Mit 24V-Digitalem-SPS-Ausgang 230V AC schalten, wie fachgerecht?

in dieses Forum kommt alles, was mit speicherprogrammierbaren Steuerungen zu tun hat
Jonaspapa
Beiträge: 100
Registriert: Freitag 2. März 2007, 15:41
Wohnort: Rheinland-Pfalz

Beitrag von Jonaspapa »

Hallo,

kritische Ströme würde ich nie direkt über den SPS-Ausgang schalten.
Ein defekt des Relais oder Optokopplers würde in der Regel den Komplettaustausch der Baugruppe bedeuten.

Auch wenn der Ausgang 230 V kann. Bei kleinen Lasten und häufigem Schalten machen sicherlich Koppel- oder Steckrelais Sinn. Die kann man nämlich regelmäßig tauschen. Ggf. je nach Erfahrungswert schon ein paar Tage vor dem Ausfall.
Bei größeren Lasten wäre der passende Schütz oder sogar Softstarter auszuwählen.

Gruß

Jonaspapa
ET-SPS
Null-Leiter
Beiträge: 6
Registriert: Donnerstag 25. Oktober 2012, 08:12

Beitrag von ET-SPS »

Hallo,

erstmal wieder vielen Dank für die vielen Antworten und die neuen Informationen! :)
Strommensch hat geschrieben: was lernst du denn genau?
Elektrotechnik: Fachrichtung Kommunikationstechnik / Automatisierungstechnik
langer hat geschrieben: Es gibt auch SPSen die direkt die 230V schalten können
das wurde vom Dozenten erwähnt. Für meine Anwendung (HomeAutoMatisierung mit SPS) die ich später mal realisieren will möchte ich aus Sicherheitsgründen an der SPS nur Niederspannungen haben.
Oberwelle hat geschrieben: der Kontakt des Relais ist nicht für alle Lasten geeignet.
Was soll den geschaltet werden..
Alles mögliche. Ich möchte mir eben eine Zusammenstellung machen welches Bauteil ich für welche Anwendung nutzen kann.
- normal 230V Lampen
- Leuchtstoffröhren
- Steckdose für Kaffemaschiene
- Steckdose für die Waschmaschiene
- halt alles Mögliche was im Haus so anfällt und mehr oder weniger "sinvoll" ferngesteuert / automatisiert werden könnte
nikilouder hat geschrieben: Man muss halt schauen, was man schalten will (Ohmsche Last, Induktive Last), und wie man diese Betreibt (Tippen, Gelegentliches Schalten, Häufiges Schalten). Stichwort: Gebrauchskathegorie.

Was auch gerne vergessen wird ist die Stromaufnahme des Relais. Ist diese größer als der SPS-Ausgang hergibt, kann es auch zu Problemen kommen ]
Was muß ich den beachten wenn ich eine Ohmsche Last und eine Induktive Last mit einer SPS-Niderspannung schalten will?
Kannst du mal ein paar Beispiele nennen? Gern auch mal einen Schaltplan von einem "alten" Projekt oder so.

Mit Gebrauchkategorie meinst du die Häufigkeit und wie schnell hintereinander gechalten wird?
Hast du da was zum tieferen einlesen?

Wenn das Relai mehr Strom Zieht als der SPS-Ausgang her gibt dann zerstörte ich mir doch die SPS oder?
Muß ich dann ein kleines Relai zwischen den großen Schütz der SPS bauen um große Geräte steuern zu können?
Jonaspapa hat geschrieben: kritische Ströme würde ich nie direkt über den SPS-Ausgang schalten.
Was sind kritische Ströme?
Mit direkt über die SPS meinst du die 230V direkt mit der SPS schalten?
Jonaspapa hat geschrieben: Ein defekt des Relais oder Optokopplers würde in der Regel den Komplettaustausch der Baugruppe bedeuten.
Wo meinst du den defekt des Relais, auf der Steuerseite oder auf der geschaltenen Seite?
Mit Baugruppe meinst du die SPS?
Jonaspapa hat geschrieben: ... kleinen Lasten und häufigem Schalten machen sicherlich Koppel- oder Steckrelais Sinn.
... Bei größeren Lasten wäre der passende Schütz oder sogar Softstarter auszuwählen.
Hast du mal eine Bezeichnung zu einem
- Koppel- und
- Steckrelais, einem
- Schütz und einem
- Softstarter
die du schon verbaut hast?

