AEG A250 AKF auf S7 Step7 umsetzen

in dieses Forum kommt alles, was mit speicherprogrammierbaren Steuerungen zu tun hat
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flipflop
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AEG A250 AKF auf S7 Step7 umsetzen

Beitrag von flipflop »

Hallo!
Weiß jemand ob es eine Übersetzungs-Software gibt, mit der man alte AKF-Programme einer AEG A250 nach Step7 konvertieren kann?
Die manuelle Methode ist ja doch sehr mühsam.
Hat das schon mal jemand gemacht? Etwa geschätzter Aufwand zu einer kompletten Neuprogrammierung?

Danke für Hilfe!
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Klein-Eli
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Beitrag von Klein-Eli »

Glaube ich eher nicht. Geht nicht einmal bei Siemens Programmen (S7 MicroWin -> Step 7). Eventuell über AWL? Aber vielleicht weiß ein Profi etwas.
Schöne Grüße
Klein-Eli dd1
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Da führt wohl kein Weg an einer manuellen Umsetzung vorbei.
Challenger
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Beitrag von Challenger »

Ich bin kein Profi, doch aus diversen Umrüstungen von alten Anlagen mit Siemens S5, Mitsubishi Melsec und AEG Modicon ist es mir nicht passiert das ein Programm 1:1 Übernommen werden konnte. Es wurden immer Änderungen im Programm gemacht. Häufig werden auch Sensoren/Aktoren gewechselt, z.B ein Poti zur Positionsbestimmung gegen einen Inkremental/Lineargeber, auch aktuelle Sicherheitskonzepte erfordern Anpassungen.
Bei kleineren Projekten, z.B. einer einfachen Presse ist der Programmieraufwand überschaubar.
Bei komplexen Produktionsanlagen nutzen die Dienstleister auch mal fertige Programmteile die angepasst werden.

Gruß Andreas
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Klein-Eli
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Beitrag von Klein-Eli »

Ich wollte mal ein Programm aus Step 7 MicroWin in Step 7 Light importieren.
In MicroWin als AWL exportiert und in Step 7 importiert, Fehler über Fehler.
Export AWL (Microwin) in Englisch, AWL in Step 7 deutsch, teilweise Befehle anders.
Siemens versteht Siemens nicht, ist aber vermutlich auch gewollt -> Kasse muss klingeln ;)
Schöne Grüße
Klein-Eli dd1
flipflop
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Sehr schade

Beitrag von flipflop »

Danke Leute für die Anteilnahme:(
Da ist wohl wieder Doing-Yourself angesagt.
Ja, bei Siemens (nichts gegen Step7, finde ich immer noch gut) klappte ja nicht mal S5 zu S7 richtig (Adressierung in Datenbausteinen). Von der späteren Lesbarkeit (FUP) mal ganz zu schweigen...
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

flipflop hat geschrieben:Danke Leute für die Anteilnahme:(
Da ist wohl wieder Doing-Yourself angesagt.
Ja, bei Siemens (nichts gegen Step7, finde ich immer noch gut) klappte ja nicht mal S5 zu S7 richtig (Adressierung in Datenbausteinen). Von der späteren Lesbarkeit (FUP) mal ganz zu schweigen...
....und auch bei der "vollautomatischen" Übersetzung von Step7 Classic in's TIA-Protal gibt es ggf. Probleme mit den Programmen (wenn sie komplex genug sind).
troete
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Re: AEG A250 AKF auf S7 Step7 umsetzen

Beitrag von troete »

Hallo flipflop,

diese Themen werden in naher Zukunft immer häufiger kommen.
Alte robuste Technik die jetzt doch nach und nach umgerüstet werden soll.

Ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, und meinen Vorrednern recht geben, Software mit Software 1:1 umsetzten geht in der Regel nicht gut.
Mal davon abgesehen, will ich als Programmierer (und der Kunde meist auch) ein "sauberes Programm" da stehen haben.
Sprich in solch alten Mühlen findet man in der Regel jede Menge Datenleichen.
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mikmik
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Re: AEG A250 AKF auf S7 Step7 umsetzen

Beitrag von mikmik »

Wir hatten so Mitte bis Ende der 1980er-Jahre in der Berufsschule speicherprogrammierbare Steuerungen von AEG nebst Dolog AKF - mir haben die Geräte schon damals nicht zugesagt und sind mir im späteren Berufsleben auch nie wieder begegnet. In quasi allen Industrieumgebungen hatte Siemens mit der Simatic S5 (Step 5) einen Industriestandard gesetzt. Bei uns im Betrieb hatten wir noch einzelne Produktionsanlagen aus Italien mit einer SPS von Philips, die irgendwie nahe an Assembler programmiert wurde. Für die Philips waren damals Programmiergeräte unendlich teuer und selten gesehen, eigentlich beherrschte niemand die Philips-SPS.

Ich kann mich noch gut erinnern, dass die SPS von AEG ganz anders als die Simatic-Geräte war, da wurde dem Gerät mitgeteilt, welche Hardware gesteckt war, Merker wurden zunächst pauschal auf null gesetzt usw. Es wird an einem händischen Umsetzen (und Ausmisten) des Programms kein Weg vorbeiführen. Eine Sache, die zu denken gibt: Nicht nur die mit kleinerem Marktanteil verbreitete AEG-SPS, sondern auch die Programmiergeräte werden älter und seltener. Auch die Leute, die Routine mit den 1980er-/1990er-Jahre-Steuerungen haben, werden älter, weswegen es eine gute Entscheidung ist, sich rechtzeitig nach Alternativen in Sachen bewährter SPS-Technik umzusehen, wenn die Anlage noch etwas laufen soll bzw. nicht wochenlang stillstehen darf.

Anders als bei STEP5 und STEP7 sind die AEG-/Schneider-Electric-SPS auch eher schwach dokumentiert. Man kann leider nicht auf eine Dauerarchivierung der überschaubaren Buch-Publikationen hoffen. Es gibt zig Bücher zu STEP5 und STEP7 aber wenig zu den AEG-/Schneider-Electric-Geräten, und wenn dann quasi nur von einem Autor (siehe hier https://www.op-online.de/region/hainbur ... 37146.html und hier: http://www.ibp-automation.de/ibp_arbeit.html . Und selbst diese wenigen Bücher sind leider nicht komplett bei der Deutsche Nationalbibliothek (DNB) nachweisbar (Pflichtexemplare verpennt einzureichen) und werden so auch nicht für die Nachwelt Dauerarchiviert - schwaches Bild.

Bei noch exotischeren SPS, wie der bereits genannten Philips-Steuerung sieht es noch dramatischer aus, was nur noch fehlt ist, dass die Programme aufgrund eines Softwareschutzes nicht auszulesen gehen und der Maschinenbauer längst Geschichte ist.

Kurzum, bei speziellen Fragen zur Programmierung könnte das SPS-Forum unter https://www.sps-forum zusätzlich nützlich sein.
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