Neues Fernsehgerät

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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,
Joachim hat geschrieben:Nun, zumindest in meinem (auch sehr erweiterten) beruflichen und privaten Umfeld liegt die Nutzung von DVB-C und DVB-S2 mit weitem Abstand vor der von DVB-T(2).
Alleine schon das je nach Region unterschiedliche Angebot und die im Vergleich zu den Alternativen deutlich eingeschränkte Anzahl empfangbarer Sender macht aus meiner Sicht das Verfahren für die meisten Nutzer eher zu einer Notlösung...
Nun werde ich völlig verrückt.

Was sind denn das nun noch für neue Standards ?

DVB-C / DVB-S2 / DVB-T(2)


...
Joachim
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Beitrag von Joachim »

Alles sind Digitale Übertragungsverfahren für Fernsehsignale, die Übertragungswege unterscheiden sich:

DVB-C: Cable, Sender werden in ein Verteilnetz basierend auf Koaxialkabel eingespeist, im Regelfall verbunden mit einem Parallelangebot von Internetzugang durch die Kabelnetzbetreiber. Klassisch: "Kabelfernsehen", ursprünglich angeboten von der Deutschen Bundespost.

DVB-S(2): Empfang über Satellit. Auch hier erfolgte eine Quasi-Ablösung des älteren Modulationsverfahrens "DVB-S" durch "DVB-S2", wobei das LNB bleiben darf, aber die Settop-Box bzw. Receiver erneuert werden mußte. Dürfte inzwischen ca. 10 Jahre her sein.

DVB-T(2): Terrestrischer Empfang, wie von Dir ja auch bisher genutzt. Neues, effektiveres Modulationsverfahren (mehr Sender pro Bandbreite), deshalb jetzt "T2". Deutschland geht zusätzlich einen Sonderweg, bei dem der Videocodec sich vom Rest in Europa ("MPEG-4 AVC (H.264)") unterscheidet, weshalb man bei angebotenen DVB-T2 Receivern unbedingt auf die Kompatibilität zu "High Efficiency Video Coding (H.265)" achten sollte.


Hier übrigens noch eine Stastik über die Nutzungsverbreitung der verschiedenen Übertragungswege in Deutschland.
Etrick
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Beitrag von Etrick »

Über Sat kosten Premiumsender schon lange extra, sind verschlüsselt.

Über Kabel - zu den Kabelkosten dazu - ebenso.

Über Antenne waren seit DVB viele Sender frei, jetzt nicht mehr.

Der neue Antennenstandard ändert nicht viel: wer wie ARD & Co "Haushaltsgebühren" als Dank für seine "Informationen" bekommt, kann natürlich so tun als sei sein Angebot gratis (real: 200EU/Jahr). Wer sich auf diese Sender beschränkt, der zahlt auch nichts zusätzlich!

Unter uns: wenn in einer Familie 3 unterschiedliche private Programme gleichzeitig gesehen werden, finde ich es ok, wenn dafür 3x extra bezahlt wird. Weitaus gerechter, als wenn für 0x Sehen die 200EU abkassiert werden (wie durch den Staatsfunk).
Nochmal: für Private muss nur der zahlen, der sich die auch anschaut.


Gruß


zur Ausgangsfrage: Platzprobleme kann ich mir nicht vorstellen. Die Zusatzempfänger nehmen nicht mehr Platz weg wie ~2 Schachteln Zigaretten.
Lötauge35
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Beitrag von Lötauge35 »

Der Übergang zu DVB-T2 HD beginnt in ausgewählten Ballungsräumen. In der ersten Stufe sind seit dem 31. Mai 2016 die sechs HD-Programme Das Erste, RTL, ProSieben, SAT.1, VOX und ZDF in diesen Regionen ohne zusätzliche Gebühren zu sehen. Wichtig hierfür sind jedoch von Beginn an geeignete Endgeräte.

