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50Hertz
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Beitrag von 50Hertz »

Arno hat geschrieben:Hallo Oberwelle,

ich glaube hier ist es ganz gut erklärt.
Die grundsätzliche Aussage, dass eine Nachtabsenkung um 4K nicht riesen Mengen an Heizenergie spart ist wohl allen klar.
Dass ein sehr gut isoliertes Haus, wesentlich länger zum Abkühlen benötigt als ein Zelt (Extremfall) ist auch sofort nachzuvollziehen. Entsprechend ist die Einsparung durch Nachtabsenkung um so geringer desto besser die Isolation und größer die gespeicherte Wärmemenge im Gebäude.

Damit hörts aber auch auf.
Es ist so als ob ein Laie die Thermodynamik erklärt. Kein Physiker spricht von Kälte. Die abgegebene Strahlungsmenge sinkt mit der 4. Potenz. Eine linearisierung ist problematisch. Alle Gesetzmäßigkeiten beziehen sich auf die absolute Temperatur. Die einfache Temperaturdiffernz in Grad Celsius zu nehmen ist eine Näherung, bei der erst überlegt werden muss, welchen Fehler man in Kauf nimmt.

Die Aussagen zu Heizkesseln in Vollastbetrieb kann ich nicht kommentieren, da ich die Kennwerte nicht deuten kann. Ich stelle zunächst fest, dass meine Heizung (der Brenner) nur "ein" und "aus" kennt. Also wenn sie läuft, läuft sie nach meinem Verständnis unter Vollast?

Weiter behaupte ich, Nachtabsenkung spart Kosten. 5% weniger Kraftstoffverbrauch in meinem PKW wären 0,5l und das wäre eine Menge. Dass die Parameter, Isolation, Größe, geometrische Form, Windbedingungen, Abschattung, geografische Lage, Ausrichtung, Personenzahl, Nutzungsart einen entscheidenden Einfluss haben bleibt unbestritten.

Gruß
50Hertz
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo 50Hertz,
Damit hörts aber auch auf.
Es ist so als ob ein Laie die Thermodynamik erklärt. Kein Physiker spricht von Kälte.
Die abgegebene Strahlungsmenge sinkt mit der 4. Potenz. Eine linearisierung ist problematisch. Alle Gesetzmäßigkeiten beziehen sich auf die absolute Temperatur. Die einfache Temperaturdiffernz in Grad Celsius zu nehmen ist eine Näherung, bei der erst überlegt werden muss, welchen Fehler man in Kauf nimmt.
In einem Nebensatz wurde von negativer Wärme gesprochen, bei den Temperaturbereichen und Temperaturdifferenzen über die wir hier reden dürfte diese Betrachtungsweise legitim sein.
Die Aussagen zu Heizkesseln in Vollastbetrieb kann ich nicht kommentieren, da ich die Kennwerte nicht deuten kann. Ich stelle zunächst fest, dass meine Heizung (der Brenner) nur "ein" und "aus" kennt. Also wenn sie läuft, läuft sie nach meinem Verständnis unter Vollast?
Fast richtig.:) Sie schaltet bei Standardkessel nur ein und aus, soweit richtig. Aber sie heizt unterschiedlich lange, in Abhängigkeit von Temperaturdifferenz Vorlauf, Rücklauf und Außentemperatur. Dadurch wird die Vorlauftemperatur erhöht und natürlich erhöhen sich dadurch auch die Verluste.
Weiter behaupte ich, Nachtabsenkung spart Kosten. 5% weniger Kraftstoffverbrauch in meinem PKW wären 0,5l und das wäre eine Menge. Dass die Parameter, Isolation, Größe, geometrische Form, Windbedingungen, Abschattung, geografische Lage, Ausrichtung, Personenzahl, Nutzungsart einen entscheidenden Einfluss haben bleibt unbestritten.
Das Verbraucherverhalten ist zugegebener Maßen das größerer Potential. Die 3% sind auf den Jahresverbrauch zu sehen, ein Grad weniger beim Heizen sind schon 5%.

