Solarpanels - Keine Feuerwehr mehr?

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chris11
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Beitrag von chris11 »

Max60 hat geschrieben: Wenn keine der beiden aktiven Leiter von den Solarmodulen geerdet sind, wie soll dann eine Gefährdung bei Berührung der Spannung entstehen?
Erstmal mal hängen sie noch an der Umrichterbrücke und sind so nur mit einem Halbleiterelement von den Aussenleitern abgetrennt. Selbst wenn am Umrichter freigeschaltet, wie willst du wissen wann im Brandfall der zweite Fehler deines IT Systems eintritt, wenn nicht mal der erste angezeigt wird.

Wenn bei der Feuerwehr zufällig ein Elektrofachmann(frau) mit AUS Ausbildung und Elektro-PSA vorhanden ist, der auch die Anlage überschaut, wären ein paar gezielte Schläge mit einer Keramikaxt durch die Dachmodulverbinder wohl am erfolgversprechendsten.

Aber der typische Feuerwehrleiterkorb ist nicht isoliert, und bis so einer von dem nächsten EVU Dienstleister angefahren kommt, ist die Hütte wahrscheinlich schon runtergebrannt.
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

> Wenn keine der beiden aktiven Leiter von den Solarmodulen geerdet sind,
> wie soll dann eine Gefährdung bei Berührung der Spannung entstehen?

Was macht wohl so eine auf max. 100°C spezifizierte Solarleitung bei 500...1500°C?...
Wie sind derlei meist nachträglich gezogenen Leitungen im Haus befestigt?...


Wieviel Mehraufwand in Relation zum Anlagenpreis ist es, die DC-Leitungen entweder in einem durchgängigen, geerdeten Metallrohr zu verlegen oder außen am Haus herunterzuführen und 'ne kleine Info an der Haustür anzubringen?
jf27el
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Beitrag von jf27el »

hallo chris11,
chris11 hat geschrieben: Wenn bei der Feuerwehr zufällig ein Elektrofachmann(frau) mit AUS Ausbildung und Elektro-PSA vorhanden ist, der auch die Anlage überschaut, wären ein paar gezielte Schläge mit einer Keramikaxt durch die Dachmodulverbinder wohl am erfolgversprechendsten.
Wichtig wäre auch bei den Leuten die Angst vor der Solargleichstromleitung zu nehmen. welche Ströme können maximal auftraten?
ein Solarmosul hat doch keinen Kurzschlußstrom wie ein Trafo (so les ich mindestens das Datenblatt eines Moduls)

Gruß
jf27el
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chris11
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Beitrag von chris11 »

Statt der Axt könnte man doch auch so eine Baumschere mit Kunststoffstangen und Keramikscheerblättern bauen. Gibts unisoliert von Gardena, Wolf etc. Damit könnte man die DC Solarleitungen aus sicherem Abstand trennen. DC bis 1000V ist hier nicht so ein Problem da physikalisch auf wenige A strombregenzt. Damit ist die Lichtbogenleistung sehr begrenzt auch wenn der für mehrere Sekunden brennt.
Statt der teuren Trennrelais könnte man dann einfach ein paar gut zugängliche Leiterschleifen vorschreiben, die man im Brandfall gut erreichen und durchschneiden kann.
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Aha. Und jetzt machen wir alle Feuerwehrler zu EFK mit Quali für AuS oder watt? Entweder Leitung sicher verlegen oder Schalter. als wenn darauf bei 30 kÖre noch ankäme...


Nö, keinen KS-Strom wie'n Trafo aber ein schöner DC-Lichtbogen lässt sich erstmal nicht aus der Ruhe bringen... Und das nützt dir alles nix, wenn du 'ne Körperdurchströmung hast, da reichen auch 5 A schon bei weitem...
chris11
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Beitrag von chris11 »

Den Schaltzustand eines angekokelten DC Schützes erkennst Du von aussen aber auch nicht. Soll der Feuerwehrmann sein Presse-C-Rohr draufhalten, weil der Feuerwehrschütz angeblich abgeschaltet hat?

