Kerndämmung vs. nachträgliche Öffnungen

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Teletrabi
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Kerndämmung vs. nachträgliche Öffnungen

Beitrag von Teletrabi »

Moin,

knnt wer brauchbare, nachträglich einbringbare Kerndämmmmaterialien?
Perlite gefällt jmi soweit recht gut - nur wenn man nachträglich 'ne Öffnung in der Wand will, rieselt einem der ganze sch*** wieder raus, oder?

Mineralwolleflocken - füllen die wirklich 'nen 6cm Spalt beim einblasen oder kommt da in mehr als nem halbem Meter vom Bohrloch nich mehr viel an? Halten sie von alleine bei Öffnungen oder Sacken sie einem da auch aus dem Spalt raus?

Schaumkrams scheitn weder üblich noch unumstritten, Plastikgranulat ist auch nicht mein Favorit und zudem auch das Rieselproblem bei Löchern.

Zellulose gibts zwar mit Kleber, aber ist nich dafür zugelassen und mag Feuchtigkeit so gar nicht.

Gibts irgendwelche praktikablen Möglichkeiten, Schütt-Dämmung durch Kleber oder dergleichen im Öffnungsbereich nachträglich zu stabilisieren? Oder bietet gar wer Perlite mit langsam wirkenden Kleber zum einblasen?
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50Hertz
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Perlite

Beitrag von 50Hertz »

Hallo!

Perlite ist ne gute Sache. Ja, es rieselt.
Dagegen kann man doch vor dem Aufstemmen der Hohlwand Bauschaum einleiten?
Als ich beim Baustoffhändler auftauchte und Perlite haben wollte, bekam ich Per...... . Hab den Namen vergessen. Es sind eher Flocken. Sie fließen in Hohlmauern, aber bei weitem nicht so gut. Wirklich Perlite ist, so erklärte man mir, eigentlich nur für (dichte) Böden geeignet.
In meiner Hohlwand ergaben die Flocken einen Schüttwinkel von geschätzten 47,8 Grad.

Gruß
50Hertz
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Steffen
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Beitrag von Steffen »

Moin Teletrabi!

am besten wirst du hier mit einblas Möglichkeiten (Holz oder Mineral) zurecht kommen. Egal welche form der Zwischendämmung ist das Material in Kombination mit den Luftkämmerchen dazwischen und darin wichtig.

Deswegen wird es schwer mit "verkleben". Mir ist jetzt aus dem Stehgreif kein System bekannt, das so funktioniert. Die Lösung von 50Hz mit vor dem Löcher machen ausschäumen ist zwar technisch machbar nur musst du dabei auf den verwendeten Schaum achten.

Es gibt diverse Hersteller von Perlit Dämmungen die Eventuell so komprimiert werden können oder durch Aufheizen des Raumes etwas "verkleben" ( ist schon Übertrieben) werden um dann eine Nachinstallation möglich zu mache. Wichtig hierbei ist aber der Brandschutz.

Empfehlung such dir nen örtlichen Energieberater oder Architekten und sprich mit dem dein vorhaben durch.

Gruß Steffen
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Ich habe Erfahrungen von einer Baustelle, wo mit Zellulosefasern eine Innendämmung realisiert wurde. Die werden leicht feucht eingeblasen und sind recht fest, sacken also nicht nach.
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin,

Feucht eingeblasen zur Staubdämmung oder feucht mit Kleberfunktion? Ich weiß, dass zumindest ein Zellulose-Anbieter mit ner Art Kleber arbeitet. Soweit so gut, nur leider haben die Zellulose-Systeme nach meinem Kenntnisstand alle keine Zulassung für die Kerndämmung in Außenwänden. Und Papier mit eventuell Grenzwertigen Feuchtigkeitsverhältnissen überzeugt mich dann doch eher nicht.


Kleber und Perlite:
Ja, das verfüllen der Lufträume ist das Problem. Andererseits ist ja gerade Perlit selbst erheblich aufgeschäumt und damit Gasgefüllt. Solange es kein kapillar eindringender Kleber ist, sollte eine deutliche Restdämmwirkung noch gegeben sein.
Was wäre denn bei den Schäumen an Kriterien zu beachten? Meine primären Bedenken wären, dass einem das bei flächiger Anwendung ala Terassentür unter Umständen die zwei 11,5er Ziegelschichten auseinanderdrückt, wenn es aufquillt. Und so klebrig wie ich sie kenne, sie eher nur wenig sich im Perlit verteilen. Andererseits, wenn das Einspritzloch wieder verschlossen wird bleibt dem Schaum nich viel an Alternativen...


