Blindleistung

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Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo Wanderer,

wobei ja die Scheinleistung auch einen imaginären Teil hat. So richtig auf den Punkt gebracht haben wir es noch nicht.:confused:
Also Blindleistung erzeugt keine Arbeit, wird aber trotzdem "verbraucht"?
Wanderer
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Beitrag von Wanderer »

Hallo Arno,

ja, leider. Die Scheinleistung wird ja über den Satz des Pythagoras bestimmt. Da geht die Blindleistung ja quadratisch ein - und somit mit positiven Beträgen. Wenn mein Mathematikansatz nicht irgendwo falsch ist, führt dass dann zu einem höheren Energiebedarf. Ob diese als Wärme endet, führt uns wieder zur Ausgangsfrage zurück. :confused:

Gruß,
Wanderer
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo Wanderer,

vielleicht begeben wir uns mal auf die Ebene der Elemetarphysik. Strom bewegt Elektronen - Die Dynamik der Elektronen erzeugen Thermodynamik. Dann müsste man sich aber in den Wärmegesetzen wiederfinden.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Alois hat geschrieben:....Einer in unmittelbarer Nähe des Generators, der andere weit weg.

Auf der Zuleitung des entfernten Kondensators wird Wirkleistung (durch den Umladestrom) in Wärme umgesetzt. Da die Leitung zum nahen Kondensator kaum ins Gewicht fällt, wird dort deutlich weniger Energie für den Umladevorgang in Wärme umgewandelt!

Oder anders ausgedrückt, der Ausschwingvorgang würde beim nahen Kondensator deutlich länger dauern, als beim entfernten!...
Der entfernte Kondensator ist ja auch eine Reihenschaltung aus R und C wobei über R und C jeweils ( grafisch addiert ) eine Spannung abfällt.

Die über R erzeugt Wärme, die über C nicht ( wenn C ideal ).

Die "mehr" Blind-Leistung verbrät also indirekt über den R der Zuleitung Leistung.

Mit dem "Ausschwingen" kann ich noch nicht so richtig folgen...:rolleyes:

:)
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Oberwelle,


wenn ich einer Schaukel (hier Schwingkreis) die Energiequelle entziehe, dann schwingt sie aus. Der Grund Reibung in den Lagern und der Luftwiderstand.

Wenn ich dem Schwingkreis die Energie entziehe macht er das gleiche er schwingt aus. Hier ist der Grund die Reibung auf den Leitungen zwischen der Quelle und dem Kondensator.

Bei meinem Gedankenmodell ist der Generator noch verbunden, liefert aber keine Energie mehr! Damit bilden die Spule des Generators und der Kondensator einen Schwingkreis!

Etwas anderes ist es, wenn man die Energiespeicher Kondensator oder Spule abschaltet.

Beim Kondensator bleibt die Energie erhalten, wenn nicht Vorsorge getroffen wurde (Entladewiderstand). Bei der Spule passiert das oben beschriebene. Ein Teil der Energie geht über den Lichtbogen "verloren", ein anderer Teil bleibt auf den möglicherweise vorhandenen Leitungen (die eine Kapazität bilden) zurück (mit entsprechenden Folgen, wenn jemand unbedacht anfassen sollte).

Gruß

Alois
Wanderer
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Beitrag von Wanderer »

Hallo Alois, Arno und Oberwelle,

auf der Darstellung, unten auf Seite 2, sieht man jedenfalls, dass mehr Energie benötigt wird wenn man die Integrale von Schein- und Wirkleistung betrachtet. Konsequenz wäre, das diese Energie erstmal zusätzlich zur Verfügung gestellt werden muss. Ich erinnere z.B. an die höheren Einschaltströme induktiver Lasten z.B. Motoren. Danach wandert, so habe ich Alois verstanden, diese Energie zwischen Verbraucher und Erzeuger hin und her. Ein Teil der Energie geht dabei immer als Wärme ab, wird aber beständig nachgespeist. Für eine genauere Betrachtung bräuchten wir wohl eine Skizze welche Induktivitäten, Kapazitäten und Widerstände existieren.

