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Eigenversorgung durch Photovoltaikanlage?

Verfasst: Freitag 20. September 2013, 22:22
von EtonMessy
Liebe Community!

Wie Google es so wollte bin ich auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem auf euer Forum gestoßen und hoffe nun, dass ihr mir helfen könnt! help1

Es geht nicht direkt um Strom und Energie, sondern viel mehr um das Energiesparen und die Suche nach neuen Alternativen, um unabhängig oder zumindest unabhängiger vom öffentlichen Netz zu werden.

Meine Frau und ich planen daher eine eigene Photovoltaikanlage. Wir haben ziemlich viel Dachfläche vorhanden, in Richtung Süden gelegen, die wir mit vielen Modulen bedecken könnten. Nun sind wir aber unschlüssig, ob das die richtige Lösung für uns ist. Wir haben zwar schon einen Anbieter für Photovoltaik hier in Melle gefunden, sind aber noch am überlegen, bevor wir die Planung und Konstruktion starten.

Es geht uns nicht darum, möglichst hohe Vergütungen für den eingespeisten Strom zu erhalten, sondern vielmehr um die Eigenversorgung mit Hilfe einer Inselanlage. Nun wissen wir nur nicht, ob das überhaupt realistisch ist, sich in unserer Umgebung hier in Deutschland mit einer PV Anlage im Inselbetrieb völlig selber zu versorgen. Dass man einen Akku braucht weiß ich, ich kann mir nur nicht vorstellen, ob das wirklich funktionieren kann.

Wenn ihr uns raten wollt, die Finger davon zu lassen, habt ihr vielleicht mögliche Alternativen für die Schritte in die Unabhängigkeit?

Wir wären euch sehr dankbar. dank1

Gruß

Stefan (und Lisa)

Verfasst: Freitag 20. September 2013, 23:47
von ohoyer
Erst einmal herzlich willkommen im Forum!

Nun, technisch ist sowas durchaus realisierbar, dass man hier komplett autark ist. Ist "nur" eine Frage der Dachfläche, Pufferkapazitäten für dunkle Jahreszeit (Batterie etc.) und eben Geld dafür...

Frage wäre hier, aus welchen Motiven man hier unabhängig werden möchte- wirtschaftlich in Erwartung noch höherer Energiepreise, aus Neugierdie oder aus ideologischen Erwägungen, dass man auf diese Art garantiert keinen Strom aus Quellen, die man nicht man, wie AKW oder Kohlekraftwerke (oder generell fossilen Quellen) konsumieren wird.
In letzterem Falle lässt man sich sowas ja auch potentiell einiges gerne kosten...

Ok, im Ernst: Es gibt einen Jahresverbrauch, der irgendwie erzeugt werden muss, der bekannt sein sollte. Es gibt Bereiche wie Winter oder Schmuddelwetter, wo auch kaum Sonne kommt, die gepuffert werden müssen, das sollten vernünftige Betriebe im Rahmen einer Beratung feststellen können. Man kann hier zum Puffern mehrgleisig fahren, z.B. mit Batteriepacks, die genug Strom für z.B. zwei oder drei Tage aufnehmen können, oder Warmwasserspeicher...

Was man parallel dazu tun kann: Seine Energieverbrauchsgewohnheiten überdenken oder umstellen- z.B. kann auch mit Gas gekocht werden, Licht muss nicht dauernd überall brennen oder sehr hell brennen (Umstellen von Beleuchtung auf andere Leuchtmittel oder Akzentuierung bestimmter Bereiche), Heizung als grössten Energieverbraucher überdenken.

Auch ist das Thema Elektrofahrzeug als Energiepuffer/Abnehmer gerade ein heisses Thema- da laufen einige Entwicklungsbestrebungen, dass man z.B. Elektrofahrzeuge, die ja in vielen Fällen grosse Zeiten in der Garage stehen, laden kann- unter der Woche, wenn man damit gerade zur Arbeit gefahren ist, wird mit der Energie eben der Warmwasserspeicher etc. geladen...

Verfasst: Samstag 21. September 2013, 08:03
von Oberwelle
Moin..

ohoyer hat es das größte Problem schon angesprochen:
"Pufferkapazitäten für dunkle Jahreszeit (Batterie etc.)"

