Solarpanels - Keine Feuerwehr mehr?

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kaidegen
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Beitrag von kaidegen »

Als auch Feuerwehrmann interessiert mich das Thema auch.

Mal meine bescheidene Meinung: Ich verstehe die Problematik noch nicht ganz.

Wenn die Hausanschlusssicherungen draussen sind, geht auch der Wechselrichter aus, richtig ?
Es geht hier also nur um die Leitung zwischen PV und Wechselrichter.

Ist einer der beiden Leiter der DC Spannung geerdet ??

Wo genau soll die Gefahr entstehen ?



Achja, wisst Ihr wie man bei uns zu einem Aussenangriff sagt, bei dem Versucht wird durch von aussen aufs Dach spritzen ein Feuer zu löschen ?

"Presse-Rohr"...

Denn gelöscht wird von Innen. Von aussen kriegt man viel zu wenig Wasser dahin wo es soll. Wenns so weit ist, dass man nur von aussen löschen kann, dann ist die PV Anlage eh egal :)
Viele Grüße
Kai
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin Kai,
..Wo genau soll die Gefahr entstehen ?..

Na, Wasser, Strom und verschmorte Leitungen !?

Kein gesunder Mix !


Grüße OW
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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harmi
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Beitrag von harmi »

Hallo Kai,

in diesem Beitrag stehen die elektrischen Gefahren doch mehr als gut beschrieben: Beitrag 2

Zusätzliche einsatztaktische Gefahren ergeben sich z. B. aus der Statik, der Nicht-Erreichbarkeit der Dachhaut von außen, dem eventuellen abrutschen der Panels, etc.
Gruß, der Harmi

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Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Weigern nicht. Sioe schauen nur, ob sie die Gefahr für akzeptabel halten oder nicht. und eigentlich kann ich es niemandem Übel nehmen, wenn er da nicht mehr reingehen will. von au0ßen Löschen geht zwar auch, mit ein bisschen Köpfchen auch durchaus Wirksam, aber bei weitem nicht so effektiv wie von Innen. Aber wenn kein Schw*** weiß, wo da die Leitungen langlaufen, warum soll man da noch wen reinschicken? Für vieleicht 1-3% der Anlagenkosten könnte man es doch schon um einiges angenehmer gestalten. DC-Leitungen außen herabführen. Oder Stahlpanzerrohre statt Kunststoff-Installationsrohre und diese dann Erden, schon kann nix mehr angepackt werden. Der Feuerwehrschalter (oder zum halben Preis das Modell mit schwarzem statt roten Drehgriff und Unterspannungsauslöser-Anbauteil für 8 Öre). "Briefkasten" mit Verlegeplänen der Leitungen...
jf27el
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Beitrag von jf27el »

hab mich mit unseren Feuerwehrlern unterhalten - da ich selber keine Ahnung davon hab - kamen neue Dinge für mich raus .
1.) Normalerweise Innenangriff
.....könnte mir da jemand das prinzipielle Vorgehen beschreiben?
2.) Die Hauptgefahr geht von der Befestigung der Panals aus
.....Ein abrutschen kann die Retter und das Gerät beschädigen
3.) Es gibt immer Wehren die mit der Situatiion sachlich, fachlich, personell, ausrüstungsmäßig überfordert sind.
.....Der Einsatzleiter muss abwägen, ob die Mannschaft der Situation gewachsen ist und welches Risiko für seine Leute besteht.
Dadurch ist es auch in anderen Situationen nicht unüblich ein Gebäude einfach ausbrennen zu lassen, was bei Schutz der umgebenden Gebäude meist den Schaden nicht wesentlich erhöht.
IMPO eine Riesen Verantwortung für die Einsatzleitung und leider dann mit der Außenwirkung.
"Feuerwehr lässt PV Anlage abbrennen"
„Gedanken ohne Inhalt sind leer, Anschauungen ohne Begriffe sind blind.“ (I.Kant)
e-meister
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Beitrag von e-meister »

Eigentlich möchte man es ja nicht riskieren, daß (meinetwegen nur schlecht informierte) Feuerwehrleute z.B. nur aus Angst nicht schnell/richtig handeln.

