sind, bei S7 keine Praktische Erfahrung ich denke gleich.
Mit freundlichem Gruß sps
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

ich kenne nur die älteren Bosch-SPS-Anlagen, ein ausgelesenes Programm hatte dort auch keine Kommentare, Bezeichnungen etc.

Dazu benötigt man das Original bzw. eine Kopie davon.

Lauffähig ist das ausgelesene Programm natürlich.


OW
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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Willi S
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Beitrag von Willi S »

Moin!

Ist wie bei jedem kompiliertem oder assembliertem Programm:
Alle Komentare sind weg, die Label werden in absolute oder relative Adressen umgewandelt.

Warum sollte man den Kram auch übertragen?
Kostet nur Speicherplatz.
Grüße aus Kirchhellen Wetter

Willi
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langer
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Beitrag von langer »

Wenn ich mich recht an meine S7- Zeiten (Schulung) erinnere, sind die Kommentare nur im Programm auf dem Laufwerk, auf dem es auch geschrieben, bzw gespeichert wurde.

Es wurde zwar behauptet, dass man das Programm auch ohne die Kommentare verstehen könne, doch es soll angeblich sehr schwer und nicht ohne sehr gute Kenntnisse möglich sein.
Strommensch
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Beitrag von Strommensch »

Hallo Skotty,

meine Vorredner haben es ja schon gesagt, dein Kollege hat recht. Die Beschriftung der Ein und Ausgänge sowie die Kommentare zu den einzelnen Netzwerken (sofern vorhanden), werden nur auf dem Pc oder Labtop gespeichert auf dem Programmiert wurde. In die SPS wird nur der Code, eben ohne die Kommentare, geladen.
Es wurde zwar behauptet, dass man das Programm auch ohne die Kommentare verstehen könne, doch es soll angeblich sehr schwer und nicht ohne sehr gute Kenntnisse möglich sein.
Da kommt es, meiner Meinung nach auch, auf die Programmiersprache an und den Umfang des Programmes an.
Bei der S7 stehen mehrere Möglichkeiten zur verfügung (KOP,FUP, AWL oder auch SCL). Wenn in FUP oder KOP programmiert wurde, dann sollte es eigentlich für jeden der Schaltpläne lesen gewohnt ist, nicht allzu schwer sein das Programm nachvollziehen zu können. Vorausgesetzt es ist auch ein überschaubares Programm. Allerdings verwenden viele Programmierer auch AWL oder SCL. Diese Programmierung ist Textbasierend und gewisse Funktionen können schneller oder sogar nur in dieser Progammiersprache umgesetzt werden. Sie benötigt nebenbei auch weniger Speicherplatz in der Steuerung, da die Visualisierung der "Bausteine" (FUP,KOP) entfällt.

Wenn man das Orginalprogramm oder dessen Kopie nicht besitzt, ist sicher sinnvoll eine sogenannten Onlinbe Abzug zu machen, damit man im Notfall nach einem CPU-Ausfall, wieder die Anlage in Betrieb nehmen kann.
Aenderungen würde ich auf gar keinen Fall ohne Beschreibung und Kommentare vornehmen.

Gruss Strommensch
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_08_15_
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Beitrag von _08_15_ »

In dem Speicher der SPS wird nur das Programm ohne Kommentare/Symbolik abgespeichert.

Wenn man die Kommentare/Symbolik auch in der SPS speichern würde, müsste in der SPS wesentlich mehr Speicherplatz in der SPS vorhanden sein.

Auch sind die Symbolik und Kommentare die ein Programmierer verwendet für andere nicht immer nachvollziehbar.
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Symbolik und Kommentare sowie Netzwerküberschriften sind in einem AG-Abzug, also beim rückkopieren des SPS-Programmes aus der CPU nicht mit dabei.

Dazu wird das S7-Projekt benötigt, dort ist das ganze dann hinterlegt. Ist das nicht vohanden kommt es darauf an was mit dem AG-Abzug passieren soll. Dient er nur als Sicherheitskopie falls die CPU bzw. Speicherkarte in der CPU abraucht – oder sollen Änderungen vorgenommen werden ?