Wenn man dann noch weiß, dass bei 35% rF (relative Feuchte) 24°C wie 20°C empfunden werden, könnte man ggf. ein weit aus größeres Potential erschließen.
geistern
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Beitrag von geistern »

Also, das sehe ich ganz genau so.
terry_mccann
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Beitrag von terry_mccann »

Ja, die Rechnung ist in vollem Masse aufgegangen, zumindets bezüglich des Stromes. Ich habe ja im Januar angefangen, bewusst Strom zu sparen, siehe weiter vorne in diesem Thread. Bisher hat sich unser Abschlag mit schöner Regelmässigkeit um 5-10 Euro erhöht, da wir eigentlich von Jahr zu Jahr, wo wir hier wohnen, immer 50-100 Euro nachzahlen mussten.

Tja, und jetzt? Seit 4 Monaten überall Energiesparlampen und schaltbare Steckerleisten und siehe da, heute kommt die Rechnung, 45 Euro Guthaben...

So kann es weitergehen. Vor allem ist das ja nur die "Ausbeute" von einem Vierteljahr....

Beim Gas hatten wir ein Guthaben von 3 Euro.....aber das kann man auch nicht so leicht von Jahr zu Jahr vergleichen, das steht und fällt mit der Temperatur im Winter und der "Länge" des Sommers.
Elekjet

Beitrag von Elekjet »

Hallo terry_mccann,
terry_mccann hat geschrieben: Ja, die Rechnung ist in vollem Masse aufgegangen, zumindets bezüglich des Stromes. Ich habe ja im Januar angefangen, bewusst Strom zu sparen, siehe weiter vorne in diesem Thread. Bisher hat sich unser Abschlag mit schöner Regelmässigkeit um 5-10 Euro erhöht, da wir eigentlich von Jahr zu Jahr, wo wir hier wohnen, immer 50-100 Euro nachzahlen mussten.

Tja, und jetzt? Seit 4 Monaten überall Energiesparlampen und schaltbare Steckerleisten und siehe da, heute kommt die Rechnung, 45 Euro Guthaben...


Wenn du jetzt noch nach einem günstigen Anbieter Umschau hälst sind noch mal 10 % drin.
So kann es weitergehen. Vor allem ist das ja nur die "Ausbeute" von einem Vierteljahr....
Glückwunsch, aber die restlichen Reserven sind leider nur schwerlich erschließbar.
Beim Gas hatten wir ein Guthaben von 3 Euro.....aber das kann man auch nicht so leicht von Jahr zu Jahr vergleichen, das steht und fällt mit der Temperatur im Winter und der "Länge" des Sommers.
Bei Wärme muss man immer die KWh und die Kosten vergleichen. Wenn du bei Gas eine Einsparung in € hast musst du schon ganz ordentlich an Energie eingespart haben, da der Gaspreis sicherlich gestiegen ist (je KWh)
terry_mccann
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Beitrag von terry_mccann »

Wir haben beim Gas sogar 108 Euro Guthaben gehabt, was dazu geführt hat, dass am 30.5. nichts abgebucht wurde....

Den Stromanbieter haben wir bereits gewechselt, wir sind bei EwieEinfach....die 45 Euro Guthaben waren die Schlussrechnung des alten Providers...dadurch bleibt der Abschlag nun 2 Jahre konstant, wo der lokale Provider mittlerweile 10 Euro teurer ist....
Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

Arno hat geschrieben: ich glaube hier ist es ganz gut erklärt.
Meines erachtens ist dieser Beitrag zu einseitig. Es fehlt insbesondere der Energieverbrauch der Heizungspumpe. Und dann muß man zwei Temperaturbereiche Unterscheiden.

1. Bis ~ +7 Grad Celsius (Genaue Temperatur ist Gebäude und Heizungsabhängig)
Hier lohnt es in der Regel die Heizungsanlage über Nacht komplett ab zu schalten.

