USB-Ladekabel

Antworten
Benutzeravatar
Elt-Onkel
Null-Leiter
Beiträge: 7736
Registriert: Donnerstag 25. März 2004, 01:08
Kontaktdaten:

USB-Ladekabel

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

in meiner Aservatenkammer befand sich ein USB-B-Ladegerät mit defektem USB-Stecker.

Also nutzlos.

Ja, man könnte einen neuen Stecker anlöten.

Aber man kann daraus auch ein USB-Ladekabel mit Y-Stecker bauen.

Dazu ein Adapterkabel USB-B-Stecker auf USB-A-Kupplung in der Mitte abisoliert,
und angelötet.
Schrumpfschlauch mit Innenkleber drüber.
Fettich.

Man kann jetzt "normal" sein Funktelefon mit dem USB-B-Stecker laden.
Ist die 230V-Steckdose zu weit weg, kann man bis zu 10 Meter Verlängerugskabel
(USB-B-Stecker auf USB-A-Stecker) einstöpseln.

So ist aus dem nutzlosen Ladegerät ein Ladegerät mit Doppeleinsatz geworden.

Alle 4 Adern und die Abschirmung vom USB-Adapter-Kabel sind erhalten geblieben.
So könnte man (ohne das Ladegerät einzustöpseln) auch den Adapter weiterhin nutzen.

Mit Typ "B" ist hier übrings nicht der Drucker-Würfelstecker gemeint,
sondern die kleine USB 2.0 Ladesteckdose vom Funktelefon.


...

.
USB_Ladestecker_Y.jpg
El Taco
Null-Leiter
Beiträge: 134
Registriert: Donnerstag 27. Dezember 2012, 04:06

Re: USB-Ladekabel

Beitrag von El Taco »

Hi,

das sollte man von der technischen Seite doch etwas differenzierter betrachten:
Mit Typ "B" ist hier übrings nicht der Drucker-Würfelstecker gemeint,
sondern die kleine USB 2.0 Ladesteckdose vom Funktelefon.
Nennt sich "Micro-USB".
Ist die 230V-Steckdose zu weit weg, kann man bis zu 10 Meter Verlängerugskabel
(USB-B-Stecker auf USB-A-Stecker) einstöpseln.
Das geht meistens nicht. Zumindest nicht zufriedenstellend. In normalen USB Kabeln ist Kupfer nur als Spurenelement erhalten. Gleichzeitig fließen relativ hohe Ströme. Mindestens 500 mA, aber oft bis zu 2-3 A. Da ist der Spannungsabfall auf den 10 Meter Leitung so hoch, dass nicht mehr viel vom "Ladeerlebnis" übrig bleibt. Selbst für einen Meter sollte man schon USB Leitungen nehmen, welche ladetauglich sind. Will man verlängern, dann sollte man das auf der Niederspannungsseite und nicht auf der Kleinspannungsseite machen.
Alle 4 Adern und die Abschirmung vom USB-Adapter-Kabel sind erhalten geblieben.
So könnte man (ohne das Ladegerät einzustöpseln) auch den Adapter weiterhin nutzen.
Auch das könnte problematisch sein. Ich nehme mal an, dass nur die Spannungsleitungen angeschlossen wurden, und die Datenleitungen ungeschnitten geblieben sind. Dann treibt der USB Port aber immer noch die Schutzbeschaltung im USB Netzteil und dessen Spannungsregler von der falschen Seite. Das kann gehen, muss aber nicht, je nachdem wie kreaktiv der Schaltungsdesigner von dem Netzteil war. Versuch macht kluch.


Gruß,
El Taco
IH-Elektriker
Null-Leiter
Beiträge: 1840
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 11:18

Re: USB-Ladekabel

Beitrag von IH-Elektriker »

USB kann inzwischen mit QuickCharge (QC) im Standard QC2.0 bis zu 12V und 18W Leistung laden. Als QC4.0 sind an USB-C sogar bis zu 22V und 28W Ladeleistung möglich.

Das da die homöopatischen Kupfermengen in manchen Billig-Ladeleitungen bzw. USB-Verlängerungen nicht ausreichen ist bei diesen Leistungen irgendwie verständlich, gerade wenn es um längere Ladeleitungen geht.

Wobei das in dem Beispiel verwendete Ladegerät wohl kein modernes Ladegerät sein dürfte welches über ein Datenprotokoll mit dem zu ladenden Geräte den Ladestrom sowie -Spannung individuell aushandelt, sondern eher um ein einfaches Modell welches 4V/1A bereitstellt. Dann laden eben auch QuickCharge-fähige Endgeräte langsamer bzw. "normal" schnell.

Zumindest QC2.0 gibt es schon sehr lange am markt, bspw. das inzwischen ziemlich alte Samsung S7 konnte mit entsprechenden Ladegeräte QuickCharge und hat dann mit bis zu 9V und 2A geladen.

Bei USB-C gibt es dann noch den USB-PD (PowerDelivery) - Modus mit welchem ein USB-C - Netzteil auch als Netzgerät bspw. für Laptops oder Notebooks verwendet werden kann (daher auch die 22V Ladespannung) und wo bis zu 5A fließen können um bspw. einen Laptop im Betrieb zu versorgen.
Benutzeravatar
Elt-Onkel
Null-Leiter
Beiträge: 7736
Registriert: Donnerstag 25. März 2004, 01:08
Kontaktdaten:

Re: USB-Ladekabel

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
El Taco hat geschrieben: Sonntag 24. Januar 2021, 21:07
Ist die 230V-Steckdose zu weit weg, kann man bis zu 10 Meter Verlängerugskabel
(USB-B-Stecker auf USB-A-Stecker) einstöpseln.
Das geht meistens nicht. Zumindest nicht zufriedenstellend. In normalen USB Kabeln ist Kupfer nur als Spurenelement erhalten. Gleichzeitig fließen relativ hohe Ströme. Mindestens 500 mA, aber oft bis zu 2-3 A. Da ist der Spannungsabfall auf den 10 Meter Leitung so hoch, dass nicht mehr viel vom "Ladeerlebnis" übrig bleibt. Selbst für einen Meter sollte man schon USB Leitungen nehmen, welche ladetauglich sind. Will man verlängern, dann sollte man das auf der Niederspannungsseite und nicht auf der Kleinspannungsseite machen.
Alle 4 Adern und die Abschirmung vom USB-Adapter-Kabel sind erhalten geblieben.
So könnte man (ohne das Ladegerät einzustöpseln) auch den Adapter weiterhin nutzen.
Auch das könnte problematisch sein. Ich nehme mal an, dass nur die Spannungsleitungen angeschlossen wurden, und die Datenleitungen ungeschnitten geblieben sind. Dann treibt der USB Port aber immer noch die Schutzbeschaltung im USB Netzteil und dessen Spannungsregler von der falschen Seite. Das kann gehen, muss aber nicht, je nachdem wie kreaktiv der Schaltungsdesigner von dem Netzteil war. Versuch macht kluch.
Ausprobiert habe ich es mit 2 Meter-USB-Kabeln.
Das jobbt.

Ja, die Adern in dem Adapter sind sehr dünn.
Das Anlöten der beiden Adern vom Netzteil war schon eine Herausforderung.

Ja, die beiden Datenadern und die Abschirmung sind ungeschnitten.

Das mit der "Schutzschaltung" ist mir nicht klar.
Das Ladegerät liefert an den Micro USB und an den USB-A jeweils 5 Volt.
An beide Enden kann man wahlweise das Funktelefon anschließen.
Steckt man das Ladegerät nicht ein,
funktioniert das Adapterkabel, wie in China gebaut.


...
Antworten