PS: Wie alt ist den Jonas? :)

Gruß ET-SPS.
xReapeRx
Null-Leiter
Beiträge: 392
Registriert: Montag 9. Januar 2012, 08:57

Beitrag von xReapeRx »

Da du ja noch offenbar am Anfang deiner Ausbildung stehst und ich nicht zu sehr Hilfestellung geben will, möchte ich dir Lieber mal zeigen wie man sich Informationen selbstständig beschaffen kann. Lernen lernen.

Ich übertrage das mal auf mich:
Ohmsche Lasten kenne ich noch aus dem Physikunterricht. Aber was sind Induktive lasten? Und was soll daran gefährlich oder problematisch sein? Also google --> "probleme induktive lasten" eingeben und es kommt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltlichtbogen :cool: schon mal gut... der Artikel ist auch nicht zu lang. Also gelesen und
Besonders problematisch ist das Abschalten induktiver Lasten (Motoren, Schützspulen, Elektromagnete, Transformatoren). Hier bewirkt die im magnetischen Feld der Induktivität gespeicherte Energie einen Weiterfluss des Stromes − die Spannung über den Kontakten steigt beim Öffnen dann augenblicklich auf sehr hohe Werte an. Daher kann hier auch dann ein Schaltlichtbogen auftreten, wenn die Betriebsspannung weit unterhalb der Brenn- bzw. Zündspannung des Bogens liegt.
Also wenn ich nicht weiss das Motoren, Transformatoren und Schützspulen in erster Linie elektromagneten sind, und die für gewöhnlich aus Spulen bestehen kann ich dann immernoch auf den Link klicken der mich zu INduktivitätem führt. Sicher steht auch noch einiges in dem Text das ich nicht brauche oder mich vlt gerade nicht interessiert. Aber wer weiss vlt brauch ich es ja später nochmal. Wie zum Beispiel den Absatz:
Die Kontakte von Schaltschützen sind aus diesem Grund bei stark induktiven Lasten (als AC-3 bezeichnete Lastart) für geringere Schaltströme als bei Widerstandslast (Lastart AC-1) spezifiziert. Bei sehr viel höheren Frequenzen verhalten sich Schaltlichtbögen ähnlich problematisch wie bei Gleichspannung, sie sind bei Hochfrequenz sogar noch schwerer zu löschen, da hier auch Verschiebungsströme zur Ionisierung beitragen.
somit weisst du schonmal auf was du beim Einkauf bzw bei der Planung zu achten hast.


Sicherlich mag Wikipedia ja nun nicht gerade DIE Fachseite sein, aber doch sehr hilfreich wenn man nahe 0 steht und soviele Fragen hat wie du. Und für tieferes Wissen steht dir dann sicherlich auch dein Dozent zu verfügung und hier wirst du dann auch einiges an Informationen bekommen. dd1 Aber nach Begriffen zu Fragen und sich die dann erklären zu lassen ist manchmal sehr Mühselig, vorallem wenn man weiss das in der Erklärung wieder 2-3 Begriffe vorkommen die man Erklären muss.
Versuche es mal selber, das Wort ist: Gebrauchskategorie.

Mit der Zeit wirst du dann auch eine kleine Linksammlung haben, oder besser noch eine eigene Zusammenfassung geschrieben haben - immer mal wieder was abgelgt, umgeschrieben und mit Grafiken oder Diagrammen ergänzt. So kann man sich dann auch das ein oder andere Tabellenbuch sparen(Mühsam ernährt sich das E-Hörchen)

Und noch so von mir am Rande:
Sinnvoll wird Hausautomatiesierung nur dann wenn es wirklich Automatisch läuft, und da gibt es bei einem 0-8/15 Haushalt nicht viel, selbst wenn man das Finanzielle mal ausklammert und wirklich nur den Nutzen sieht. ZB die von dir genannte Waschmaschine muss auch jmd befüllen. Sinnvoll wirds bei Klima-Sachen. Thermostat -> SPS -> Heizung. Liesse sich weiter Ausbauen um festzustellen ob überhaupt Personen da sind die die Wärme auch nutzen könnten. Nächster Schritt wäre dann schonmal vorzuheizen bevor die ersten Personen nach hause kommen...
Aber ich will es dir nicht madig machen und es ist sicher ein gutes Einstiegsprojekt da man ja weiss was man so zuhause alles hat. Ich mag nurnicht wenn mir einer Erzählen will das es sinnvoll ist einen Kühlschrank im Internet zu haben :rolleyes:
drehstrom
Null-Leiter
Beiträge: 79
Registriert: Dienstag 18. Mai 2010, 16:42

