Leitungen im Kanal abmanteln?

Hadde · Beitrag von **Hadde** » Montag 22. Oktober 2007, 20:41

Hallo Leute,

Ihr kennt bestimmt alle einen Verdrahtungskanal.

Meine Frage:
Muss man, wenn eine Leitung in den Verdrahtungskanal "eingeführt" wird den Mantel abisolieren?

Eventuell Platzmangel oder Wärmeabführung/Wärmeentwicklung ein Grund?

Hintergrund:

In einer Gesellenprüfung wurde dies von den Prüfern gefordert.
Diese kann ich aber nicht fragen, da ich nicht dabei war.

2. Frage Anderes Thema:
Wenn ich einen Leitung in einen AP Schalter einführe (Plastikgehäuse) und dieser keine PE-Anschlussklemme besitzt, muss ich dann eine Wago klemme auf den PE stecken?

Die wahrschinlichkeit, dass der PE an eine zu lang abisolierte Ader gerät ist gering aber dennoch da.

Schutzklassendifferenz?
(PE) SK1 in SK2 Gehäuse?
Wenn ja, warum ist es dann mit einer PE-Anschlussklemme erlaubt?

Herzlichen Dank im Voraus.

kabelmafia

Moin Hadde,

ohne daß ich nachgeschlagen habe und aus dem Bauch herraus:

zu 1): ich weiß garnicht, wo ich zuerst nachlesen würde. Ob es dazu eine eindeutige Meinung gibt, bezweifele ich erstmal.

zu 2): Wenn PE-Klemme da, dann anschließen. Wenn keine PE-Klemme da, dann Wagoklemme? Alternativ könnte man den PE auch kurz abscheiden. Ich lege grundsätzlich unbenutzte Adern in Schaltgeräten auf Wagoklemmen, aber wo steht?

Wenn ich heute nacht nicht schlafen kann, schlag ich nach. Sonst in morgen in der Schule.

cyclist · Beitrag von **cyclist** » Montag 22. Oktober 2007, 21:05

Hallo Hadde!
Also zu deiner 2. Frage:
Wenn eine PE-Klemme in einem Betriebsmittel vorhanden ist (auch wenn SK 1 BM) ist der PE einer ankommenden Leitung auch aufzulegen. Wenn kein PE in der Leitung enthalten (z.B. NYM-O 3x1,5mm²), dann kann man auch kein PE auflegen, andererseits darf die Klemme auch nicht anderweitig verwenden (da wo PE-Zeichen dran ist, gehört auch nur PE hin).
Aber wo dat allet steht, dat frach mich lieber nich!

Da ist Mr. VDE-Schlaflos für zuständig!

Hadde · Beitrag von **Hadde** » Montag 22. Oktober 2007, 21:41

Hallo Leute,

herzlichen Dank für die schnellen Antworten

Das mit der PE Anschlussklemme ist mir bzw. war mir klar. Die Frage war auf die Schutzklasse bezogen was aber anscheinend nicht zutrifft.

Neo2005 · Beitrag von **Neo2005** » Montag 22. Oktober 2007, 21:47

Hi Hadde!

Die Prüfer wissen genau das, dass nirgenswo steht. Du sollst das nur logisch begründen können was du da gemacht hast und warum. Damit die Prüfer sehen das du auch alleine denken kannst und dir Gedanken gemacht hast was du da gemacht hast.

Gruß
Neo

cyclist · Beitrag von **cyclist** » Montag 22. Oktober 2007, 21:48

Hallo Hadde!
Das mit SK 2 kannst auch vergleichen mit Verteilungen, die zwar äußerlich der SK 2 entsprechen, im Inneren aber durchaus die PEs vorhanden sind (kann man ja schlecht außerhalb der UV verdrahten...), hier muß man aber aufpassen, die Hutschienen für die / mit den Reihenklemmen müssen vom Schrankgerüst isoliert montiert werden, die Hutschiene wird ja über die PE-Reihenklemmen "geerdet", das Schrankgerüst + das Gehäuse muss aber gegenüber dem PE isoliert sein...
Letzteres hat bei unserm Kunden schon in mehreren Fällen zu einer Umrüstung des Schranks auf SK 1 geführt, da die SK 2 nicht eingehalten werden konnte...

Chris · Beitrag von **Chris** » Montag 22. Oktober 2007, 22:07

Alle unbenutzten Adern sollten isoliert werden, hatte man uns bei der Prüfung gesagt.(Wenn Pe Klemme vorhanden, diese nutzen..)

Einfaches abschneiden wäre noch schlimmer gewesen....

Was ich auch gut finde...

Das Szenario mit dem Abmanteln, kenne ich nur wenn die Kanäle ein wenig , naja,zu klein geordert worden sind, und es "keiner" war.

Dann werden gerne mal neue Regeln erstellt....

Anderseits, wenn die Leitungen abgemantelt sind, dann wird das saubere Verdrahten wichtig, um nicht den Überblick zu verlieren.

Wärmetechnisch wäre es wohl egal, je nach Platzangebot. Wenns "gut" aussehn soll(muss) dann muss eh zusamengebunden werden.

Elektronix

Hallo Chris

Chris hat geschrieben:Alle unbenutzten Adern sollten isoliert werden, hatte man uns bei der Prüfung gesagt.(Wenn Pe Klemme vorhanden, diese nutzen..)

Einfaches abschneiden wäre noch schlimmer gewesen....

Was ich auch gut finde...

Das Szenario mit dem Abmanteln, kenne ich nur wenn die Kanäle ein wenig , naja,zu klein geordert worden sind, und es "keiner" war.

Dann werden gerne mal neue Regeln erstellt....

Anderseits, wenn die Leitungen abgemantelt sind, dann wird das saubere Verdrahten wichtig, um nicht den Überblick zu verlieren.

Wärmetechnisch wäre es wohl egal, je nach Platzangebot. Wenns "gut" aussehn soll(muss) dann muss eh zusamengebunden werden.

Zusammengebunden = Bündeln

Bei Bündelung ist Querschnitterhöhung
erforderlich , oder Absicherrungsreduzierung.

Chris · Beitrag von **Chris** » Montag 22. Oktober 2007, 22:26

Wenn die Leitungen mit Mantel in den Kanal gequetscht werden (müssen) isses das gleiche...

Man könnte ja auch abmanteln, und dann jede Ader mittels spezieler Abstandhalter die Adern auf Abstand bringen

Wäre dann gleichzeitig ein Beitrag zur Kunstgeschichte......

Elektronix

Hi Chris

Chris hat geschrieben:Wenn die Leitungen mit Mantel in den Kanal gequetscht werden (müssen) isses das gleiche...
Man könnte ja auch abmanteln, und dann jede Ader mittels spezieler Abstandhalter die Adern auf Abstand bringen

Wäre dann gleichzeitig ein Beitrag zur Kunstgeschichte......

Richtig , darum werden auch immer 10% "Frei" gefordert.