Regelungstechnik

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Nik_93
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Regelungstechnik

Beitrag von Nik_93 »

Schönen Morgen wünsche ich Euch :)
Ich habe gerade kurzerhand entschlossen, mich hier anzumelden. Da ich gerade mitten in den Prüfungsvorbereitungen(Abschlussprüfung Elektroniker für Betriebstechnik) stecke und sicherlich noch öfter auf Hilfe von euch zurückgreifen muss/werde.

Gerade bin ich dabei, das Thema Regelungstechnik aufzuarbeiten.Da es bei mir in der Berufsschule zu kurz und obendrein nur viel zu Theoretisch behandelt wurde habe ich einige Probleme damit.
Ich schreibe mir zu komplexen Themen immer Zusammenfassungen, auf denen die wichtigsten Fachbegriffe einfach und simpel man könnte auch sagen umgangsprachlich erklärt sind. Diese Zusammenfassungen dienen mir als Nachschlagewerk wenn ich gerade beim Lösen von Übungsaufgaben verzweifle.

Nun meine Frage wer nennt mir ein praktisches Beispiel für:

-Stellglied
-Führungsgröße
-Regler


Mein Beispiel wäre z.b. ein Motor:
Der Motor ist die Regelstrecke
Die Drehzahl die Regelgröße
Das Stellglied istdas Gaspedal?
Die Führungsgröße die Geschwindigkeitsvorgabe?
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fusebox
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Beiträge: 114
Registriert: Mittwoch 25. September 2013, 13:08
Wohnort: Baden-Württemberg

Nachdem Dir bisher noch niemand geantwortet hat...

Beitrag von fusebox »

Beispiele einer Regelung (ist bei mir schon seeeeehr lange her, dass ich das gelernt mal habe - wenn jemand da besseres einfällt oder Korrekturen dazu hat - gerne):

Beispiel: Raumheizung
Führungsgröße (das was ich konstant halten möchte - SOLL Wert): gewünschte Raumtemperatur
Regler (vergleicht SOLL mit IST Wert, bildet eine Differenz): Thermostat
Stellgröße (beeinflusst das Ergebnis): Ventil, das warmes Wasser mehr oder weniger durchfließen lässt
Regelstrecke (dort wo das ist, das ich konstant halten möchte) der zu heizende Raum
Regelgröße (IST Wert): Tatsächliche Raumtemperatur
Rückführung des Sollwerts auf den Regler
Störgröße (Beeinflussungen von außen auf die Regelstrecke): z.B. Fenster/Türe geöffnet, mehr Menschen im Raum...

Weitere Beispiele sind: Tempomat im Auto, Motorregelung, stabilisierte Netzteile, Lötkolben mit vorgegebener Termperatur, Bügeleisen, Amaturen bei denen man die Wassertemperatur fest einstellen kann, Klimautomatik im Auto, Konstantstromquelle, Stromgegenkopplung bei Transistor als Verstärker, ...

Was in der Regelungstechnik auch interessant ist sind die Verschiedenen Regler-Arten. 2-Punkt-Regler, P, PID... Das war bei uns auch gefragt in der Ausbildung. Stichwort: Sprungantwort. Das Tabellenbuch war damals hilfreich..., Ach ja, und das ganze kann man auch noch berechnen.

Aber ganz ehrlich, die Regelungstechnik war sowohl in der Berufsschule als auch in der Technikerschule eines von den am schwersten verständlichen Themen. :o

Habe bis jetzt noch keinen (außer vielleicht den Lehrern oder Dozenten) getroffen, der das mit Begeisterung betrieben hat und total durchgestiegen ist (bei anderen Themen gab es das immer).
Bapho
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Registriert: Mittwoch 28. August 2013, 13:39

Beitrag von Bapho »

Um mal bei deinem Beispiel mit dem Motor zu bleiben. Wenn man sich dazu den Regelkreis aufmalt und etwas logisch denkt ist das eigentlich nicht schwer.

1. Sollwert (gewünschte Geschwindigkeit)
2. Stellglied (Gaspedal)
3. Motor (Aktor)
4. Tachometer (gemessene Geschwindigkeit)

Das wird nun immer wieder durchlaufen.

1. Vergleich Soll- und Istwert
2. Soll < Ist = Gas geben | Soll > Ist = Gas Weg
3. Motor reagiert
4. Geschwindigkeit (Istwert ermitteln)
5. zu 1. springen

Das ist stark vereinfacht und soll nur das Prinzip eines Regelkreises darstellen. In der freien Natur ist das meist etwas komplizierter, siehe PID, Hysterese usw.
Nüchtern betrachtet war es besoffen besser.
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