Beitrag von drehstrom »

Und noch so von mir am Rande:
Sinnvoll wird Hausautomatiesierung nur dann wenn es wirklich Automatisch läuft, und da gibt es bei einem 0-8/15 Haushalt nicht viel,
...dem kann ich nur zustimmen.
Ich habe mir damals in der Ausbildung von KlöMö eine "PS3" mit Sucosoft unter MS-DOS (falls hier jemand sowas noch kennt) gekauft und damit mit fischertechnik verschiedene Maschinen und z.B. Aufzüge gebaut. Mit sowas ist der Lerneffekt bestimmt größer und macht auch mehr Spaß, als ne Steckdose aus und einzuschalten ...

... und wenn Geld keine Rolle spielt, dann schau mal hier:
http://www.staudinger-est.de/simulation ... ardmodelle
(soll keine Werbung sein)

Grüße
Frank
nikilouder
Null-Leiter
Beiträge: 103
Registriert: Montag 8. Oktober 2012, 21:48

Beitrag von nikilouder »

ET-SPS hat geschrieben:das wurde vom Dozenten erwähnt. Für meine Anwendung (HomeAutoMatisierung mit SPS) die ich später mal realisieren will möchte ich aus Sicherheitsgründen an der SPS nur Niederspannungen haben.
Als Niederspannung bezeichnet man Alles unter 1000V. 230V ist auch Niederspannung. Du meinst wohl eher Kleinspannung ;-)

Hausautomatisierung mit einer SPS ist aber auch keine einfache Nummer! Dazu braucht es schon ein Wenig mehr, als nur die SPS zu kennen :cool:
chefin
Null-Leiter
Beiträge: 30
Registriert: Donnerstag 13. Januar 2011, 07:55

Beitrag von chefin »

Auch wenn der Beitrag schon etwas älter ist, habe ich eine Erfahrung gemacht die ich mir so nie vorstellen konnte(und das nach 30 Jahren Berufserfahrung).

Habe hier im Betrieb Hausbus KNX und wollte die teuren Aktoren schützen durch nachgeschaltete Relais. Finder hat hier ganz brauchbare Relais im Programm. Unter anderem eines mit kräftigen 4mm Flachsteckverbinder statt der üblichen 1mm Stifte an diesen Kleinstrelais. Und ausgelegt für 16A Schaltströme. Schalthäufigkeit bei mir liegt bei 2 bis 10x am Tag, bei Heizungstellmotor kommen zwar Schalthäufigkeiten von 100 am Tag und mehr aber nur 3W Leistung.

Einer der Kontakte schaltet eine Aussenbeleuchtung die Nachts durch brennt zur Sicherheit. Es sind 3 Hochdrucklampen 80W mit konventionellem Vorschaltgerät(normale Spule). 2 dieser Lampen hängen an einem Kabel, eine dritte ist separat angeschlossen. Folglich habe ich auch 2 Relais benutzt. Am 2. Tag schon komme ich morgens und das Licht brennt. Fehlersuche: der relaiskontakt klebt. Relais getauscht, dachte Produktionsfehler. 3 Tage später wieder, Relaiskontakt klebt. Ungläubigkeit...Relais getauscht, nächster Tag, nur ein Schaltvorgang, Relais klebt.

Nun sitzt da ein Motorschütz 20A, nun ist hoffentlich Ruhe.

Und da es dem Threadstarter ums Lernen geht: der Aufbau der Finderrelais ist zu filigran, daher verbrennen die Kontakte. Sie prellen aufgrund des einfachen Aufbaus. Prellen heist beim einschalten wird mehrmals noch unterbrochen. Schon an diesem Punkt klebt der Kontakt zusammen. Ein Zinnbad mit 2000W(rein ohmische Heizung) lässt sich problemlos schalten damit, die Kontakte packen den Strom also locker. Ebenfalls keine Probleme machen kompensierte Leuchtstofflampen obwohl auch sie konventionell ausgeführt sind. Vorschaltgerät induktiv, dazu Kondensator in der Lampe zum entstören. 10 Lampen a 58W am Kontakt. Hier kommt es aufgrund der Kondensatoren nicht zum verbrennen.
Antworten