PV-Angebote - was gehört rein?!

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Teletrabi
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PV-Angebote - was gehört rein?!

Beitrag von Teletrabi »

Moin,

mal 'ne Frage, wie man seriöse angebote von unseriösen Photovoltaikanbietern unterscheidet.
Sind Formulierungen ala "Module Typ xyz oder vergleichbar" üblich? Das erscheint mir doch eher bei Ausschreibungen üblich, nicht bei konkreten Angeboten, oder?

Bei weiteren Parametern wird dann auf "nach Herstellerangabe" verwiesen...

Wechselrichter wird -ähem- optimal unter namhaftesten Herstellern ausgewählt, aber erst nach Auftragsvergabe. Katze im Sack kaufen?!

Montage nach Ortstermin als nach Aufwand und Verbrauch nicht beziffert und nicht im Angebotspreis enthalten, auch nicht als Stundensatz etc. als Grundlage für die "nach Verbrauch/Aufwand"-Abrechnung.

Vorgeschlagene Finanzierung auf 20 Jahre, welche praktisch ein Nullsummenspiel aus Ertrag und Kreditbelastung ergeben. Aber im 21. bekäme man einen schönen monatlichen Betrag. - Ähem, die Vergütungsbindung läuft doch nur auf 20 Jahre - wie kann man da monatliche Einkünfte auf den Cent angeben für die Zeit danach, wo man den Strom als Kleinstlieferant frei verkaufen muss?!


Sind derlei Angebote heute so üblich oder besser Finger weg?
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-Claus-
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Beitrag von -Claus- »

Teletrabi hat geschrieben: Sind Formulierungen ala "Module Typ xyz oder vergleichbar" üblich?
Hallo Teltrabi
Nach deiner Beschreibung sind die endweder dumm oder schlitzohrig.
Je detailierter das Angebot, desto seriöser. (Jede zugesicherte Eigenschaft ist ein Plus)
Dei Module würde ich klar beschrieben haben wollen. Wie willst Du sonst vergleichbar erkennen/bestätigen können. Auch würde mich interessieren, ob die Zellen/Module Cadmium (firstsolar) enthalten. Nach Ablauf der Lebensdauer (20 Jahre + - ???)gäbe es dann möglicherweise Entsorgungsprobleme.

Gruß
Claus
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin,

Module wären schon Siliziumbasiert. Aber einvergleichbar, wo lediglich Technologietyp und Leistung angegeben ist, aber schon zur Streubreite der Leistung nur auf Herstellerangaben verwiesen wird, welcher ja gar nicht abschließend festgelegt ist :-/

> Nach deiner Beschreibung sind die endweder dumm
Das kann man dort m.E. ausschließen, wenn man die Personen dahinter kennt..
Elektrolurch

Beitrag von Elektrolurch »

Montage nach Aufwand
Bei einem normalen Dach sollte ein erfahrener Installateur die Montagekosten gut einschätzen können.
Bei einem ungewöhnlichen Dach würde ich als Käufer zumindest einen Schätzwert wissen wollen.

20-Jahre Finanzierung
Du musst das zu 100% finanzieren?
Das hört sich nicht gut an.
Was Du nach den 20 Jahren bekommst, kann heute niemand sagen.
Geht erstmal davon aus, dass Du dann den Strom (der nicht Eigenbedarf ist) für 'nen Appel und nen Ei' verscherbeln musst.
Da nimmt sich jemand 20 Jahre die gute Rendite mit und lässt dir dann den kläglichen Rest!

Modul- und WR-Typen
Bei Angeboten mit konkreten Modultypen und konkreten Wechselrichtertypen wären mir wohler.
Gegen 'nach Herstellerangaben' ist nichts einzuwenden, dann sollten aber bitte diese Angaben auch dem Angebot beiliegen.

Hole Dir mal weitere Angebote rein und überleg, ob Du bei der Finanzierung einen Eigenanteil zusammen bekommst.
Dann hättest Du nen sicherern Gewinn nach 10 Jahren, statt einen sehr unsicheren nach 20!
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Es gibt mittlerweile eine Gütegemeinschaft Solaranlagen und auch vom Elektroverband Vorstellungen zum Verkauf - Planung - Installation - Abnahme und Garantie und Gewährleitung.
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (I.Kant)
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin E-Lurch,