* Wie bereits im Tread angedeutet wurde, je geringer die Temperaturdifferenz von Innen und Außen ist, um so wenniger Wärmeenergie wird nach Außen abgegeben und geht damit verloren. Nur dieses wenniger an Energieverlust durch die geringere Abgabe nach außen wird eingespart. Der Rest wird wieder beim Aufheizen am Morgen verbraucht.
* Zusätzlich werden aber auch Stillstandsverluste des Heizungskessels und der Leitungen eingespart. Daneben hat ein Heizkessel bei Vollastbetrieb seinen besten Wirkungsgrad. Und das ist jetzt die Anheizphase nach der Absenkung. Somit spart man auch hier einen Teil Energie. (Ideal währe ein Heizungskessel der nicht einfach nur ein und aus Schaltet, sondern nur im selben Zeitpunkt soviel Wärme Erzeugt wie gerade gebraucht wird. Quasi gedimmt ist.
* Am meisten spart man aber bei der Umwälzpumpe. Wenn Sie Nachts nicht läuft braucht Sie keine Energie. Und am Tage holt Sie diese Eingesparte Energie, insbesondere bei nicht geregelten Pumpen, auch nicht nach. Sie läuft ja Tagsüber nicht mehr.


2. Unter ~ +7 Grad Celsius (Genaue Temperatur ist Gebäude und Heizungsabhängig)
Hier ist es, schon aus Frostschutzgründen für in Außenwände liegenden Leitungen, besser auf Absenkbetrieb zu gehen.

* Hier liegt die Sache etwas anders. Ab einer Gewissen Absenkung der Temperatur ist die Heizungsanlage, die meistens in Deutschland für minus 15 Grad ausgelegt ist, nicht mehr in der Lage morgens in einer noch hinnehmbaren Zeit die Temperatur wieder an zu heben. Hierzu währe ein größerer Heizungskessel erforderlich was aber die Heizungsanlage Unwirtschaftlich macht und höhere Energieverluste zur folge hätte und die Einsparungen wieder zu nichte macht. Deshalb ist es hier Sinnvoll die Temperatur nur bis zu einem Gewissen Punkt ab zu senken und dann zu halten.

Obiges ist bei den meisten Heizungssteuerungen, die ich kenne, so vor Eingestellt. Komplettabschaltung bis +7Grad, Absenkbetrieb ab unter +7Grad. Genauso wie die Heizkurven, muß dieser Wert aber auf Gebäude und Heizungsanlage angepasst werden. Aus Zeitgründen wird aber meistens Phi mal Daumen eingestellt. Und dabei lieber etwas zu Warm als zu Kalt. Denn der Kunde meckert ja beim Heizungsbauer nur wenn er kalte Füße bekommt. Wenns zu heiß ist macht er Tür und Fenster auf und freud sich über seine ach so sparsame neue Heizungsanlage. :D

Deshalb wer sich damit befasst und seine Heizkurven Vorsichtig an sein Gebäude und seinen Bedarf anpasst, kann noch zusätzlich einiges sparen. Aber Vorsicht, falsche Einstellungen kosten Geld. Nur die Richtigen sparen.

Gerhard
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50Hertz
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Beitrag von 50Hertz »

Gerhard hat geschrieben:
1. Bis ~ +7 Grad Celsius (Genaue Temperatur ist Gebäude und Heizungsabhängig)
Hier lohnt es in der Regel die Heizungsanlage über Nacht komplett ab zu schalten.

2. Unter ~ +7 Grad Celsius (Genaue Temperatur ist Gebäude und Heizungsabhängig)
Hier ist es, schon aus Frostschutzgründen für in Außenwände liegenden Leitungen, besser auf Absenkbetrieb zu gehen.
Du beziehst Dich auf einen Artikel, der sehr umfassend ist. Die Kritik gilt aber nur einer Stelle (die nicht genau bezeichnet ist). Das ist schwer nachvollziehbar.

