Luftfeuchtigkeit von grossen Räumen/Zubefeuchtung

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ohoyer
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Luftfeuchtigkeit von grossen Räumen/Zubefeuchtung

Beitrag von ohoyer »

Situation: Grosser Raum, Klimaanlage drin, die den Rechnern in diesem Raum die Existenz sichern soll. Jetzt im Winter gibt es das Problem, dass die Luftfeuchtigkeit (die ja kontinuierlich nachgeregelt werden soll) recht niedrig ist und die Befeuchtungsstufe fast auf Dauerfeuer läuft.

Frage an die Experten im Baubereich: In welchem Masse ist es normal, dass im Winter bei entsprechend trockener/kalter Aussenluft ein Gebäude/Raum Luftfeuchtigkeit an die Aussenwelt abgibt, und über welche Medien/Mechanismen geschieht dieses normalerweise?

Normale Bedingungen im Raum haben z.B. Zuluft von 20 Grad Celsius bei 40 % relativer Feuchte, Rückluft (von den Rechnern kommend) bei ca. 26 Grad Celsius bei dementsprechend ca. 30 % rF.

An dieser Stelle wurde auch bereits überlegt, eine weitere Befeuchteranlage mitten im Raum aufzustellen, die dann in den kritischen Wintermonaten die normale Klimaanlage entlastet und idealerweise über den jeweiligen Befeuchtungsmechanismus nochmal etwas Stromeinsparung bringt. (Die aktuellen Befeuchter sind Dampfzylinder, wo durch Strom das Wasser verkocht wird)
„Wer mit Ungeheuern kämpft, mag zusehn, dass er nicht dabei zum Ungeheuer wird. Und wenn du lange in einen Abgrund blickst, blickt der Abgrund auch in dich hinein.“

Friedrich Nietzsche (Werk: Jenseits von Gut und Böse, Aph. 146)
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

warum müssen denn die Rechner "feucht gehalten" werden ?

Kalt und trocken wäre mir lieber.

...
ohoyer
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Beitrag von ohoyer »

Elt-Onkel hat geschrieben:Hallo,

warum müssen denn die Rechner "feucht gehalten" werden ?

Kalt und trocken wäre mir lieber.

...
Herstellervorgabe ist, dass die Zuluft zu den Rechnern min. 30% rF aufweist wegen elektrostatischer Aufladung. In manchen Rechnerräumen (gerade Banken und Versicherungen) sind sogar hausintern Vorgaben der IT-Leiter von bis zu 50% rF in der Rechner-Zuluft üblich.
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

wenn ich mal überlege, dann haben wir damals auch eigentlich 50 % Luftfeuchte gefahren. Dazu waren in den Klimageräten Verdampfer eingebaut, die alle 3-6 Monate erneuert wurden, da verkalkt. Verkalkt hieß nicht, da ist etwas Kalk dran, sondern der Behälter war zu mehr als 50 % mit Kalk gefüllt.

Je 100qm Rechnerfläche waren ca. 5-7 kW Verdampferleistung installiert. Im tiefen Winter wurde auch gerne mal mit nur 45 oder 40% Luftfeuchte gefahren, da die Verdampfer nicht mehr schafften.
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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ohoyer
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Beitrag von ohoyer »

kabelmafia hat geschrieben:Moin,

wenn ich mal überlege, dann haben wir damals auch eigentlich 50 % Luftfeuchte gefahren. Dazu waren in den Klimageräten Verdampfer eingebaut, die alle 3-6 Monate erneuert wurden, da verkalkt. Verkalkt hieß nicht, da ist etwas Kalk dran, sondern der Behälter war zu mehr als 50 % mit Kalk gefüllt.

