Kurzschlussstrom im USV-Netz

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houde
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Beitrag von houde »

Die beschriebene USV-Anlage hat eine Leistung von 30kVA und einen Nennstrom von 43A.
Das würde zu einem Kurzschlussstrom von 86A führen.
Da sich bei Batteriebetrieb die Impedanzverhältnisse ändern, ist jetzt nicht mehr der einpolige sondern der zweipolige Kurzschlussstrom der kleinste. Ebenso ist nicht mehr der dreipolige sondern der zweipolige Kurzschluss mit Erdberührung.
Laut Berechnung beträgt mein Kurzschlussstrom am Ende z.B. 46A. Damit bin ich unter den 50A eines B10A LS-Schalters.

Die Ausschaltzeit muss gewährleistet sein! 0,4s bei ortsveränderlichen Betriebsmitteln und max. 5s bei ortsfesten Geräten. Allerdings sollte auf Selektivität geachtet werden, damit nur der Kurzschluss abgeschaltet wird.

Bezüglich der Auswahl des Kurzschlussstromes 2*In würde ich gerne wissen, ob das so richtig ist.
Wann nehmen ich dann 2,8*In?

gruß
M@rkus
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Beitrag von M@rkus »

Woher kommt die Angabe für den Batteriebetrieb? Aus dem Datenblatt? Manche Anlagen mit sehr geringen Batteriespannungen reduzieren im Batteriebetrieb die Kurzschlussleistung, ist aber eigentlich nicht üblich.
Daher kann mit dem 2X Nennstrom, sprich 86A auf jeden Fall gerechnet werden. Der einpolige Kurzschlussstrom von 2,8 X Nennstrom ist z.B. interressant wenn alles einpolige Verbaucher auf die 3 phasen Verteilt angeschlossen sind.
Alle von mir gemachten Angaben sind Ratschläge. Soll heissen ich habe geraten und es gibt schläge falls jemand diese als rechstverbindlich ansieht. inocc1
houde
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Beitrag von houde »

Hallo,

die Angabe stammt aus dem Datenblatt.

Wenn ich einen Kurzschlussstrom von 86A habe kommt hinzu ja noch die Leitungsdämpfung. Eig. regelt die USV die Innenimpedanz ja noch nach.
Laut Berechnung habe ich einen minimalen zweipoligen Kurzschlussstrom von ca. 50A.
Damit käme ich mit einem B10A LS-Schalter hin.
Allerdings scheinen mir die 50A sehr gering. Die Dämpfung scheint sehr hoch zu sein, obwohl ich nur wenige Meter Leitung dazwischen habe.

gruß
M@rkus
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Beitrag von M@rkus »

Hallo,

eigentlich würde ich da nicht groß ein Rückwirkung erwarten. Nehmen wir mal übertrieben an, dass die Impedanz des Kabels 2 Ohm ist hieße das bei 230V 125A. Als mehr wie die USV kann.
Was steht denn genau im Datenblatt zum Thema Batteriebetrieb?
Alle von mir gemachten Angaben sind Ratschläge. Soll heissen ich habe geraten und es gibt schläge falls jemand diese als rechstverbindlich ansieht. inocc1
houde
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Beitrag von houde »

Hallo,

angenommen, wie du beschrieben hast, beträgt die Kabelimpedanz 2 Ohm, kommt noch die Innenimpedanz der USV hinzu. Die Impedanz wird wahrscheinlich sehr klein sein.

Die berechneten Werte sind eh nicht korrekt. Eine Ermittlung der richtigen Werte ist allerdings nicht möglich, da ich keine U/I-Kennlinie des Herstellers bekomme.
Der Hersteller macht nur die Angabe mit Kurzschlussstrom (Phase/Phase) 2*In und Kurzschlussstrom (Phase/Null)=2,8*In.
Bei der Überprüfung würde ich dann diese Werte annehmen.
Ich habe im Drehstromnetz den größten LS-Schalter vom Typ B10A. Da ein zweipoliger Kurzschluss den geringsten Kurzschlussstrom ermöglicht, wähle ich 2*In. Die LS-Schalter müssten demnach rechtzeitig innerhalb von 100ms abschalten.
Bei Wechselstromverbrauchern habe ich den größten LS-Schalter vom Typ C4A. Die Angabe 2,8*In ist damit hier ausschlaggebend, da hier nur ein einpoliger Kurzschluss möglich ist.
Die LS-Schalter müssten also rechtzeitig innerhalb von 100ms auslösen. Voraussetzung ist natürlich, dass die Dämpfung der Leitung nicht so groß sind, dass diese Werte unterschritten werden. Diese sollte aber nicht der Fall sein.

Grüße
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