"Bis 7 Grad" und "Unter 7 Grad"
ist für mich nicht eindeutig zu zuordnen. Was ist gemeint?
Außer der Unterscheidung der Bereiche, weiß ich nicht genau ob es um die Temperatur der Absenkung oder die tatsächliche Raumtemperatur in Grad Celsius geht?
Geht es vielleicht sogar um die Außentemperatur?

Gruß
50Hertz

der einfach nicht glauben kann, dass "Heizung aus" keine Ersparnis bringt!
Mac
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Beitrag von Mac »

50Hertz hat geschrieben:[...]

"Bis 7 Grad" und "Unter 7 Grad"
ist für mich nicht eindeutig zu zuordnen. Was ist gemeint?
Außer der Unterscheidung der Bereiche, weiß ich nicht genau ob es um die Temperatur der Absenkung oder die tatsächliche Raumtemperatur in Grad Celsius geht?
Geht es vielleicht sogar um die Außentemperatur?

Gruß
50Hertz

der einfach nicht glauben kann, dass "Heizung aus" keine Ersparnis bringt!
Hallo,

ich bin mir auch unschlüssig, welche Temperatur gemeint ist. Ich vermute aber mal die Außentemperatur (die tatsächliche Raumtemperatur wäre etwas kalt ...).

Gruß
Mac
Gerhard
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Beitrag von Gerhard »

50Hertz hat geschrieben: "Bis 7 Grad" und "Unter 7 Grad"
ist für mich nicht eindeutig zu zuordnen. Was ist gemeint?
Außer der Unterscheidung der Bereiche, weiß ich nicht genau ob es um die Temperatur der Absenkung oder die tatsächliche Raumtemperatur in Grad Celsius geht?
Geht es vielleicht sogar um die Außentemperatur?
Sorry das ich es nicht dazu geschrieben habe. Die 7 Grad sind die Außentemperatur gemessen vom Außenfühler der Heizungsanlage. Allerdings sind die 7 Grad Außentemperatur nicht als fester Wert zu verstehen. Die 7 Grad habe ich nur bei etlichen Steuerungen als Vorgabe gesehen ab welchen Punkt die Heizung von kompletter Abschaltung der Anlage inklusive Pumpe auf Normalen Absenkbetrieb übergeht. Es dürfte ein Kompromiss aus Sicherheit und Einsparung sein.

50Hertz hat geschrieben:Du beziehst Dich auf einen Artikel, der sehr umfassend ist. Die Kritik gilt aber nur einer Stelle (die nicht genau bezeichnet ist). Das ist schwer nachvollziehbar.


der einfach nicht glauben kann, dass "Heizung aus" keine Ersparnis bringt!
Genau das wollte ich eigentlich darstellen. Das nähmlich eine Nachtabsenkung sehr wohl eine lohnenswerte Ersparniss ergibt, im Gegensatz zur Meinung des Autors im Link. Nicht unbedingt immer sehr viel, aber selbst wenn es nur 10 Euro währen, die man im Jahr Einspart, es sind 10 Euro die man für was anderes übrig hat. Und das ohne große Komforteinbuße. Und da Energie immer Teurer wird, dürfte sich meiner Meinung nach, eine Nachabsenkung immer mehr lohnen. Immerhin kann man zur Zeit mit jedem eingesparten Liter Heizöl einen Reingewinn von fast 1,00 Euro machen.

Der Autor im Link schreibt ja selbst was von 3% Einsparung die Angeblich den Aufwand nicht lohnen. Nur selbst bei einem Jahresverbrauch von 1000 Litern Heizöl, sind das 30 Liter und beim Tagespreis, laut ZDF Videotext von 99,42 Cent im Saarland, sind dies fast 30,00 Euro Ersparniss. Und 30,00 Euro muß man erst mal durch harte Arbeit verdienen um sie zu verschwenden.


Gerhard
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