Erdschlusssuche

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Simulant
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Registriert: Samstag 3. März 2012, 09:51

Erdschlusssuche

Beitrag von Simulant »

Hallo,
ich hab da ein kleines Problem mit dem Verständnis bei einem Erdschluss. Ich habe eine Bild angehängt in der der Sachverhalt beschrieben ist.
Es handelt sich um ein 10kV Netz, an diesem ist ein Wandler angeschlossen der die Verlagerungsspannung bei einem Erdschluss misst. An diesem Wandler ist sekundär-seitig ein Widerstand mit 10 Ohm angeschlossen. Ebenfalls ist ein Kabelumbauwandler gezeichnet. Meine Frage ist erst einmal, ob meine Schlussfolgerung richtig ist, dass der Kabelumbauwandler bei einem Erdschluss 4,32 A (3 * 1,44 A) primär-seitig messen würde?
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Erdschluss.png
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo simulant,

die Aufgabe solltest Du mit einem Zeigerdiagramm angehen.

Schau mal hier. Dort findest Du eine Liste mit gelösten Beispielen.

Gruß

Alois
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Oberwelle
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Registriert: Montag 4. April 2005, 17:54

Beitrag von Oberwelle »

Moin..

ich glaube du bringst da einiges durcheinander..

Deiner Zeichnung nach, fließt durch den Spannungswandler 1,44 A.
Das entspricht einer Leistung von 25kVA !!
Einen Trafo kannst du auch nicht gezeichnet haben, da dieser keine e-n Wicklung hat.
Der 10 Ohm Widerstand an der e-n Wicklung ist zum bedämpfen gedacht, dieser ist für die Fehlererfassung nicht wichtig.

Der Umbauwandler misst den Strom der über den Fehler zum Trafos "zurückfließt". Es ist daher wichtig zu wissen, wie der Sternpunkt des Trafos behandelt wird.
Da Umbauwandler bei starr geerdeten Netzten keinen Sinn machen, wirst du warscheinlich ein "gelöschtes" Netz meinen.

Stell mal die ges. Aufgabe ein.


Grüße OW

PS: 500V ist bei Spannungswandler sehr unüblich ( 100V ).
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
Simulant
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Beitrag von Simulant »

Hallo,
sehr richtig der 10 Ohm Widerstand ist ein wenig gering und wurde nur der Veranschaulichkeit halber benutzt. Auch kann man hier einen 1000 Ohm oder ... einsetzen.
Das Netz ist richtig gezeichnet, wie schon erkannt, handelt es sich um ein Isoliertes oder gelöschtes Netz.
Ebenfalls richtig erkannt wurde, dass es sich um ein Trafo mit e-n-Wicklung (offene Dreieckswicklung) handelt.
Wie dieser für Schutzzwecke verwendet wird und speziell beim Erdschluss, ist hier sehr gut beschrieben.
http://siemens.siprotec.de/download_neu ... 302_de.pdf

Auf S. 208 - 210

Meine Frage bleibt bestehen, würde der Kabelumbauwandler bei einem Erdschluss 4,32 A (3 * 1,44 A) primär-seitig messen?
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Simulant,

warum zeichnest Du Dir kein Zeigerdiagramm? Das liefert sicher die Antwort.

Gruß

Alois
Simulant
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Registriert: Samstag 3. März 2012, 09:51

Beitrag von Simulant »

Hallo, ein Zeigerdiagramm habe ich bereits gemacht, aber ich benötige nur eine Bestätigung der Rechnung. Richtig / Falsch.
Die Frage die ich eigentlich stellen wollte kommt dann noch dd1

Ich stelle diese Zeigerdiagramme nicht online, da es sich für mich, um einen komplexen Vorgang handelt.
Ich möchte die Lösung, des Lösenden nicht beeinflussen(Zwei unabhängige gebildete gleiche Meinungen/Lösungen sind meistens Richtig).
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Sorry,

mit Maschinenschutz habe ich leider nichts am Hut :cool:


Eingezeichnet hast du den Fehler vor dem Umbauwandler.
Die Spannung am "Trafo" ist auf L1 0V, die anderen Phasen entsprechend x1,73.
Ist der "Trafo" am Stern geerdet ? Dann müßte der Strom in der Phase L1 doch auf fast null Ampere gehen ?

Die "fehlenden" 1,44 A fließen jetzt über die Erde ( was der Umbauwandler dann auch misst ).
Allerdings ist die Schleife über Trafo L1 auch am Stromfluß beteidigt, der Strom würde sich aufteilen..

Ich verstehe nicht, warum der Trafo im Stern geerdet ist, der Erdschlußstrom ist so ein "reiner" Laststrom, soll da nicht der Kapazitive Anteil mit gemessen werden ? Soll so der "Reststrom" erhöht werden ?

Wie gesagt, kenne mich mit Generator-Schutz nicht aus...


Grüße OW
.
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geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Simulant,

Deine Überlegung ist falsch. Da die Ströme Phasenverschoben sind kann nicht der dreifache Strom fließen.

Gruß

Alois
Simulant
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Beitrag von Simulant »

Hm,

es handelt sich dabei um einen eingeprägten Erdschlussstrom? Sieh auch hierfür den eingestellten Literatur-Link.
Nach meinem bisherigen Erkenntnisstand ist dieser nicht Phasenverschoben.

Hallo Oberwelle
Ja richtig die Schaltung wird verwendet, um den Erdstrom zu erhöhen und so eine Richtungsentscheidung im Schutz zu ermöglichen.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..
Simulant hat geschrieben:...Ja richtig die Schaltung wird verwendet, um den Erdstrom zu erhöhen und so eine Richtungsentscheidung im Schutz zu ermöglichen.
Dann "tippe" ich auf die 1,44 A und hoffe, daß der Strom durch die Phase L1 am Trafo nicht ins Gewicht fällt..
Was ist mit der Stromangabe an L1 ??


Wenn sich die "anderen" Phasen noch beteidigen sollten siehe den Hinweis von Alois !


OW
.
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