kompensierter Verbraucher

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John182
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kompensierter Verbraucher

Beitrag von John182 »

Tag zusammen,

Ich bearbeite im Zuge der Klausurvorbereitung folgende Aufgabe:

[ATTACH]7225[/ATTACH]

Bevor ich aber damit anfange, wollte ich fragen, ob mir jemand einfach, aber genau den Unterschied zwischen einem kompensiertem und einem unkompensiertem Verbraucher erklären kann? Also auch was man dabei für eventuelle Rechnungen zu beachten hat..

Besten Dank im Vorausdank1
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Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Hmm, du hörst in der Klausurvorbereitung zum ersten Mal was von Kompensation?!

Welche Schlüsselbegriffe verstecken sich in den ersten beiden Zeilen der Aufgabenstellung? Und was fällt dir beim Anblick der Schaltung dazu ein?
John182
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Beitrag von John182 »

Mir fällt "Zuleitung zu einem kompensiertem Verbraucher" auf. In den bisherigen Übungsaufgaben haben wir nie zwischen kompensiert/unkompensiert unterschieden, deswegen hatte ich mich leider bisher damit nicht beschäftigt.

Bezüglich des Bildes fällt mir auf: Wenn ich den Strom ik(t) ermitteln möchte benötige ich zk, denn ik=Ueff/zk. Aber kann ich zk ganz normal aus den 3 parallelgeschalteten Widerständen innerhalb des kompensierten Verbrauchers berechnen?
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo John,

vielleicht erklärts das:

[ATTACH]7228[/ATTACH]

roter Zeiger Ir
blauer Zeiger Il
lila Zeiger lang Iges unkompensiert
lila Zeiger kurz Iges kompensiert
gelber Zeiger Ic

Gruß

Alois
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John182
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Beitrag von John182 »

Danke für das Schaubild. Ich kann das auch nachvollziehen.
Trotzdem verstehe ich nicht ganz, was der Unterschied für die Berechnung bedeutet. Denn beim kompensierten Verbraucher habe ich eben noch zusätzlich einen Widerstand Zc, den ich beim unkompensierten nicht habe. Aber das ist doch dann auch der einzige Unterschied, oder?

Ich lade gleich meine Rechnungen hch..
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Das gemalte is aber keine vollständige Kompensation, Alois, oder?


Mal zusammengehöriges Unterstrichen....
Was fällt dir dazu ein?


Ergänzung:

Erlläutere mal den Begriff Leistungsfaktor.

Aus welchen Komponenten resultiert er? Welche Werte kann er annehmen? Welche sind besonders markant und was bedeuten sie in Hinblick auf seine Komponenten?

welchen Sinn könnte es damit dann haben, dort einen Kondensator einzubauen?
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Teletrabi,

nein, es ist keine vollständige Kompensation. Dann wäre der Zeiger für Ic so groß wie derZeiger für Il.

Gruß

Alois
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo John,
Denn beim kompensierten Verbraucher habe ich eben noch zusätzlich einen Widerstand Zc, den ich beim unkompensierten nicht habe. Aber das ist doch dann auch der einzige Unterschied, oder?
Ja, üblicherweise wird "Zc" Blindwiderstand "Xc" genannt. Entsprechend heißt der Blindwiderstand der Spule "Xl". Wenn Xc = Xl besteht eine vollständige Kompensation. Aber Achtung. Xc = Xl ist der Zustand der Resonanz. Das vermeidet man indem man nicht ganz auf "1" kompensiert.

Gruß

Alois
John182
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Beitrag von John182 »

Also der Leistungsfaktor setzt sich aus dem Verhältnis der Wirkleistung zur Scheinleistung zusammen und kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen. In diesem Beispiel sind mit einem Leistungsfaktor von 1 keine Übertragungsverluste vorhanden; Also Scheinleistung=Wirkleistung.

Ich habe jetzt auch Xl ausgerechnet Xl=-j*50 Ohm. Ist Xl hier dann aber nicht Xc (da vollständige Kompensation nicht vorliegt)? Allerdings bräuchte ich ja jetzt noch R und Xl, um den gesamten Widerstand des kompensierten Verbrauchers zu berechnen, richtig? Aber wie komme ich darauf? Hat das auch was mit dem Leistungsfaktor zu tun?
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

> Also der Leistungsfaktor setzt sich aus dem Verhältnis der Wirkleistung
> zur Scheinleistung zusammen

ja. Und was gibt's da noch an enger Verwandschaft zu Schein- und Wirkleistung?

> und kann Werte zwischen 0 und 1 annehmen.

ja.

>In diesem Beispiel sind mit einem Leistungsfaktor von 1 keine

bis hierhin stimmt's.

> Übertragungsverluste vorhanden;

Hm? Wo kommen die denn mit mal ins Spiel?! Okay, wir haben hier keine Leitungswiderstände eingezeichnet. Aber hätte man dort noch jeweils 0,1 Ohm in beiden Adern, wäre deine Folgerung falsch.
Icbh verweise nochmal auf obige Verwandschaft...

> Also Scheinleistung=Wirkleistung.

ja. Aber nicht wegen Übertragungsverlusten sondern... ?



> Ich habe jetzt auch Xl ausgerechnet Xl=-j*50 Ohm.

Wie denn das?! mit welchen Winkeln für den Strom?!?
Bekannt sind erstmal Effektivwert der Spannung mit -30° und ein Effektivwert des Stroms mit unbekannter Phasenlage.
Jetzt überlege mal, was dir der Leistungsfaktor = 1 in diesem Zusammenhang sagt...


> Ist Xl hier dann aber nicht Xc (da vollständige Kompensation nicht
> vorliegt)?

Was sagt dir der Leistungsfaktor in Hinblick auf die Kompensation?


Vielleicht noch ein Denkansatz:
Eine Quelle, drei parallele Impedanzen. Die kann man auch als Überlagerung dreier Einzellasten betrachten.
Was kannst du aus dem Leistungsfaktor für den Gesamtstrom ableiten, wenn man das mal als große Black Box betrachtet und sich die innere Verschaltung des Verbrauchers gar nicht näher anschaut?
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