Tja, die lieben örtlichen Berater. Ich such immer noch nach Kriterien, an dem ich einen wirklich Kompetenten erkenne. Was man bisher so auf Messen, Gewerbeschau und Co getroffen hat, war eher "Wir klatschen da ein EPS-WDVS drauf und müssen uns um den Rest nich mehr kümmern". Nunja, WDVS bei hinterlüfteter Vorhangfassade + Luftschicht-Mauerwerk halte ich schon für etwas grenzwertig, von der dafür viel zu guten Klinkerschale, dem Tunnelblick im Fenster und den exorbitanten Kosten mal ganz abgesehen. :-(
flo65744
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Beitrag von flo65744 »

Hallo,

ich habe zwar nur die Hälfte verstanden, aber es hat mich auf eine Idee gebracht. In unserer Mietwohnung sind in den Räumen die Decken abgehängt. Zumindest klingt es hohl wenn man daran klopft. Kennt jemand, bzw. gibt es, einen Dämmstoff den man ein bläst und der als Schall- und oder Isolierschutz wirkt?

Gruß Flo
Etrick
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Beitrag von Etrick »

Nabend,

Wärmedämmung ist so vllt. verbesserbar(??), Schalldämmung aber nicht.

Gruß

Achim
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NurNeugierig
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Beitrag von NurNeugierig »

flo65744 hat geschrieben:Hallo,

ich habe zwar nur die Hälfte verstanden, aber es hat mich auf eine Idee gebracht. In unserer Mietwohnung sind in den Räumen die Decken abgehängt. Zumindest klingt es hohl wenn man daran klopft. Kennt jemand, bzw. gibt es, einen Dämmstoff den man ein bläst und der als Schall- und oder Isolierschutz wirkt?

Gruß Flo
Das kenn ich! Aus dem Altbau in dem ich aufgewachsen bin (Mietwohnungshaus mitten in Hamburg): das ist nicht hohl, sondern mit Stroh aufgeschüttet!
Ob er damit modernen Brandschutzverordnungen genüge tut wage ich allerding zu bezweifeln :D
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Moin,

wenn es um schallschutz geht, brauchst eins - Masse. Und noch besser - unterbrochene Massen. Mit ein wenig wärmedämmenden Leichtkrams wird das nix. Wärmedämmung hingegen braucht primär Luft, die feinzellig eingeschlossen ist, um Konvektionsströmungen zu unterbinden. Aber einfach nachträglich mal irgendwo was reinblasen geht schnell schief. Denn das ganze Einblaszeugs bildet keine Wasserdampfdichte schicht. Stattdessen kann - wenn keine zusätzliche Dichtfolie vorgesehen wird (oder meinetwegen verklebte OSB-Platten, deren Kleber zwischen den Spänen ist auch ne Merkliche Dmpfbremse) die feuchte Raumluft in die Dämmung eindringen. Nähert sich dort der kälteren Außenseite und schon Kondensiert die Luftfeuchtigkeit im Dämmmaterial aus. Zum einen schimmelts, zum anderen dämmt nasse Glaswolle (oder ähnliches) bedeutend schlechter. Und weil das noch nicht einfach genug ist, gibts noch zwei Wege, wie das Wasser da reinkommt. Zum einen durch direkte Warmluftströmungen in Folge nicht LUFTdichter Bauweise, zum anderen durch DampfDIFFUSION durch eigentlich Winddichte Baustoffe. Musst also beides durch eine 100% sorgfältig verarbeitete Dampfbemse unterbinden und dafür sorgen, dass de Dampfdiffusonwiderstand Raumseits der wirksamen Dämschicht deutlich größer ist als der nach außen, um die noch anfallenden Restmengen abtransportieren zu können, ohne dass sich nasse Bereiche im Dämmaterial bilden.

Kann also durchaus was schiefgehen und ordneltiche Kosten verursachen. Da du von einer Mietwohnung sprichst, müsste dass dann ja ohnehin mit dem Vermieter abgeklärt werden... Ist über der Decke denn überhaupt der Dachboden oder weitere beheizte Räume? Warm-Raum gegen Warm-Raum dämmen bringt ja mangels Temperaturdifferenz und damit auch ausbleibendem Energiedurchgang nicht wirklich was.



@Steffen: Einblasen ohne Dampfbremse in oberste Geschossdecke - geht das gut? Wollte mir am WE auf 'ner lokalen Messe ein anbieter erzählen. Aber so ganz trau ich dem nicht, bei Bretter oder Gipskartondecke würde ich mal ein absaufen erwarten...
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