Aus ökologischer Sichtweise sollten die Akkus das größte Problem darstellen.
Du benötigst massenhaft Akkus, und hast im Winter immer noch Probleme Strom zu bekommen.

Wärme mit Sonnenkollektor zu erzeugen und zu speichern ist dagegen wesentlich einfacher und man benötigt fast keine ökologisch bedenkliche Stoffe.
Und Wärme hat den größten Energieanteil im Haushalt.



OW

Verfasst: Samstag 21. September 2013, 13:42
von chris11
Komplett "off-grid" macht in Deutschland keinen Sinn, da die Batteriekosten und deren Lebensdauer jenseits auch der entferntesten Wirtschaftlichkeit liegen. Du liegst bei deutlich über 1 Euro je KWh.
Was man machen kann ist eine normale Photovoltaikanlage, die zusätzlich zum Inselbetrieb z.B. bei Stromausfall geeignet ist, und die man mit einer nicht allzu großen Batterieanlage versieht. Zwar wirtschaftlich immer noch nicht sinnvoll, die halbe Stunde Stromausfall im Jahr für einige K€ zu überbrücken wenns ein viel billigeres Aggi auch tut, aber machbar.

Schau mal bei den üblichen Verdächtigen (SMA und Konsorten) die Solarwechselrichter bauen nach, da wird man fündig.

MFG
Christian

Verfasst: Sonntag 22. September 2013, 09:01
von geloescht
Hallo Eton,

wie wärs als ersten Schritt damit:

Du durchforschst das Haus nach "Energiefressern"!

Einen davon habe ich im letzen Jahr beseitigt. Es war der Duschkopf. Er ließ 18 Liter Wasser/Minute durch. Nach dem Austauschen sind es nur noch sechs Liter. Der Unterschied lässt sich in kWh ausdrücken. Im Moment liegen wir bei 1300 kWh weniger als im letzten Jahr (allerdings macht das nicht allein der Duschkopf, sondern andere zusätzliche Maßnahmen. Der Duschkopf hatte nur den Löwenanteil).

Ich habe dazu einen Beitrag geschrieben unter dem nachzulesen ist was verändert wurde. Am Ende des Jahres werde ich dort das Ergebnis einstellen.

Gruß

Alois

Verfasst: Sonntag 22. September 2013, 12:52
von Lötauge35
Es giebt eigentlich keinen Grund auf den Netzanschluß des Energieversorgers zu verzichten.
Ansonsten sollte ein Tagesspeicher von 2-4KWh für die Überbrückung der Abend und Frühstunden auch kein Problem sein.
Damit lässt sich schon mit wenig Aufwand von April bis September ohne zusätzlichen Energiebezug überbrücken.

Verfasst: Sonntag 22. September 2013, 19:33
von Oberwelle
Lötauge35 hat geschrieben:..
Ansonsten sollte ein Tagesspeicher von 2-4KWh für die Überbrückung der Abend und Frühstunden auch kein Problem sein.
Damit lässt sich schon mit wenig Aufwand von April bis September ohne zusätzlichen Energiebezug überbrücken.
Ich habe mal mit den Vorgaben von Lötauge gerechnet:

Zwei Akkus von je 100Ah / 12V > kosten 500€

Wenn diese 5 Jahre halten, und im Jahr 4 Monate ( Sonne ) die Speicherkapazität voll ausnutzen, dann liefert der Akku ca. 1800kWh für 500€.

Das entspricht dann ca. 0,30€ Kosten pro kWh, nur für die Akkus..


Die Angaben sind nur geschätzt !


OW

Verfasst: Montag 23. September 2013, 11:29
von meisterglücklich
Akkuanlage im Keller ist wirklich nur was für Leute, die ihren Nachbarn mit einem neuen Porsche vor der Tür nicht beeindrucken können...

Eine autarke Inselversorgung halte ich nur für kleinere Anlagen wie Laube oder Wohnwagen für sinnvoll, dort könnte man auch durch die direkte Verwendung der 12 oder 24V-Anlage bei den Verbrauchern sich die Kosten für Wechselrichter sparen.