Ab dem 29. März 2017 sind dann rund 40 Programme überwiegend hochauflösend in HD (1080p50) zu empfangen. Das werden jeweils rund zur Hälfte frei empfangbare öffentlich-rechtliche Programme und verschlüsselte private Programme auf der freenet TV-Plattform sein.

Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkprogramme sind frei und ohne laufende Zusatzkosten auf allen geeigneten Geräten zu empfangen.

http://www.dvb-t2hd.de/programme
Max60
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Beitrag von Max60 »

Angesichts der 'Qualität' der Programmgestaltung schaue ich eh schon lange kein Fernsehen mehr. Ich habe ein Netflix-Abo, welches ich mir mit jemandem teile, sowie ein Amazon-Prime-Abo, und habe so eine recht anschauliche Auswahl an Filmen und Serien. Ohne Werbeunterbrechungen.

Von daher geht mir die 'Politik' der Werbesender und auch deren Verbreitungswege am Allerwertesten vorbei.

Auch wenn das jetzt nicht unbedingt hilfreich für die Thematik hier ist..
Joachim
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Beitrag von Joachim »

Elt-Onkel hat geschrieben:Diese Gebühren sollen bei SAT-Empfang wegfallen ?

Kann das jemand bestätigen ?
Über SAT ist der Empfang öffentlich-rechtlicher UND privater Sender in SD-Auflösung kostenfrei. Empfang in HD-Qualität kostet über SAT bei den privaten extra, bei den öffentlich-rechtlichen ist das mit Zahlung des Rundfunkbeitrags bereits abgegolten.

Über DVB-T2 muß man für den Empfang der Privatsender grundsätzlich bezahlen.
Elo-Ocho
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Beitrag von Elo-Ocho »

Elt-Onkel hat geschrieben:Hallo,

nun ist die Information an mein Ohr gelangt,
daß man nicht pro Haushalt,
sondern für JEDEN DCBT- neu - Reciver bei den Privaten 60,- EUR pro Jahr
bezahlen muss.

Ist es eine Deutsche Durchschnittsfamilie mit zwei Kindern,
dann würden ja 180,- EUR pro Haushalt zusätzlich anfallen.

Diese Gebühren sollen bei SAT-Empfang wegfallen ?

Kann das jemand bestätigen ?


...
Moinsen,

ich habe seit vielen Jahren Satelitenfernsehen, ohne HDTV.

Wir zahlen, außer der einmaligen Aufwandsentschädigung unseres Elektrikers für Bereitstellung von Schüssel und LNB, keine laufenden Gebühren. GEZ, natürlich, aber ich finde die Maus besser als Galileo und die Tagesschau besser als die RTL 2 Prominews, dann muss ich wohl damit leben.

HDTV wird mir seit Jahren schon als viel besser angepriesen, sowohl vom Handel als auch von Teilen des persönlichen Umfeldes. Als dann der Tausch des kleinen Gerätes anstand, haben wir uns mangels Alternativen für ein HDTV-Gerät entschieden. Ich kann in der Programmqualität keinen Unterschied feststellen.

Ocho
IH-Elektriker
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Beitrag von IH-Elektriker »

Elt-Onkel hat geschrieben:
Diese Gebühren sollen bei SAT-Empfang wegfallen ?

Kann das jemand bestätigen ?
Auch bei SAT-TV zahlst Du für den Empfang der Privatsender in HD. Schon seit etlichen Jahren sind dort ca. 50€ pro Reciever und Jahr fällig falls man die Privatsender in HD sehen möchte.

Der große Unterschied gegenüber DVB-T2 ist allerdings das die ganzen Privatsender auch nochmal in SD – also nicht hochauflösend – empfangbar sind. Und somit aktuell noch ohne Zusatz-Gebühren.

Wie lange die Sender die Verbreitung in SD noch aufrecht erhalten ist allerdings fraglich, auch hier laufen Bestrebungen die SD-Übertragung abzuschalten. Dann gibt es RTL, SAT1 & Co nur noch gegen Entgeld zu sehen. Wann es soweit ist - das weiß niemand.

