Energieeinsparung ohne Nutzungs-Einschränkungen

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crutchy the clown

Energieeinsparung ohne Nutzungs-Einschränkungen

Beitrag von crutchy the clown »

Als die Spannungserhöhung von 220 Volt auf 230 Volt in Kraft trat, nutzten die Energieversorger die neuen Toleranzgrenzen und erhöhten gleich auf 240 Volt. Ich messe schon seit Jahren regelmäßig zu unterschiedlichen Zeiten die aktuelle Netzspannung und stelle Werte zwischen 235 Volt und 243 Volt fest. Der Mittelwert liegt bei 240 Volt.

Der Energieverbrauch steigt quadratisch mit der Spannungserhöhung. Eine Spannungserhöhung, wie beschrieben von 10 Prozent, bewirkt somit einen um 20 Prozent höheren Energieverbrauch.

Es hat sich eine merkwürdige Diskussion um Energiesparpotentiale entwickelt. Am lautesten werden dabei Vorschläge diskutiert, die am wenigsten bewirken, z.B. die Einschränkung von "stand-by"-Verlusten.

Erhebliche Einsparungen könnten wir erreichen, wenn wir am Gesamtverbrauch prozentual reduzieren würden. Das könnte erfolgen, ohne daß der Einzelne auch nur im geringsten etwas davon merken würde.

Würden wir die Netzspannung von 240 Volt auf den eigentlich erwarteten Nennwert von 230 Volt verringern, bekämen wir bei dieser Spannungs-Verringerung von 4 Prozent eine Energieeinsparung von 8 Prozent, bezogen auf den Gesamtverbrauch!

Unsere Glühlampen würden etwas dunkler brennen, aber dies dürfte sicherlich kaum jemandem auffallen. Alle elektronischen Geräte würden weniger Verlustwärme erzeugen, aber ihre erwartete Funktion, z.B. das Fernsehbild, weiter ohne Einbußen erbringen.

Eine Thermostat-gesteuerte Elektroheizung würde allerdings keine Einsparungen ermöglichen. Beim Betrieb von Elektromotoren ist die Situation ebenso schwierig einzuschätzen. Ein Asynchronmotor könnte sogar bei hoher Last genau das Gegenteil bewirken.

In Wohngegenden sind reine Drehstrom-Asynchronmotoren eher die Ausnahme. Die einzige Variante des Drehfeldmotors kommt hier in Kühlschränken und Waschmaschinen vor. Die Mehrzahl der Motoren dürften Kommutatormotore sein, z.B. im Staubsauger. In Wohngegenden könnten somit die Umspannstationen auf eine Spannung von 230 Volt eingestellt werden. Leider mißt man aber genau hier die höchsten Spannungswerte: Privatleute sind am einfachsten abzukassieren.

Eine weitere Möglichkeit wäre die Absenkung der Netzspannung in der Nacht. Es würde sich eine Einsparung bei der Beleuchtung ergeben und Drehstrommotore sind um diese Zeit eher weniger in Betrieb. Der Anlauf des in jedem Gebäudes vorhandenen Druckluftkompressors wäre problemlos möglich, da er jetzt nicht mit Spannungsabfällen durch andere Maschinen belastet würde.

Leider stelle ich auch hier fest, daß die Netzspannung in der Nacht oft höher ist.
mega_ohm
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Beitrag von mega_ohm »

Ich vermute mal, daß Du diese höhere Spannung mißt, weil das EVU
die max. 3% Spannungsfall mit einkalkuliert.
Bei einem guten Bekannten habe ich mal ein 24h- Spannungsprotokoll erstellt,
weil seine Werbe- und Außenbeleuchtung (ehem. "Glühobst") ständig defekt
war. In Spitzen waren 256V aufgezeichnet.
Dieses Geschäft ist aber nur ca. 10m von der Trafostation entfernt.
Früher kannte ich mal die Topografie dieses Netzes, da hatte mein Kumpel auch nicht solche hohen Spannungen. (Maschennetz)
Nach dem Umbau und Wegfall mehrerer anderer Tst vermute ich mal, das diese Leitung heute entweder als Ring oder Stich betrieben wird. Dementsprechend (das EVU muß auch beim letzten Kunden noch die Versorgungsspannung gewährleisten) wird die Netzspannung erhöht.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

Das ein Verbraucher bei höher Spannung eine höhere Leistung hat stimmt nicht bei Motoren ( z.B.Kühlschränken ).

Wärmeerzeugende Geräte schalten bei erreichen der Solltemperatur ab ( Herd, Warmwassererzeuger, Heizungen ).

Die Glühbirne hat tatsächlich eine höher Leistung... dann schraub doch eine schwächere Birne ein..

Was bewirkt die Spannungserhöhung noch..........?

Ach ja, kleinere Verluste....

Also nicht immer Meckern.

Oberwelle der im Durchschnitt mit 225V - 235V lebt :D
.
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

crutchy the clown hat geschrieben:...Leider stelle ich auch hier fest, daß die Netzspannung in der Nacht oft höher ist.
Hast du mal überlegt warum das so ist ??

Auch ein VNB ( früher EVU ) kann den Spannungsfall nicht auf 0 bringen..

Und das die Last Nachts in den meisten Gegenden sinkt ist nicht zu verhindern.

:)
.
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Lötauge35
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Beitrag von Lötauge35 »

Also mir würden 210V ausreichen,

die Energieeinsparung wäre beachtlich,

die Geräte hätten auch eine höhere Lebensdauer!

werde mir mal den Leiter mit der geringsten Spannung aussuchen :D
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