Als Backup reicht ein AG-Abzug völlig aus, bei geplanten Änderungen wird es sehr sehr schwer je nach gewünschter Änderung und Komplexität des Programmes diese sinnvoll durchzuziehen.

Ob ein Maschinenhersteller das Originalprogramm inclusive Kommentare rausrückt hängt vom Hersteller ab. Einige machen das standardmäßig, andere verweigern dies komplett. Sollte daher beim Maschinenkauf immer mit berücksichtigt und vereinbart werden !

Wobei es auch Hersteller gibt wo ein einziger Mann die Programmierung macht und der sich so gut auskennt das er keinerlei Kommentare o.ä. benötigt – und daher sein Programm gar nicht kommentiert.

Wobei die Komplexität eines SPS-Programmes stark vom Programmierstil abhängt. Man kann bis zu einem gewissen Grad die gleichen Funktionen entweder so programmieren dass sich notfalls auch Laien mit rudimentären Grundkenntnissen da reinarbeiten können oder auch so programmieren dass gestandene SPS-Fachleute sich tagelang die Zähne ausbeissen um das Programm zu kapieren…..
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Bei meiner Ausbildung bei einem großen Konzern wurden die Azubis im dritten Lehrjahr für jeweils einen Monat durch verschiedene Abteilungen des Werks gereicht, die Maschineninstandhaltung hatte einen großen Rolltisch mit PC, Monitor und S5-Platz, jedoch hat der Kollege gar nicht erst das Programm ausgelesen sondern blätterte in einem "Telefonbuch" aus AWL (mit Kommentaren), welches jeder Maschine beigelegt war, machte ein, zwei Notizen und schickte den Lehrling zu Grenzwertgeber oder Sicherheitstürschalter zum Durchgangmessen, der Fehler war sehr schnell eingekreist und behebbar.
Während der "Wartezeit" auf die nächste Störung (natürlich kurz vor Feierabend) konnten die Azubis S5-Projekte entwerfen, wie ich mich erinnere, habe ich die Doku mehrfach versaut, weil ich nicht gespeichert hatte, das Programm der SPS lief natürlich noch weiter.
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

meisterglücklich hat geschrieben:......sondern blätterte in einem "Telefonbuch" aus AWL (mit Kommentaren), welches jeder Maschine beigelegt war....
Das geht natürlich auch, dazu muss aber auch das Programm im "Telefonbuch" entsprechend dokumentiert werden.

Heutzutage sind bei neueren Maschinen und Anlagen diese "Telefonbücher" oftmals verschwunden. Mit der entsprechenden Software und einem laptop bin ich heute in der Online-Fehlersuche deutlich komfortabler und schneller unterwegs wie als wenn ich immer irgendwo nachblättern und die Logik im Kopf nachvollziehen muss....

Allerdings sind die Diagnosemöglichkeiten heutzutage bei modernen Steuerungen deutlich besser geworden und auch die Anzahl der Programmiergeräte bzw. Laptops ist gewachsen.

Als ich in der Lehre war hatte beispielsweise eine Instandhaltungswerkstatt mit bestimmt 15 oder 20 Mitarbeitern nur ein großes (und schweres) Programmiergerät zur Verfügung. Heutzutage sind das pro Werkstatt mit 15 oder 20 Mann bestimmt 5 oder 6 Laptops mit entsprechender Programmiersoftware....oder sogar noch mehr Geräte.

Teilweise haben in den Firmen die Instandhaltungselektriker eigene Notebooks und könnten ohne diese nicht mehr arbeiten - fängt bei der Doku an die oftmals nur noch elektronisch vorhanden ist - früher gab es zu einer Steuerung auch etliche dicke Aktenordner mit Serviceanleitungen, heute ist das eine DVD - und geht über Zeitbuchungen, Urlaubsantrag schreiben, E-Mail und so weiter. Und das ist noch nicht das Ende, irgendwann wird jeder Mitarbeiter einen PC oder Laptop haben und dazu sein Tablet wie ein iPhone oder ähnliches mit rumschleppen ;)
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