Leitungen im Kanal abmanteln?

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Hadde
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Beitrag von Hadde »

jf27el hat geschrieben:Ich denke du fragst nach den Prüfunggsstücken zur Gesellenprüfung. Hier wird so getan, als ob in einen Schaltschrank gefahren wird. (Verschraubung Würgenippel etc.) Danach könnte man ohne Mantel der Nym weiterfahren. Aus Schönheitsgründen wird oft mit dem Mantel in den Verdrahtungskanal (Kammkanal) gefahren.
Ja du hast es erfasst.

jf27el hat geschrieben: Wenn einer diesen Mantel auch noch versucht, innerhalb des Kanals, das NYM gesamt zu biegen wird es automatisch ein "Gewerkel" und etwas eng.
Denke allerdings auch an die Zurichtregel für alle Leitungen und Kabel:
"Niemals zwei Dinge an der gleichen Stelle zu machen".
Also 10-20mm nach Einführung in den Kanal abmandeln und erst 10-20mm weiter knicken.
Das markierte habe ich jetzt nicht so ganz verstanden. Kannst du dies bitte weiter erläutern?


Arno hat geschrieben: Vielleicht kann uns Hadde da ja aufklären.
Gerne :)

Das ist ein Photo der letzten Gesellenprüfung:
Bild

Warum weshalb hier kein AP Verteiler genommen wurde weiß ich nicht.
MFG

Hadde

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Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo Hadde,

sieht ja richtig gut aus.respekt1
jf27el hat geschrieben:Also 10-20mm nach Einführung in den Kanal abmandeln und erst 10-20mm weiter knicken.
Hier ist gemeint, dass man nicht direkt hinter der Abisolierstelle biegen sollte. Hintergrund, meist wird dann die Leitung direkt an der Abisolierstelle geknickt -> Biegeradius unterschritten.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Hadde,

mal etwas abweichend von Deiner Frage.

Die Installation sieht optisch gut aus. In der Zeit in der ich aktiv Schaltschränke baute, mussten wir den unteren Kanaldeckel über die volle Breite der Anordnung gehen lassen (linker Rand linker senkrechter Kanalrand, rechter Rand rechter senkrechter Kanalrand).

Begründung:

Durch Kälte, oder Wärme arbeitet der Kanaldeckel bzw. der Kanal. Es kann also passieren, dass die linken und rechten Deckel herunterrutschen. Das verhindert der untere durchgehende Kanaldeckel!

Gruß

Alois
Nobody
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Beitrag von Nobody »

Hi,

wenn wir schon beim Thema sind...

Prüfungssituation:
Die Leitung zum Schalter besitzt einen Schutzleiter, dieser wird im Betriebsmittel nicht benötigt und mit einer Wago-Klemme gesichert.
Wenn nun in der Verteilung diese Ader nicht berücksichtigt wurde und somit keine Reihenklemme zur Verfügung steht, wäre eine Sicherung mittels Wago-Klemme im Verdrahtungskanal i.O.?

Meiner Ansicht wäre es die einzige Möglichkeit in einer Prüfungssituation bei abgezähltem Material und festen Vorgaben - oder hat gibt es einen guten Vorschlag?

Danke

@Alois
Ich glaube selbst solche Kleinigkeiten sind in der Prüfung vorgegeben - um jeglichen Raum für eigenes Handeln einzugrenzen. *g* - Ob nun Sinn oder Optik entscheidet sind ist eine andere Frage :D

MfG Thomas
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo Arno!
Arno hat geschrieben:Zu dem auflegen freier Adern, steht zumindest was in der 0113. Wo, muss ich raussuchen. Jede Ader muss auf eiine Klemme aufgelegt werden.
Dazu hatte in der de mal Hr. was zu geschrieben, s. hier (unterster Absatz).
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Ciao + Gruss
Markus
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Hadde hat geschrieben: Das markierte habe ich jetzt nicht so ganz verstanden. Kannst du dies bitte weiter erläutern?
Arno hat es eigentlich schon erklärt. Leitung biegen, Kabeldurchführung, Abmanteln, biegen der Adern, Abisoliern, biegen für Öse etc. niemals an der selben Stelle. <sollte Euch eigentlich schon im BGJ erklärt worden sein>
Warum weshalb hier kein AP Verteiler genommen wurde weiß ich nicht.
Das versteh ich auch nicht! Offensichtlich kann man Gesellenprüfungen auch noch perverser als bei uns gestalten. Hier hast Du offensichtlich keine andere Chance, als zu fragen, wo der Prüfer glaubt, dass der Schaltschrank/Verteiler anfängt. Ab dort kann der Mantel weg. Meine Phantasie reicht dafür nicht aus!
Einen Verdrahtungskanal als Kabelkanal einzusetzen, hab ich so bei Prüfungen auch noch nicht gesehen. (Aber man lernt offensichtlich nie aus)

Weg versuchen alte Prüfungen hier einzustellen. Entweder läuft das bei euch total anders, oder es liegt am neuen Ausbildungsberuf.