Daher ist es eigentlich egal, ob 100% sinnvoll oder gar vorgeschrieben oder unverzichtbar: Man sollte einfach eine (halb-) automatische Abschaltungsmöglichkeit realisieren, und fertig.

Schwieriger finde ich das Thema: Wie stelle ich den Einsatzkräften schnell die Info zur Verfügung, daß hier ein Haus steht, mit Abschaltmöglichkeit, bzw. wo diese sich befindet?

Müßte also eine Art "Rettungskarte" (wie bei Autos) her, die außen am Gebäude (sofern gut erreichbar) angebracht ist. Vielleicht ein roter Kasten mit "F - Info" mit Eindrückfenster.


Für mich gibt's aber einen weiteren Grund, warum ich einen DC-Lasttrennschalter in der Nähe des Kraftwerks auf dem Dach haben möchte: Ich finde es ist eine Selbstverständlichkeit, daß man nahe bei der Hauseinführung Versorgungsleitungen abschalten können sollte. (Ist ja beim HAK nicht anders.)

Da sich die Einführung der 1000V-DC-Leitungen meist ungünstig erreichbar im Dach befindet, ist ein fernauslösbarer Trennschalter sinnvoll. Den kann man dann gleich mit Unterspannungsauslöser (leider Leistungsaufnahme z.B. 3VA für Halten) betreiben.
An leicht zugänglicher Stelle könnte man dann noch einen Not-Aus-Schalter anbringen. (Unterspannung für automatische Abschaltung würde ich nach dem/den RCD/s detektieren wollen.)

Sexy finde ich auch, daß ich für Wartungsarbeiten an der Elektroanlage die DC-Leitung vom Dach von der Hauptverteilung aus ausschalten kann.
(Wer will denn an Verteilerschränken arbeiten, wo zwar die 230V-Zuleitung abgeschaltet ist, aber noch Leitungen mit 1000V DC rumschwirren!?)

Z.B. auch, wenn man an dem ÜSS der 1000V-DC-Leitungen arbeiten möchte. Wer will denn da auf's Dach klettern, und bei den Panels die Stecker ziehen!?
(Der vorgeschriebene DC-Lasttrennschalter, der meist in Wechselrichternähe oder gar im Wechselrichter ist, ist ja hierfür nicht geeignet.)

Also: Warum nicht gleich ein DC-Lasttrennschalter mit Unterspannungsauslöser in Hauseinführungsnähe der Solarkabel?

Als "Feuerwehrschalter" ist dieses Ding von EATON/Moeller ("P-SOL30-SAFETY") im Onlinehandel für ca. 180 EUR netto zu haben. Schnelle Montage möglich. Schön gleich mit Solar-Steckverbindern usw. Leider nur für 2 dort *parallelgeschaltete* Strings/Modulgruppen geeignet.

Ist aber auch nicht mehr, als ein DC-Lasttrennschalter mit Unterspannungsauslöser und Hilfsschalter für Signalisierung. In einem Kleinverteiler kriegt man die Komponenten (z.B. auch EATON: "P-SOL20" + Zubehör) für Onlinehandelspreis von ca. 110 EUR netto). Ohne Steckermontiererei, Kabel direkt anschließbar, wenn man will. Für einen String geeignet, ebenso wie der o.g. Feuerwehrschalter.

(Über'n Elektriker bezogen, kommen auf die Preise sicherlich noch 30% oder mehr drauf.)

Incl. Montage läge man sicher bei Zusatzkosten von 600 EUR incl. USt., was etwa einem Normalbezug von 2.500 kWh entspräche, also für ein normalverbrauchendes EFH einem 2/3-Jahr Stromverbrauch entspräche.