nee, nicht für mich persönlich die Anlage aber in der Familie...
Weitere Angebote sind in Arbeit, können eigentlich nur vertrauenserweckender ausfallen.
Finanzierung - ja, sehe ich auch so. Es kämen laut tollster Musterrechnung auf die 20 Jahre monatlich ~1,5 o/oo des anlagenpreises an "Gewinn" rein. Wie man da auf eine angegebene Rendite im obersten einstelligen Prozenbereich kommt ist mir schleierhaft (naja, nicht ganz, Eigenkapital vs. Gesamtrendite und so. Ist in der Musterrechnung ja praktisch 100% Fremdfinanziert. Aber eine Schukldverpflichtung über den Anlagenpreis geht man letztlich dennoch ein). Da lande ich eher bei 2% im Jahr, Steuerersparnistrickserein schon berücksichtigt. Dann noch Montage und Zählung hinzu, und da steht 'ne 0 vor'm Komma mit nichtmal klarem Vorzeichen. *denk* Aber dann, im 21 Jahr, kann an sich endlich über seine solare Altersrücklage freuen. Wenn nix dazwischen kommt. Kein Hagelschaden. Keine mehr als geplanten WR-Ausfälle (ist m.E. auch recht optimistisch bemessen mit 1% pro Jahr. Lebensdauerziel ist zur Zeit 10 Jahre, dass man in der Enwicklung anstrebt. Nicht ohne Grund beträgt die Garantie nur max. 5 Jahre und kostet bei Verlängerung auf zehn fast soviel wie ein neuer WR) und falls doch ein Schaden eintritt, wird i.d.R. nur zeitwert ersetzt - gibt aber für die nächsten 15 Jahre keinen nennenswerten Gebrauchtmarkt, somit müsste man auf Neupreis aufstocken, verliert aber die Vergütungsgarantie für die Restzeit nach den ursprünglichen 20 Jahren. IMHO sollte man die Anlage nach 20 Jahren als erledigt betrachten, was dann noch damit an Einsparung/Verkaufserlösen zu bekommen ist, ist ein nettes Geschenk obendrein, aber nichts wofür man bei <<2% ein derart langfristiges Risiko eingeht.
Wie sich dieser monatliche Betrag über die Zeit Verhält ist aus der Rechnun auch nicht zu ersehen, wird einfach mit xx Euro angegeben. Scheint 'ne Art Durchschnitt zu sein, aber dann kann man nur gechickt raten.
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

> Es gibt mittlerweile eine Gütegemeinschaft Solaranlagen und auch vom
> Elektroverband Vorstellungen zum Verkauf - Planung - Installation - Abnahme
> und Garantie und Gewährleitung.

Merci. Treffer und versenkt.
Mal schauen, was es vom BSW noch dazu gibt... Finde ich auf den Ersten Blick aber nur als Anlagenpass was zur Doku der Anlage, weniger was zur Planung...
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo TT,

ganz verstehen tu ich das jetzt nicht. Gehst du zum Schreiner und fragst, bau mir mal eine Tür ein?
Grundsätzliche Vorgehensweise:
mehrere Angebote,
-> Empfehlung vergleichbar,
-> Bedingung Spezifikation.
Dazu braucht man Zeit, mit jedem reden: Vorzüge, Nachteile, zweiteres sagen einem immer die anderen.;)
Wirtschaftlichkeitsberechnung mache ich immer selbst, ob Bausparvertrag oder Photovoltaik.
Wir rennen in 10 Supermärkte um eine Dose Milch (<1;- €) preisgünstig einzukaufen, und kaufen eine Photovoltaikanlage (< 5000,- € ) beim "Nachbarn" gegenüber?
Ich bin leicht irritiert.:confused:
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin Arno,

nee, sicher nicht beim Nachbarn gegenüber. Und das ist auch nich das einzige Angebot. Mich wundert nur diese unterirdische Ausgestaltung.

Wenn ich besagte Tür maßangefertigt haben will, dann geh ich zum Schreiner, sag ihm, dass ich gerne eine hätte und er doch mal vorbeikommen soll zwecks näherer Absprache und Vermessung. Und nach einem solchenTermin kommt dann ein Wisch ala
"Türblatt: Wabenpressspan, Buchendekor, Eichendekor oder vergleichbar; Drücker nach Herstellerwahl;
Farbe dunkel;
Struktur des Glaseinsatzes wird nach Auftragvergabe je nach Verfügbarkeit von uns ausgewählt;
[Anschlagseite gar nicht erst erwähnt]
Einbauposition bitte nur als grobe Vorplanung verstehen, Anordnungsdetails erst nach Auftragsvergabe, Durchgangsbreite kann nach örtlichen Gegebenheiten noch variieren;

Preis xxx, zzgl. Montage nach Aufwand.

Bitte unten Auftragsvergabe unterschreiben."

?!
Und das bei $_Firma die sich selbst eher im "Qualitat darf was Kosten, dafür kriegen Sie auch echten Service"-Segment sieht.
dageg1
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-Claus-
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Beitrag von -Claus- »

Teletrabi hat geschrieben: Module wären schon Siliziumbasiert. Aber einvergleichbar, wo lediglich Technologietyp und Leistung angegeben ist, aber schon zur Streubreite der Leistung nur auf Herstellerangaben verwiesen wird, welcher ja gar nicht abschließend festgelegt ist :-/
Hallo Teletrabi
Liest sich für mich so als wenn die selber erst eine Sammelliste aufmachen und dann schauen wo sie günstig einkaufen können. (Wer bietet den besten Rabatt?)

Klare Angaben zu Hersteller/Produktionsort, Austauschbarkeit/Lieferfristen und ganz klar die technischen Parameter (die Nachweisbar sein sollten), dann weis man woran man ist.
Gruß
Claus
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