Summenstromwandler

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Teletrabi
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Summenstromwandler

Beitrag von Teletrabi »

Moin,

wie ist das eigentlich mit Summenstromwandlern in der Praxis? Im Idealfall sollte ja der Differenzstrom unabhängig von Leitergeometrie/Anordnung erfasst werden. Wie sieht's aber in der Realität mit Streuverlusten und dergleichen aus?
Ist es beispielsweise 'nem Wandler mit 10cm egal, ob einer der 2,5²-Drähte am Wandlerring anliegend oder in der Mitte durchgeführt wird oder führt das zu nennenswerten Messfehlern? Wie sieht aus mit Beeinflussung durch in der Nähe befindliche Schütz-Spulen und dergleichen?

fragt grüßend,
der Trabi
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

ich hatte das mal mit einer Diffstrom-Messzange ausprobiert, und habe keine nennenswerte Abweichungen feststellen können.

Das Gleiche wenn man eine "normale" Stromzange nicht mittig anhält..

:)
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

Es kommt immer wieder auf die Anwendung an...
Wir hatten mal ein Rührwerk im TT-Netz anzuschliessen. Leider gibt es keine handelsüblichen Fehlerstromschutzschalter für 450A, also mussten wir aus Summenstromwandler und Steuergerät selbst was stricken.
Ständige Fehlauslösungen haben den Hersteller dann (nach unzähligen Telefonaten und vor-Ort-Gesprächen mit dessen Aussendienst) dazu bewogen, uns eine Skizze der geometrisch richtigen Durchführung der Leiter durch dne Summenstromwandler zukommen zu lassen.

Es war zwar eine elendige Viecherei, die Kupferschienen so durch den Wandler zu bekommen, wie es der Hersteller wünschte, aber der Erfolg dieser Massnahme gab dem Hersteller recht.

Bleibt nur zu fragen, warum bis heute kein Wort davon in der Dokumentantion zu diesen Wandlern zu finden ist...
Seit diesem Zwischenfall sind wir jedenfalls im Gedächtnis des Herstellers - bei jedem Gespräch kommt immer wieder so ein netter Spruch wie "Sie sind doch der mit dem Monsterrührwerk" oder dgl...

Fazit: Nein, es ist definitiv nicht in jedem Falle egal, an welcher Stelle die Leiter durch einen Summenstromwandler geführt werden. Es mag da gewisse Toleranzen geben, in "echten" Anlagen sind diese Toleranzen aber schnell erschöpft...
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin Lightyear,

Auf welchen Wert ist den der Diffstrom eingestellt ?

:)
.
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Lightyear
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Beitrag von Lightyear »

1000mA
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RaidSupport3
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Beitrag von RaidSupport3 »

Einspruch euer Ehren!



Es gibt zwar in der Tat keinen "FI"-Schalter für 400A, jedoch sehr wohl fertige Lösungen zur Fehlerstromüberwachung . Zum Beispiel ein Überwachungsrelais 3UG4 in Verbindung mit einem Summenstromwandler 3UL22 oder ein 3VL Leistungsschalter in Verbindung mit einem anbaubaren RCD-Baustein. Beides von Siemens.

Gruß,
Raid
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Albert Einstein
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin,

Lightyear, wie ist denn die optimale Anordnung? Nur symetrisch (außen? mittig?) oder noch mehr zu beachten? Welcher Hersteller? Das grüngelbe B?
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_08_15_
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Beitrag von _08_15_ »

Teletrabi hat geschrieben:Wie sieht aus mit Beeinflussung durch in der Nähe befindliche Schütz-Spulen und dergleichen?
Hallo Teletrabi,

die Beeinflussung hängt auch von der Größe des Schütz ab.
Ein 4kW-Schütz hat eine kleinere Spule als ein 40kW-Schütz; also erzeugt ein 4kW-Schütz auch ein kleineres (Schwächeres) Magnetfeld als ein 40kW-Schütz.

Aber auch Trafos können den Summenstromwandler beeinflussen.
Also keine Induktivitäten in der Nähe des Summenstromwandlers einbauen.
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50Hertz
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Beitrag von 50Hertz »

_08_15_ hat geschrieben: die Beeinflussung hängt auch von der Größe des Schütz ab.

Aber auch Trafos können den Summenstromwandler beeinflussen.
Also keine Induktivitäten in der Nähe des Summenstromwandlers einbauen.
Ich bin ja Lernender, deshalb mag ich immer nachfragen:

Bei einem Schütz gibt es einen (wenn auch sehr kleinen Luftspalt) das macht ein magnetisches Streufeld. Leuchtet mir sofort ein.
Ein Trafo hat einen (fast) geschlossenen Magnetkreis. Alle Bestrebungen des Konstrukteurs gelten doch wohl der effektiven Nutzung. D.h. doch, dass das Streufeld extrem schwach ist?

Bei solchen qualitativen Aussagen fehlen mir, wie hier, häufig die quantitativen Dimensionen. Wenn möglich hätte ich da noch Größenordnungen oder Beispiele.

Gruß
50Hertz
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_08_15_
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Beitrag von _08_15_ »

50Hertz hat geschrieben:Ich bin ja Lernender, deshalb mag ich immer nachfragen:

Bei einem Schütz gibt es einen (wenn auch sehr kleinen Luftspalt) das macht ein magnetisches Streufeld. Leuchtet mir sofort ein.
Ein Trafo hat einen (fast) geschlossenen Magnetkreis. Alle Bestrebungen des Konstrukteurs gelten doch wohl der effektiven Nutzung. D.h. doch, dass das Streufeld extrem schwach ist?
Hallo 50Hertz,

schön das du dich noch weiterbildest dd1

In dem Beipackzettel von einem RCD habe ich gelesen, das man zwischen RCD und Klingeltrafo einen Abstand halten soll.

Jede Induktivität erzeugt ein Streufeld. Dieses Streufeld kann einen RCD beeinflussen, jenachdem wie stark dieses Streufeld ist.
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