Je 100qm Rechnerfläche waren ca. 5-7 kW Verdampferleistung installiert. Im tiefen Winter wurde auch gerne mal mit nur 45 oder 40% Luftfeuchte gefahren, da die Verdampfer nicht mehr schafften.
Bei dem guten Karlsruher Wasser haben die Dinger (ca. 5kg Wasser/Stunde) eine Standzeit von ca. 3 wochen bis Ausfall... (Deren Regelelektronik erkennt automatisch einige Probleme, die sich durch zuviel Ablagerungen auf den Elektroden der Dinger ergeben, und dann ist idR ebenfalls zu mehr als 50% Kalk im Behälter drin- kann da gerne mal Fotos machen)
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Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

ohoyer hat geschrieben: Frage an die Experten im Baubereich: In welchem Masse ist es normal, dass im Winter bei entsprechend trockener/kalter Aussenluft ein Gebäude/Raum Luftfeuchtigkeit an die Aussenwelt abgibt, und über welche Medien/Mechanismen geschieht dieses normalerweise?

Wegen der Komponente Relativ muß die kalte Außenluft nicht mal Trocken sein. Sie wird es meist erst durch das Aufwärmen auf Raumtemperatur.

Und die Abgabe der Feuchtigkeit erfolgt ganz einfach durch den Luftwechsel. Vermutlich wird bei euch die Kühlung der Serverluft nicht im Umluftbetrieb gemacht, sondern im Luftaustauschverfahren. Sprich die Warme Luft wird nach Außen geführt, eventuell per Wärmerückgewinnung, und durch neue angewärmte Luft von Außen ersetzt. So wird natürlich auch die Raumfeuchtigkeit mit nach Außen geführt.
ohoyer hat geschrieben: Herstellervorgabe ist, dass die Zuluft zu den Rechnern min. 30% rF aufweist wegen elektrostatischer Aufladung
Richtig. Das Problem mit der Statischen Aufladung haben zur Zeit auch meine lieben Katzen. Die Streicheleinheiten enden schnell in einem knisternden Funkengewitter. :(
ohoyer
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Beitrag von ohoyer »

Wir fahren hier Umluft- einmal am Tag ist kurz Frischluftwechsel, da sich in dem Raum niemand dauernd aufhält. Die Wärme wird über Wasser/Glykol-Kreislauf auf aussenstehende Rückkühler geführt.

Aus diesem Grund macht es mich auch etwas stutzig, dass so dermassen Feuchtigkeit rausgeht- Frage ist hier eben, woran genau sowas liegt/liegen kann....
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jf27el
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Beitrag von jf27el »

Ja, die Wände etc. sind hydrophil. Auch dürften Osmosebedingungen bei solche Größen überlegenswert sein.
- wo liegt die Frostgrenze bei euren Wänden?

Windichtheit und Wasserdichtigkeit kann mit folie und Latexfarbe erreicht werden. (ökologischer Wohnbau ist anderst :D )

Ein ganz ordinärer Springbrunnen dürfte Entlastung bringen. (Legionellen beachten) Platz vorhanden?

Gruß
jf27el
-- hab im Wohnraum ca. 30% wobei nur das Klavier leidet, der rechte Lautsprecher der Stereoanlage wird immer wieder mit der daraufstehenden Blume gegossen. :D
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Beitrag von duesed4 »

Der Brunnen muß dann aber auch einen guten Durchsatz haben.

So Nebelbrunnen bringen nicht wirklich viel. Wir haben uns fürs Büro einen angeschafft (ca. 40 m^2). Bringt nicht wirklich viel. Ein weiterer Befeuchter, der ca. 1,5l/d rausbringt, macht es gerade so erträglich. Der Nebelbrunnen schafft geschätze 1l/3-5 Tage.

duesed4
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Beitrag von ohoyer »

duesed4 hat geschrieben:Der Brunnen muß dann aber auch einen guten Durchsatz haben.

So Nebelbrunnen bringen nicht wirklich viel. Wir haben uns fürs Büro einen angeschafft (ca. 40 m^2). Bringt nicht wirklich viel. Ein weiterer Befeuchter, der ca. 1,5l/d rausbringt, macht es gerade so erträglich. Der Nebelbrunnen schafft geschätze 1l/3-5 Tage.

duesed4
Die in der Klimaanlage vorhandenen Befeuchter machen 5l/h pro Stück, und haben Schwierigkeiten, da gegenanzukommen...
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