HWK-Dienstwege?

Die Forenleitung möchte der Tatsache Rechnung tragen, dass immer mehr Azubis, aber auch Studenten hier nachfragen. Um dem gerecht zu werden wird das Ausbildungsforum unterteilt in das Azubi-Forum und das Studenten-Forum.
Frank12NR
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HWK-Dienstwege?

Beitrag von Frank12NR »

Hallo zusammen,
ich kann nicht zu sehr ins Detail gehen, darum in aller Kürze:

Kennt sich jemand mit den Dienstwegen bei den Handwerkskammern aus? Es geht um Beschwerdemöglichkeiten für Azubis bei schlechter Behandlung durch den Arbeitgeber, allerdings auf höheren Ebenen als beim normalen Azubi-Beauftragten.

Falls da jemand ein bisschen firm ist, bitte ich um eine persönliche Nachricht, damit ich das Thema nicht öffentlich breittreten muss.

Danke und Gruß,
Frank
E_F

Beitrag von E_F »

Würde mich auch interessieren (Also auch PN an mich ..).

Hast du das Zufällig in der Facebook Gruppe gesehen (Firmenbewertung) - das war ich :D
Ich-bins
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Registriert: Sonntag 21. September 2014, 15:18

Beitrag von Ich-bins »

Jede Kammer hat einen Ausbildungsberater,
und darüber steht der Innungsmeister für die Betriebe.

Wobei halt dabei man natürlich sagen muss, die HWK kann nur eine beratende Funktion haben, also wenn der Innungsmeister zum Ausbildungsbetrieb sagt, so geht das nicht, und der sich nicht daran hält, geht der Weg eben nur übers Arbeitsgericht.
Etrick
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Registriert: Freitag 3. August 2007, 21:53

Beitrag von Etrick »

"Schlechte Behandlung" deutet darauf hin, dass (Jugend)arbeitsschutzgesetze verletzt wurden.

Klärendes Gespräch: Innung

Hartes Vorgehen: Gericht.

Je nach dem, was passiert ist, verliert der Ausbildende das Recht, Lehrlinge zu beschäftigen.


Gruß

Achim
Frank12NR
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Registriert: Dienstag 6. Februar 2007, 22:55

Beitrag von Frank12NR »

Ich-bins hat geschrieben: Wobei halt dabei man natürlich sagen muss, die HWK kann nur eine beratende Funktion haben, also wenn der Innungsmeister zum Ausbildungsbetrieb sagt, so geht das nicht, und der sich nicht daran hält
...

Ok, ich denke, ich kann durchaus verraten, dass genau das die Situation ist. Gibt's da nichts mehr zwischen Ausbildungsberater, Innungsmeister und Gericht? Der Schritt, den eigenen Chef zu verklagen, ist wohl für den/die Betroffene(n) in unserem Fall nicht zu stemmen.

Gruß,
Frnk
Ich-bins
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Beiträge: 244
Registriert: Sonntag 21. September 2014, 15:18

Beitrag von Ich-bins »

Wenn schon der Innungsmeister nichts erreicht hat,
ist der Gang vors Arbeitsgericht unumgänglich. Und auch nicht unmöglich, denn erst fängt es mit der Güteverhandlung an, dafür fallen für den AN keine Kosten an.
Wie jedoch die Erfolgsaussichten sind, lässt sich ohne den Hintergrund zu kennen schlecht eine Prognose ableiten.
Vorgehensweise ist folgende, der Betroffene geht zum Rechtspfleger des Arbeitsgerichtes, und bringt sein Anliegen vor. Und der Rechtspfleger berät auch entsprechend über die Chancen.
Passieren kann einem Azubi nichts, denn sofern er selbst keine Pflichten verletzt hat, ist er bis Abschluss der Ausbildung unkündbar.
Olaf S-H
Beiträge: 13786
Registriert: Montag 10. Januar 2005, 23:57

Beitrag von Olaf S-H »

Moin Frank,

seit einigen Jahren gibt es doch das Streitschlichtungselement Mediator. Vielleicht wäre dies noch eine gangbare Zwischenlösung.

Plan B sollte der Wechsel des Ausbildungsbetriebes sein. Wenn die Karre schon soweit im Dreck steckt, dann kommen doch auch physische Belastungen auf den Lernling zu. Den "Streit" kann er zwar juristisch gewinnen, die Belastung wird danach sicherlich nicht geringer werden.

Da ich nur die hier eingestellten Informationen habe (und ein paar Jahre Erfahrung) würde ich den Plan B favorisieren. Nur so kann der Lernling wieder seine innere Ruhe finden - und die benötigt er zum Bestehen der Abschlussprüfung.

Eine Anmerkung, die ich hier nicht öffentlich einstellen kann, folgt gleich per PN.

Gruß Olaf
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vde1
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Epileptriker
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Beitrag von Epileptriker »

Etrick hat geschrieben:Klärendes Gespräch: Innung
Und wenn der Betrieb nicht in der Innung ist? Das sind doch sowieso nur eingetragene Mauschelvereine ohne Rechte. Die HwK hingegen ist immerhin eine AöR.
Ohne die segensreiche Wirkung des Forums mit seiner messiastischen Verkündigung froher Botschaften wären die Döspaddel "draußen" selbstverständlich mehrheitlich noch gar nicht auf dies oder jenes gekommen.
Bild
Sicherheit ist mitnichten eine Frage des Geldes, sondern viel mehr eine Frage des Sachverstandes desjenigen, der sie implementiert.
Ich-bins
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Beitrag von Ich-bins »

Es dürfte doch eigentlich egal sein,
wenn sich ein Ausbildungsverhältnis für beide Seiten zerrüttet ist, hilft nur die Trennung. Als Betrieb kann ich keinem Azubi kündigen (fast nicht), aber der Azubi kann die Situation ändern.
Als Ausbilder hatte ich früher nie Probleme mit Azubi, aber wenn ich mir anschau, was manche Betriebe veranstalten, das geht nur weil sich die Azubis das Gefallen lassen.
Gut wir wissen nicht, um was es sich hier dreht.
Horst155
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Registriert: Sonntag 22. Dezember 2013, 20:21

Beitrag von Horst155 »

Hallo zusammen

Also nicht vergessen das zwischen Handwerkskammer und der Kreishaqndwerkschaft ein Unterschied besteht .

Die Gliederung ist so das sich viele Betriebe in den Innungen Zusammengeschlossen haben und diese Verwaltung macht die Kreishandwerkerschaft .
Für Streitigkeiten in den Ausbildungsbetrieben gibt es bei jeder Innung ein Ausschuss für Lehrlingsstreitigkeiten dieser setzt sich aus gewählten Arbeitgeber und gewählten Arbeitnehmer zusammen diese werden Führend unterstützt von einem Juristen . Dieser Ausschuss it eigentlich der Ansprechpartner bei Uneinigkeit . Er soll versuchen eine Einigung zwischen den Kontrahenten versuchen bevor es in die nächste instanz geht Arbeitsgericht .
Die Handwerkskammern sind eigentlich nur Teurer Ballast für die Firmen .

m.f.G. Horst
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