Offensichtlich ist es auch so, dass wenn zwei Personen von Elektrikerprüfung sprechen, das nicht das Selbe ist. <Wie beim Gulaschkochen: Wenn zwei kochen schmeckt es noch lange nicht gleich>

Ich schau mal was ich an Bildern habe.- Adererseits sind dann andere Dinge fraglich. Die Prüfungsausschüsse arbeiten unabhängig! ob uns das gefällt oder nicht.



@chris
Für einfaches Abschneiden des PE und isolierung mittels Isolierband hätten mich meine Prüfer damals gesteinigt..
Und, eigentlich stimmt es schon, je nach Qualität (Klebeleistung) des Isobandes fällt das früher oder später ab .
Wenn eine Schutzleiterklemme vorhanden ist fällt sowieso alles andere weg.
Du hast ja recht mit der Wagoklemme (für Prüfung) nur gab es bei uns auch schon Prüfungsausschüsse, die ein praxisgerechtes und -orientiertes Zurichten
bevorzugten. In der Praxis wird kaum ein Elektriker dort eine Wagoklemme setzen (Kosten). Deshalb wurde von den Prüflingen verlangt, das Ende mit Isolierband zu verkleben. (mit Isoband mit Zulassung hält das auch, den das ist der eigentliche Einsatz des Bandes).

Wie gesagt, du hast recht für die Prüfung; ich wollte nur die mir bekannten Möglichkeiten aufzeigen.

Gruß
jf27el
der sich hinter die alten Bilder macht, um Prüfungen des Handwerks zu finden.
Neo2005
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Beitrag von Neo2005 »

cyclist hat geschrieben:Hallo Arno!

Dazu hatte in der de mal Hr. was zu geschrieben, s. hier (unterster Absatz).
Hi!
Mal einen Schuss ins blaue weil ich nur noch halb wach bin.
Muss man nicht nach VDE 0100-410 Denn Schutzleiter in der Verteilung anschliessen und überall durchbrücken egal ob er gebraucht wird oder nicht.
Sowas mache ich generell das ich denn Schutzleiter durchschleife. Bis auf ein paar Ausnahmen...... Rest morgen wenn ich wieder wach bin.

Gruß
Neo
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Hadde,
Warum weshalb hier kein AP Verteiler genommen wurde weiß ich nicht.
Mit einem AP-Verteiler wäre das ganze noch obskurer, weil - wenn ich richtig sehe - Schütze verbaut sind, die nur in einem Schaltschrank eingesetzt werden dürften, weil die Schrauben bei geöffnetem AP-Verteiler zugänglich wären!

Ich denke, dass die Vermutung hier wird ein Schaltschrank simuliert nicht verkehrt ist.

Wobei ich meine, dass man einen Schrank in einer Prüfung durchaus verwenden könnte.

Was spräche denn dagegen einmal für alle einen Schrank zu kaufen und dann Jahr für Jahr nur die Blechplatte zu erneuern. Das wäre realistischer als so eine unrealistische Situation!

Alternativ alles auf eine Blechplatte bauen und dann dazu sagen, dass man das ganze in einen Schrank einbauen würde, wenn man ihn denn hätte!

Gruß

Alois
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo j27el!
Einen Verdrahtungskanal als Kabelkanal einzusetzen, hab ich so bei Prüfungen auch noch nicht gesehen. (Aber man lernt offensichtlich nie aus)
Das ist aber durchaus üblich, bei uns hier haben die letzten >4 Azubi-Gesellenprüfungen sowas gehabt. Auch ich hab mit Verdrahtungskanal sowas installieren "dürfen" (1990!), allerdings noch auf Metall-Lochwand, schön mit Schrauben, U-Scheiben, Muttern...

Zum Thema PE in SK 2 BM, gerade durch Zufall in der VDE gefunden, war eigentlich auf der Suche nach was ganz anderem...
DIN VDE 0100-410:2007-06 412.2.3.2
Bezieht sich speziell auf SK2 Leuchten, bei denen zur nächsten Leuchte durchgeschliffen wird, früher (bzw. immer noch :( ) wurde der PE nicht durchverdrahtet (weil brauch man ja nicht..., aber wehe die Leuchte muss gegen eine SK1 Leuchte ersetzt werden...), jetzt muss man es!
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Hallo hier die versprochenen Bilder, selbe Prüfung alle drei.

Offensichtlich hat unser Prüfungsausschuß das doch etwas anders ausgestaltet.
Auf der Fläche Sperrholz das Ganze aufschrauben-Löcher in Kabelkanal bohren als mech. Teil. Vorstellen mußte man sich als Prüfling 3 Wände.

Das ist Top 3 aus ca 30 Prüfstücken:
die sind garantiert aus der Garantiezeit - was natürlich auch gut ist.

Bild 1
[ATTACH]2444[/ATTACH]


Bild 2
[ATTACH]2445[/ATTACH]

Bild 3
[ATTACH]2446[/ATTACH]


Die müssten mittlerweile zur Meisterprüfung anstehen.

Den selben Aufbau auf Lochblech war bei anderen Innungen normal.

Gruß
jf27el
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