Fakt ist allerdings das die Transponder über welche die SD-Ausstrahlung erfolgt die Privatsender richtig Geld kosten – ein Satellitenkanal ist nicht billig. Und wenn man sieht unter welchem „Sparzwang“ alle TV-Sender aktuell stehen kann man sich ausmalen wann die Entscheidung zum Abschalten kommen wird – eher früher als später.

Übrigens sind auch Überlegungen im Gange den analogen Rundfunk (UKW-Radio) komplett abzuschalten. Dadurch würde ein Frequenzband frei welches man sehr gut für richtig Kohle am freien Markt versteigern könnte, ähnlich wie mit den Frequenzbereichen des analogen Fernsehens bereits geschehen.

Radioempfang ist dann nur noch via DAB-Reciever möglich, eine Abschaltung des analogen UKW-Rundfunks würde Millionen von Rundfunkgeräten in unbrauchbaren Elektronikschrott verwandeln. Der erste Schritt zur Abschaltung ist schon getan, die Media Broadcast, also der Betreiber der analogen UKW-Radiosender will diese „loswerden“ und an die jeweiligen Rundfunksender quasi verkaufen – bisher haben diese die Sender nur gemietet.

Das ganze Übel hat damit begonnen als man den Rundfunk-Staatsvertrag umgebaut hat. Früher musste der Staat eine öffentliche Grundversorgung garantieren, kassierte dafür die GEZ-Gebühren um die öffentlich-rechtlichen Sender zu finanzieren. Dafür waren die auch überall in deutschland mit vertretbarem Aufwand empfangbar. Heute wird nur noch kassiert, aber die Versorgung nicht mehr garantiert da zu teuer.

Am besten finde ich übrigens immer noch die Ausrede man informiere sich heutzutage doch immer und überall via Internet. Möchte mal sehen wie das im Katastrophenfall (z.b. großräumige Stromausfälle, Schnee-/Flutkatastrophen usw.) funktioneren soll. Bisher reichte ein Rundfunkempfänger mit batteriebetrieb (Kofferradio) und notstromversorgte Radiosender aus – übers Internet wird das nicht funktionieren da auch das mobile Netz (Handynetz) sehr schnell ausfallen wird da viel zu kleinzellig um dauerhaft mit Strom versorgt werden zu können ;)
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Elo-Ocho hat geschrieben: ...
HDTV wird mir seit Jahren schon als viel besser angepriesen, sowohl vom Handel als auch von Teilen des persönlichen Umfeldes. Als dann der Tausch des kleinen Gerätes anstand, haben wir uns mangels Alternativen für ein HDTV-Gerät entschieden. Ich kann in der Programmqualität keinen Unterschied feststellen.

Ocho
Tja Schrottsendung wird in HD auch nicht gehaltvoller...

Erinnert mich an eine Kabelfernsehanlage, die ich neu eingepegelt hatte.
Ich ging also von Wohnungstür zu Wohnungstür und wollte kommunizieren, daß die Nutzer doch bitte mal einen neuen Sendersuchlauf starten sollen, um auch im oberen Frequenzbereich neu verfügbare Sender einzuspeichern.

Alte Dame macht auf. Ich: "Wir haben die Kabelfernsehanlage ertüchtigt, Sie sollten einen Sendersuchlauf im Fernseher starten, das Programm sollte deutlich besser sein als vorher."
Alte Dame: "Moment, ich sehe mal nach, komme gleich wieder."
Ich warte.
Alte Dame kommt zurück: "Keine Verbesserung wahrnehmbar, immer noch derselbe Schund wie sonst im Fernsehen..."
Olaf S-H
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Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moin zusammen,

also mir reicht das öffentlich-rechtliche Bezahlfernsehen. Zusätzlich brauche ich keine Sender, die sich Ihre Leistung vergüten lassen. Gute Filme gibt es auch auf DVD. Die kann ich gucken, wann es mir passt.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
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Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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