Versuchsaufbau Kondensatormotor

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melange
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Beitrag von melange »

Hallo Gespenst

Fahrrad-Dynamo - gute Idee. Bei den alten mit Metallgehäuse ist das Gehäuse der zweite Pol. Bei den modernen aus Kunststoff sollten zwei Anschlüsse vorhanden sein.

Spannungsregler - sind für Gleichspannung, du bist jetzt aber bei Wechselspannung.
Aber warum die Schwankungen ausgleichen ? Ist doch so viel realistischer.
Wenn du nicht gleichmäßig kurbelst, läuft der Motor halt nicht rund.
Gespenst hat geschrieben:Wie bemesse ich den Kondensator? Habe nur eine Formel gefunden, die scheinbar viel zu hohe Werte auswirft.
Wahrscheinlich stehen in deiner Formel sowohl die Frequenz als auch die Spannung im Nenner (die Spannung auch noch quadratisch).
Je kleiner die Frequenz (mit der Handkurbel schaffst du sicher keine 50Hz)
und je kleiner die Spannung, desto größer die notwendige Kapazität.
Nimm den größten, den du kriegen kannst, aber für Wechselspannung, also kein Elektrolyt oder Tantal.
Sollten dann mindestens einige Mikrofarad sein.
Beim selberwickeln wirst du diese Werte nicht erreichen können, weil du
viel dünnere Folien verwenden müstest.

Mein Tip : geh zu dem nächst gelegenen Repair-Cafe, erkläre dort dein Projekt, dann wirst du bestimmt gegen eine kleine Spende sowohl Dynamo als auch Kondensator bekommen können.

Gruß
melange
chris11
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Beitrag von chris11 »

Für deinen Fall kannst Du auch einen bipolaren Elektrolytkondensator verwenden.
Die werden hauptsächlich in Lautsprecherfrequenzweichen verwendet.
Die bauen deutlich kleiner wie vergleichbare Folienkondensatoren.

Deren grössere Verluste sind hier nicht relevant.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
Gespenst
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Beitrag von Gespenst »

melange hat geschrieben:Hallo Gespenst

Fahrrad-Dynamo - gute Idee. Bei den alten mit Metallgehäuse ist das Gehäuse der zweite Pol. Bei den modernen aus Kunststoff sollten zwei Anschlüsse vorhanden sein.

Spannungsregler - sind für Gleichspannung, du bist jetzt aber bei Wechselspannung.
Aber warum die Schwankungen ausgleichen ? Ist doch so viel realistischer.
Wenn du nicht gleichmäßig kurbelst, läuft der Motor halt nicht rund.
Alles klar!

melange hat geschrieben:Wahrscheinlich stehen in deiner Formel sowohl die Frequenz als auch die Spannung im Nenner (die Spannung auch noch quadratisch).
Je kleiner die Frequenz (mit der Handkurbel schaffst du sicher keine 50Hz)
und je kleiner die Spannung, desto größer die notwendige Kapazität.
Genau jene Formel meine ich. Aber Moment mal... Dein Versuchsaufbau ist ja quasi ein Drehstrommotor, der nun aber mit Wechselstrom betrieben werden soll - dazu wäre ja, diese "Steinmetzschaltung" notwendig - oder nicht? Dann müsste die Formel ja theoretisch wieder stimmen, da sie für Drehstrom-Asynchronmotoren bei einphasigem Wechselstrombetrieb mit Betriebskondensator gedacht ist. Ich könnte also die Kapazität für den Kondensator berechnen. Nennleistung und -spannung des Dynamos kenne ich ja, die sind ja vom Hersteller angegeben, wenn ich jetzt nicht wieder völlig daneben liege. Müsste dann ja eigentlich nur noch die Frequenz in Erfahrung bringen. Der Kondensator ist doch auf die maximale Belastung auszulegen, wenn ich mich nicht irre.

ABER: Mein Thema ist ja nicht der Drehstrom-Asynchronmotor, sondern der Kondensatormotor. Da würde doch dann eigentlich der dritte Elektromagnet wegfallen. Oder geht das aus irgendwelchen Gründen so nicht (Wieso, weshalb, warum)?
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, das ganze zu zeichnen und diesem Beitrag anzuhängen, damit verständlich wird, wie ich mir das vorstelle. Oben die meiner Meinung nach richtige Variante für den Anschluss des Drehstrommotor-Versuchsaufbau, unten die meiner Meinung nach logisch folgende Konsequenz für den Aufbau als Kondensatormotor.
Ich habe keine Ahnung, ob ich die richtigen Anschlüsse erwischt habe, ich wüsste nicht, was den Unterschied ausmacht, daher würde ich mich über Verbesserungsvorschläge sehr freuen.

melange hat geschrieben:Nimm den größten, den du kriegen kannst, aber für Wechselspannung, also kein Elektrolyt oder Tantal.
Sollten dann mindestens einige Mikrofarad sein.
Beim selberwickeln wirst du diese Werte nicht erreichen können, weil du
viel dünnere Folien verwenden müstest.
Ok, aber warum darf es denn kein Elektrolyt oder Tantal sein?
Oder @chris11: Warum kann es denn auch ein Elektrolyt sein?
melange hat geschrieben:Mein Tip : geh zu dem nächst gelegenen Repair-Cafe, erkläre dort dein Projekt, dann wirst du bestimmt gegen eine kleine Spende sowohl Dynamo als auch Kondensator bekommen können.

Gruß
melange
Danke, das kannte ich noch gar nicht. Ich werde aber erstmal in der Schule fragen. Da muss es doch sowas geben!
Der Weg zum nächsten Repair-Cafe ist nämlich schon ne kleine Reise und das hat auch erst am kommenden Samstag wieder auf, das wird dann ziemlich knapp...
Dateianhänge
Anschlussschema Kondensatormotor.pdf
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melange
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Beitrag von melange »

Gespenst hat geschrieben: ABER: Mein Thema ist ja nicht der Drehstrom-Asynchronmotor, sondern der Kondensatormotor.
Ja, du hast recht. Ich war zu voreilig und habe dich auf die falsche Fährte gesetzt.
Also nur 2 Spulen, und diese dann um 90° versetzt. So wie du gezeichnet hast.

Zum Kondensatortyp schau hier bei Wikipedia.
Wegen des Elektrolyten darf die Spannung nicht umgepolt werden, also
nur Gleichspannung in der richtigen Richtung, andernfalls finden chemische Veränderungen statt.
Zu den von chris11 genannten Ausnahmen kann dieser vielleicht noch was schreiben. Da die Frequenz ja relativ niedrig ist (innerhalb des Tonfrequenzbereichs), könnten die brauchbar sein, aber wahrscheinlich schwieriger zu bekommen. (Defekte Lautsprecherbox ausschlachten ;) )

Gruß
melange
chris11
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Beitrag von chris11 »

Gibt in der Bucht einfach mal "bipolarer Elko" ein. Da kommen jede Menge.
Gibts auch bei allen Elektronik Versendern.


Einen Einphasigen Asynchronmotor kann man sich so vorstellen, das er zwei mit 3000U/min gegeneinander rotierende Drehfelder erzeugt. Der Läufer muß so beschaffen sein, das das mit hoher Drehzahl gegensinnig laufende Drehfeld (fast 6000U/min) z.B. durch Skineffekt nur wenig Strom in Läufer erzeugt.
Deshalb sind die Kurzschlußläufer für Einphasenmotoren etwas anders konstruiert wie die von Drehstrommotoren

Bleibt nur noch das Problem des Anlaufs zu lösen. Dafür dann die Hilfsphase.

Mit freundlichen Grüßen
Christian
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