Gruß,
Wanderer
Wanderer, kommst du nach Sparta, verkündige dorten, du habest uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo Wanderer,

ich habe auf folgender Seite RWE was gefunden. Ist jedoch nach meiner Meinung wieder genau so widersprüchlich.:confused:
http://www.rwetransportnetzstrom.com/ge ... stung.html
"Die Energie wird nicht in Arbeit oder Wärme umgewandelt."
Bei einem steigenden Anteil von Blindleistung im Netz verringert sich die Kapazität für die Wirkleistung, weniger Strom in Form von elektrischer Ladung kann transportiert werden. Blindströme belasten nicht nur Übertragungsnetze, sondern auch Transformatoren und führen in Leitungen zu Übertragungsverlusten.
geloescht

Beitrag von geloescht »

Ich zitiere mal aus

Elektrische und magnetische Felder
Eine praxisorientierte Einführung

Prof. Dr.-Ing. Marlene Marinescu

ISBN 3-540-60646-7

S. 49

...

Während des Ladevorganges entnimmt man der Spannungsquelle Energie, um die Ladungen auf den Elektronen zu trennen und ein elektrostatisches Feld aufzubauen. Trennt man den Kondensator von der Quelle ab, so bleibt diese Energie in dem Raum zwischen den Elektroden gespeichert.

Aus dieser Energiespeicherfähigkeit resultiert das "Blindverbraucher"-Verhalten im Wechselstromkreis und die Hauptanwendung der Kondensatoren in der Energietechnik.

Zitat Ende

Gruß

Alois
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Alois hat geschrieben:Hallo Oberwelle,


wenn ich einer Schaukel (hier Schwingkreis) die Energiequelle entziehe, dann schwingt sie aus. Der Grund Reibung in den Lagern und der Luftwiderstand.

Wenn ich dem Schwingkreis die Energie entziehe macht er das gleiche er schwingt aus. Hier ist der Grund die Reibung auf den Leitungen zwischen der Quelle und dem Kondensator.
nicht zwischen Kondensator und Quelle, sondern zwischen Kondensator und Spule ! Die Quelle ( Generator ) muß nur die Verluste ausgleichen ( eingeschwungender Zustand ).
Alois hat geschrieben: Bei meinem Gedankenmodell ist der Generator noch verbunden, liefert aber keine Energie mehr! Damit bilden die Spule des Generators und der Kondensator einen Schwingkreis!
Gut angenommen die Spule ist jetzt der Induktive Anteil des Generators, dann schwingt das System aus, abhängig von der Güte des Schwingkreises..
Alois hat geschrieben: Etwas anderes ist es, wenn man die Energiespeicher Kondensator oder Spule abschaltet.

Beim Kondensator bleibt die Energie erhalten, wenn nicht Vorsorge getroffen wurde (Entladewiderstand). Bei der Spule passiert das oben beschriebene. Ein Teil der Energie geht über den Lichtbogen "verloren", ein anderer Teil bleibt auf den möglicherweise vorhandenen Leitungen (die eine Kapazität bilden) zurück (mit entsprechenden Folgen, wenn jemand unbedacht anfassen sollte).

Gruß

Alois
Wenn man im "richtigen" Moment abschaltet ja.

Du machst aber eine Momentbetrachtung..

Blindleistung ist ja ein statischer Zustand, daß heist der Zustand ist unendlich lang.
Wanderer hat geschrieben:.... Ich erinnere z.B. an die höheren Einschaltströme induktiver Lasten z.B. Motoren. Danach wandert, so habe ich Alois verstanden, diese Energie zwischen Verbraucher und Erzeuger hin und her. Ein Teil der Energie geht dabei immer als Wärme ab, wird aber beständig nachgespeist. Für eine genauere Betrachtung bräuchten wir wohl eine Skizze welche Induktivitäten, Kapazitäten und Widerstände existieren.
Die Einschaltströme sind bei L und C höher, bei L weil der Blindwiderstand ( Gegenspannung noch nicht da ), und C weil dieser bestimmt nicht im Nulldurchgang eingeschaltet wird..:D

Dieses Nachspeisen liefert dann der Generator.
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
geloescht

Beitrag von geloescht »

Hallo Oberwelle,

wir scheinen weitestgehend einer Meinung zu sein.

Aber
Blindleistung ist ja ein statischer Zustand, daß heist der Zustand ist unendlich lang.
Den Satz habe ich noch nicht verstanden!


Gruß

Alois
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