Frage zu Spannungsfallberechnung

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psprofi
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Frage zu Spannungsfallberechnung

Beitrag von psprofi »

Hallo Leute


Ich habe eine Frage.

Wenn ich eine Leitung dimensioniere muss ich auch den Spannungsfall (deltaU) berechnen.


dealtaU=2*l*I*cosphi/gamma*A


In der Formel taucht auch der Strom auf.

muss in dieser Formel mit dem tatsächlich fließenden oder mit dem abgesicherte Strom gerechnet werden?

Diese Frage taucht im Unterricht immer wieder auf und keine konnte sich wirklich beantworten.

Bitte um hilfe
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

wenn du einen Stromkreis mit fest angeschlossenen Verbrauchern hast, dann mit dem tatsächlichen Wert,
ist es ein Steckdosenstromkreis, dann mit dem der Absicherung.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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psprofi
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Beitrag von psprofi »

Das hab ich mir gedacht, aber wenn ich zb eine Durchlauferhitzerleitung dimensionieren, ist das ein fest angeschlossener verbraucher?
Es ist ja eine steckdose dafür vorhanden?

Also mir stellst sich folglich die Frage:

Was versteht man unter einem fest angeschlossenen Verbraucher
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

> Das hab ich mir gedacht, aber wenn ich zb eine Durchlauferhitzerleitung
> dimensionieren, ist das ein fest angeschlossener verbraucher?

formal nicht.

> Es ist ja eine steckdose dafür vorhanden?

in die man auch jeden anderen Verbraucher stecken könnte....

> Also mir stellst sich folglich die Frage:
>
> Was versteht man unter einem fest angeschlossenen Verbraucher

Streng genommen Verbraucher, die mittels nur mit Werkzeug lösbarerer Verbindung angeschlossen sind.
Ggf. kann man auch noch einen Anschluss über Sondersteckverbindungen durchgehen lassen, wenn die Zuordnung des Verbrauchers zur Dose unverwechselbar gegeben ist und eine Fremdnutzung der Dose auszuschließen ist.

Es hindert einen aber ggf. auch niemand, von VDE-Vorgaben abzuweichen, wenn man eine gliechwertige Lösung bieten kann. Nem Kunden würd ich das nicht mit DLE per Schuko installieren, da käme 'ne passende Klemmendose als fester Übergang auf die Verbraucheranschlussleitung hin oder die steckdose wird wie ein normaler Steckdosenkreis behandelt und entsprechend anhand der Absicherung ausgelegt. So, mal zum nicht-Kunden-Szenario. Der Spannungsfall ist nun nicht so sonderlich sicherheitsrelevant, für meinen eigenen Bedarf hätt ich mit einer moderaten Überschreitung (vorrausgesetzt Abschaltbedingung wird noch erfüllt) oder einer Berechnung anhand der DLE-Daten nicht so das Problem, wenn die Dose nur dafür verwendet werden soll. Da hab ich's abe rauch unter Kontrolle, dass da nicht wer erst ne dreifachdose als Verlängerung für nen Toaster und 'n halbe sJahr später in eben selbige, weil ja nun schon vorhanden auch noch nen Wasserkocher und Mikrowelle einstöpselt.

Achja, reden wir wirklich von Durchlauferhitzern oder kleinen Speichergeräten? erstere ziehen für gewöhnlich eh deutlich mehr Strom als 'ne korrekt abgesicherte Schukosteckdose auf Dauer hergibt.
psprofi
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Beitrag von psprofi »

Wie schon beschrieben, ergibt sich diese Frage immer wieder bei Aufgaben zur Leitungsdimensionierung (Drehstrom, Wechselstrom) in der Schule und da meine Prüfung vor der Tür steht, möchte ich nun gewissheit haben. Ist es Ratsam, wenn nichts weiteres angegeben ist, in meiner Prüfung mit dem Sicherungswert zu rechnen und dies dann zu kommentieren? (zb Rechne mit ** da keine weiteren angaben).
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

ja, das ist auf jeden Fall die sichere Seite.
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NurNeugierig
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Beitrag von NurNeugierig »

Oh Ja!
Wenn Du für eine Festinstallation rechnen sollst, imer den Wert nehmen mit dem die Steckdose abgesichert ist. Woher willst Du wissen ob in 5 Jahren das bad noch so aufgebaut ist wie es geplant war. Vielleicht hängt ja ind er Zwischenzeit 'ne Waschmaschine, Haartrockner, Lockenstab, was auch immer an der Steckdose.
Eine Begründung, warum Du das jetzt so und nicht anders berechnet hast hilft immer weiter. Dann merken die Prüfer/Lehrer daß Du kapiert hast worum es geht, statt einfach eine Formel auszurechnen.

Allerding sollten wir in der Schule für unsere mobilen Anlagen den tatsächlich auftretenden Spannungsfall zu berechnen. Wobei das wohl ein besonderer Fall ist, hierbei werden die Anlagen geplant, nach Plan aufgebaut, und nach Ende des VA wieder abgebaut. (daß dieses Idealbild ein bißchen von der Realität abweicht, darüber sind wir uns wohl alle einig:cool: )
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