UKW Funk auf dem Mond möglich ?

donjon
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UKW Funk auf dem Mond möglich ?

Beitrag von donjon »

Wir hatten neulich in der Klasse ein Aufgabe von unserem Lehrer bekommen, gewisse NASA Ausrüstungsgegenstände von Kosmonauten nach ihrer Wichtigkeit einzuteilen.

Ausgangspunkt war eine Notlandung eines Raumschiffes und dessen Bestazung sollte sich auf einen Marsch zum Mutterschiff in 300 km Entfernung aufmachen.

Als Ausrüstunggegenstand war auch ein UKW Empfänger/ Sender vorhanden.


Nun meinten einige von uns, das UKW Emfang auf dem Mond nicht möglich ist.

Was ist denn nun richtig ? UKW Empfang also im Bereich 30 MHz bis 300 Mhz möglich ?
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50Hertz
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Ukw

Beitrag von 50Hertz »

Hallo!

UKW wird praktisch nur in direkter Sichtverbindung übertragen.
Dass dies nicht ganz so stimmt erleben wir, wenn wir rings um ein Haus gehen und überall Empfang haben.

300 km sind bei der großen Modkrümmung ein deutliches Hinderniss, da es keine Reflexion in der Atmosphäre geben kann (Atmosphäre und Grenzschicht nicht vorhanden).
Also bei 300 km Entfernung halte ich eine UKW-Funkverbindung auf dem Mond für nicht möglich.
Sind Sender und Empfänger in sehr großer Höhe (Berg mit hohem Sendemast) mag es trotzdem eine Verbindung geben.
Rechne doch mal aus, die hoch die Krümmung des Mondes auf 300 km ist.

Gruß
50Hertz
donjon
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Beitrag von donjon »

Hallo 50 Hertz,

vielen dank für deine Antwort. Genauso haben einige auch diskutiert. bei Wikipedia steht ja auch

Die Reichweite der Ultrakurzwellen ist durch den Horizont der elektromagnetischen Wellenausbreitung beschränkt. Dieser entspricht nicht dem optischen Horizont für das sichtbare Licht, da die Brechzahl der Erdatmosphäre für den UKW-Frequenzbereich mit der Höhe über Grund abnimmt. Dies gilt natürlich auf der Erde.

Wegen der Krümmung des Mondes muss ich mich erst einmal kundig machen.
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Chris
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Beitrag von Chris »

30 -300 Mhz ist kein Ukw mehr sondern Kurzwelle.... da ändert sich nochmal einiges.

Ich würde spontan sagen, via Mittel/Langwelle dürfte es gut klappen, da sich diese teilweisse den Boden "entlangschlängeln" .

Da ist dann auch die Erdkrümmung kein ernsthaftes Hinderniss.
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

und wie ist es dann mit der 'Mondkrümmung' ?

...
donjon
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Beitrag von donjon »

Chris hat geschrieben:30 -300 Mhz ist kein Ukw mehr sondern Kurzwelle.... da ändert sich nochmal einiges.

Ich würde spontan sagen, via Mittel/Langwelle dürfte es gut klappen, da sich diese teilweisse den Boden "entlangschlängeln" .

Da ist dann auch die Erdkrümmung kein ernsthaftes Hinderniss.


Das stimmt so nicht. Der Frequenzbereich der Kurzwelle erstreckt sich definitionsgemäß von 3 MHz bis 30 MHz.

UKW Bereich ist eindeutig von 30 -300 MHz. Schau mal auf die Skala deines Rundfunkemfängers. die gehen meistens von 87,5 - 108 MHz.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo donjon,

die Fragestellung kautet "UKW Funk auf dem Mond möglich?"

Klare Antwort. Natürlich.

Die Frage ist falsch gestellt. Sie muss lauten "kann ich mich per UKW über 300 km Entfernung verständigen?".

Darum geht es - zumindest jetzt -.

Auf den beiden verlinkten Seiten findest Du die Antwort auf Deine Frage.

http://www.km-zschiedrich.de/UKW.htm
http://lexikon.meyers.de/wissen/Ultrakurzwellen

Zitat:

"Ihre Reichweite im Sendebetrieb liegt bei circa 40 bis 120 km, weshalb die Sendeantennen möglichst hoch angeordnet werden. Die Reichweite ist vergleichsweise gering, da sie weder an der Erdoberfläche gebeugt noch von der Ionosphäre reflektiert werden (quasioptische Ausbreitung)".

Mit dem Monddurchmesser 3475 km sollte man jetzt berechnen können, wie weit UKW auf dem Mond reicht. Auf jeden Fall wird man keine 300 km weit kommen.

Aber:

Zitat:

"Bastel- Freaks machen es sich extra schwer: Sie peilen den Mond an und schicken ihre Zeichen hoch. Der reflektiert sie wieder auf die Erde. Dort werden sie irgendwo empfangen. Die Antwort kommt auf demselben Weg zurück." Für ein solches Verfahren müssen auch heute noch Verstärker und Antennen selbst gebaut werden."

Das sollte natürlich auch umgekehrt funktionieren.

Jetzt musst Du entscheiden. Soll auf direktem Weg gefunkt werden, oder auf indirektem?

Gruß

Alois
donjon
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Beitrag von donjon »

Hallo Alois,

danke für deinen Beitrag,

du schriebst:
Mit dem Monddurchmesser 3475 km sollte man jetzt berechnen können, wie weit UKW auf dem Mond reicht. Auf jeden Fall wird man keine 300 km weit kommen.

Würde mich mal interessieren, wie man das berechnen kann.

Auf jeden Fall ist davon auszugehen, dass die Mannschaft, die da oben notgelandet ist, über keine grosse antenne verfügt. Nehmen wir mal einen Durchschnittsmenschen, der 1,8m gross ist und eine Funkgerät trägt...sagen wir mal mit einer Antenne von 1,5-2m Länge..höher kommt man nicht. Es sei denn der Kosmonaut steht auf einem Berg. Das wären die Bedingungen.


Letzlich geht es ja in der Fragestellung von dem test, den wir machen sollten darum, ob es sehr oder weniger wichtig ist so ein UKW Sender/Empfänger mitzunemen. Deswegen haben wir ja diskutiert ob man das Mutterschiff überhaupt erreichen kann, dass in 300 km Entfernung positioniert ist.
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Chris
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Beitrag von Chris »

Ok ok. Laut Definition isses Ukw, es gibt aber schon je nach Frequenz ziemliche Abweichungen der Ausbreitungen, eben weil das Band so weit gefasst ist.
donjon
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Beitrag von donjon »

@ Alois

ich hab mir mal die Seite angeguckt.

http://www.km-zschiedrich.de/UKW.htm

Nach dieser Formel : ( ich weis leider nicht, wie sie hergeleitet wurde)

Formel d= 4,13 * ( wurzel aus h1 + wurzel aus h2 )

d - sichere 11-m Reichweite in km

h1 - Antennenhöhe des Senders in m über Grund

h2 - Antennenhöhe des Empfängers in m über Grund 1.1


würde ich unter der Annahme, dass h1 und h2 = 4m hoch sind , und dass ist schon sehr hoch gegriffen, wenn man bedenkt , dass ein funkgerät auf dem Rücken eine Kosmonauten nicht so eine lange Antenne hat, auf ein d von rund 16 km kommen. Also nicht sehr weit.

Kann man den diese Forel überhaupt näherungsweise auf die Zustände uf dem Mond ansetzen ?
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