Aber wer den Einsatz von Sicherheits- und Komfortmerkmalen nach BWL-Irrsinnsmaßstäben berechnet, der sollte ja lieber nicht mal ein Haus haben, sondern sich lieber eine Smith&Wesson zulegen. Ist 'ne einmalige Anschaffung und die billigste Lösung für alle Lebenskostensfragen. :D


Also "Feuerwehrschalter" (oder Ersatzkonstruktion) nicht hauptsächlich für die Feuerwehr, sondern einfach für's bequeme Abschalten der PV-Anlage von z.B. der Hauptverteilung aus.


Grüße,
Wolfgang
e-meister
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Beitrag von e-meister »

stromerle hat geschrieben:Nach der neuen Errichtungsnorm für Solarstromanlagen VDE0100-712:2006 muss eine zusätzliche galvanische Trenneinheit, also ein DC-Lasttrennschalter eingebaut werden, durch die ein Solarwechselrichter problemlos vom DC-Netz freigeschaltet werden kann.
Was nützt das Freischalten im Keller, wenn das PV-Kraftwerk auf dem Dach bis zu 1000V erzeugt, und diese per langer DC-Leitung bis in den Keller führt?


Wolfgang
Blitzdonner
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Beitrag von Blitzdonner »

Also wenn schon Solar, dann mit Feuerwehrschalter - den Feuerwehrmännern zuliebe dd1

Habt ihr eigentlich schon gewusst, dass man den zusätzlichen Strom den man durch seine Solaranlagen am Dach erzeugt ins Stromnetz einspeisen und damit Geld verdienen kann? Hab das irgendwo im Internet gelesen.
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cyclist
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Beitrag von cyclist »

Hallo Blitzdonner!
Habt ihr eigentlich schon gewusst, dass man den zusätzlichen Strom den man durch seine Solaranlagen am Dach erzeugt ins Stromnetz einspeisen und damit Geld verdienen kann? Hab das irgendwo im Internet gelesen.
Ach... :rolleyes:
Das ist schon von Anfang der Fall, weshalb ist denn wohl der Boom so groß und weshalb setzen sich so viele Leute PV-Module auf ihr Hausdach?
Und es wird zumeist nicht nur die "übrig gebliebene" Energie (und nicht der Strom allein) ins öffentliche Netz eingespeist, sondern die gesamte Energie von den PV-Modulen. Grund ist, das die erzeugte Energie bezuschusst wird (bzw. wurde, für bestimmte Anlagen gibt es seit neuem Einschränkungen), somit ist es günstiger, den kompletten benötigten "Strom" aus dem Netz zu beziehen. Daher sind auch dann meist 2 Energiezähler vorhanden.

Ach übrigens, mit einer Solaranlage wird Wärme für Warmwasser und / oder Heizung erzeugt und nicht Strom, letzterer wird von Photovoltaikanlagen erzeugt... :D
Vorsichtshalber: Dieser Beitrag stellt keine, in diesem Forum nicht zulässige, Rechtsberatung dar.
Ciao + Gruss
Markus
Max60
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Registriert: Donnerstag 13. August 2009, 12:41

Beitrag von Max60 »

e-meister hat geschrieben:Was nützt das Freischalten im Keller, wenn das PV-Kraftwerk auf dem Dach bis zu 1000V erzeugt, und diese per langer DC-Leitung bis in den Keller führt?
Es gibt Schalter, mit denen kann man z.B. im Keller, die Module auf dem Dach freischalten. Oder die Module werden automatisch frei geschaltet, wenn die Netzspannung, z.B. durch abschalten, wegfällt.

Wobei ich den Einwand von kaidegen interessant finde:

Wenn keine der beiden aktiven Leiter von den Solarmodulen geerdet sind, wie soll dann eine Gefährdung bei Berührung der Spannung entstehen?
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