Die Probleme des unbekannten Zustandes des IT Systems auf dem Dach bleiben. Kann meineserachtens nur durch eine EFK beurteilt werden.

MFG
Christian
e-meister
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Beitrag von e-meister »

cyclist hat geschrieben:Und es wird zumeist nicht nur die "übrig gebliebene" Energie (und nicht der Strom allein) ins öffentliche Netz eingespeist, sondern die gesamte Energie von den PV-Modulen. Grund ist, das die erzeugte Energie bezuschusst wird (bzw. wurde, für bestimmte Anlagen gibt es seit neuem Einschränkungen), somit ist es günstiger, den kompletten benötigten "Strom" aus dem Netz zu beziehen. Daher sind auch dann meist 2 Energiezähler vorhanden.
Diese Einschätzung ist überholt.

Seit einiger Zeit wird auch der Eigenverbrauch bezuschußt, denn es geht ja gerade um Förderung der Eigenerzeugung, und da will man Eigenverbraucher nicht benachteiligen.

Insbesondere geht es aber auch darum, daß es von Vorteil für das Verteilnetz ist, wenn es gar nicht erst den eigenverbrauchten Teil transportieren muß: Man kann es kleiner Dimensionieren bzw. muß nicht vorzeitig erweitern.

Und bei dieser Schaltung sind dann 3 Energiezähler vorhanden (2 davon üblicherweise in einem Zweirichtungszähler zusammengefaßt).

Wolle
e-meister
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Beitrag von e-meister »

Teletrabi hat geschrieben:Entweder Leitung sicher verlegen oder Schalter. als wenn darauf bei 30 kÖre noch ankäme...
"Sicher Verlegen" ist nicht immer möglich. (Und woher weiß der Feuerwehrmann das beim Löscheinsatz überhaupt?)

Ein DC-Lasttrennschalter in Panelnähe kann incl. Montage schnell (bei einem String) 500 EUR und mehr kosten. Bei mehreren wird's u.U. günstiger pro String.

Und 500 EUR können schon die Kalkulation/Amortisation sprengen, insbesondere, wenn finanziert wird (wo dann auch noch die Nichtsleister mitkassieren möchten).

Wolle
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

> "Sicher Verlegen" ist nicht immer möglich.

E30...E90-Leitungen sind erfunden, mineralisolierte ebenso, und warum sollte Staparohr nicht gehen?!


> Ein DC-Lasttrennschalter in Panelnähe kann incl. Montage schnell (bei
> einem String) 500 EUR und mehr kosten. Bei mehreren wird's u.U. günstiger
> pro String.

Eher ~100 Öre.
DC-Schalter sind nun keine sooo neue Erfindung, gibt es in jeder Batterie-Beleuchtungsanlage. Unterspannungsauslöser als Anbauteil auch nicht.

> Und 500 EUR können schon die Kalkulation/Amortisation sprengen,
> insbesondere, wenn finanziert wird (wo dann auch noch die Nichtsleister
> mitkassieren möchten).

Tja, dann brennt die Bude halt im Zweifelsfall ab. Bei statistisch alle 50 Jahren einem Feuer in einer Nutzeinheit dürften selbst die 500 Ocken auf 20 Jahre gegenüber dem zu erwartenden Brandschaden vernachlässigbar sein. Selbst wenn nur in einem Prozent der Brände die Frage der PV-Verlegung die Schadenshöhe beeinflusst...
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

e-meister hat geschrieben:..Insbesondere geht es aber auch darum, daß es von Vorteil für das Verteilnetz ist, wenn es gar nicht erst den eigenverbrauchten Teil transportieren muß: Man kann es kleiner Dimensionieren bzw. muß nicht vorzeitig erweitern...
Moin Wolle,

es ist doch nur die Art der Zählung verändert, dem Strom bzw. der Leistung ist es egal wie gezählt wird, am Übergabepunkt ändert sich technisch nix.


Grüße OW
.
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