Die Einspeisevergütung lohnt sich so nicht, wenn man nicht einen nennenswerten Teil der erzeugten Energie selbst verbraucht und damit im Bezug Geld spart.
Ich habe kürzlich eine Anlage für einen Kunden berechnen lassen, der Dachfläche für 10kWp gehabt hätte, das Angebot wurde nur für 4,6kwp erstellt, weil der Jahresverbrauch so "gering" ist, daß er keine vernünftige Eigenverbrauchsquote hinbekommt.
Hier konnte man aber noch mit der Dachneigung "spielen", damit man möglichst früh schon eine brauchbare Leistung abnehmen kann, die Mittagsspitze nicht so hoch ausfällt und die Abendsonne noch Energie zum Eigenverbrauch liefert.
Hier liegt das Optimum nicht in der maximalen Jahreseinspeisung/Jahresertrag, sondern beim Erreichen der maximalen Eigenverbrauchsquote.

Ich habe mal für einen Kunden eine Küche installiert, der partout nur eine Steckdose dort haben wollte (für den Kühlschrank), ich habe lange gebraucht, damit er wenigstens noch eine weitere zum Staubsaugen oder für unvorhergesehene Geräte installieren läßt.
Er hatte alle möglichen Küchengeräte, die aber alle per Kurbel-/Handantrieb funktionierten (Mixer, Brotschneide, Kurbelradio)

Verfasst: Freitag 11. Oktober 2013, 13:25
von EtonMessy
EtonMessy hat geschrieben:Liebe Community!

Wie Google es so wollte bin ich auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem auf euer Forum gestoßen und hoffe nun, dass ihr mir helfen könnt! help1

Es geht nicht direkt um Strom und Energie, sondern viel mehr um das Energiesparen und die Suche nach neuen Alternativen, um unabhängig oder zumindest unabhängiger vom öffentlichen Netz zu werden.

Meine Frau und ich planen daher eine eigene Photovoltaikanlage. Wir haben ziemlich viel Dachfläche vorhanden, in Richtung Süden gelegen, die wir mit vielen Modulen bedecken könnten. Nun sind wir aber unschlüssig, ob das die richtige Lösung für uns ist. Wir haben zwar schon einen Anbieter für Photovoltaik hier in Melle gefunden, sind aber noch am überlegen, bevor wir die Planung und Konstruktion starten.

Es geht uns nicht darum, möglichst hohe Vergütungen für den eingespeisten Strom zu erhalten, sondern vielmehr um die Eigenversorgung mit Hilfe einer Inselanlage. Nun wissen wir nur nicht, ob das überhaupt realistisch ist, sich in unserer Umgebung hier in Deutschland mit einer PV Anlage im Inselbetrieb völlig selber zu versorgen. Dass man einen Akku braucht weiß ich, ich kann mir nur nicht vorstellen, ob das wirklich funktionieren kann.

Wenn ihr uns raten wollt, die Finger davon zu lassen, habt ihr vielleicht mögliche Alternativen für die Schritte in die Unabhängigkeit?

Wir wären euch sehr dankbar. dank1

Gruß

Stefan (und Lisa)

So, das liegt ja nun schon eine ganze Weile zurück. Wir haben uns eure Tipps zu Herzen genommen und wollen uns bei euch für eure Hilfe bedanken. In diesem Sinne, vielen lieben Dank. Wenn ich demnächst einmal mehr Zeit habe schreibe ich euch, was es bei uns ergeben hat.

Verfasst: Mittwoch 18. Dezember 2013, 08:16
von KerryMarshall
EtonMessy hat geschrieben:Liebe Community!

Wie Google es so wollte bin ich auf der Suche nach einer Lösung für mein Problem auf euer Forum gestoßen und hoffe nun, dass ihr mir helfen könnt! help1

Es geht nicht direkt um Strom und Energie, sondern viel mehr um das Energiesparen und die Suche nach neuen Alternativen, um unabhängig oder zumindest unabhängiger vom öffentlichen Netz zu werden.

Meine Frau und ich planen daher eine eigene Photovoltaikanlage. Wir haben ziemlich viel Dachfläche vorhanden, in Richtung Süden gelegen, die wir mit vielen Modulen bedecken könnten. Nun sind wir aber unschlüssig, ob das die richtige Lösung für uns ist. Wir haben zwar schon einen Anbieter für Photovoltaik hier in Melle gefunden, sind aber noch am überlegen, bevor wir die Planung und Konstruktion starten.

Es geht uns nicht darum, möglichst hohe Vergütungen für den eingespeisten Strom zu erhalten, sondern vielmehr um die Eigenversorgung mit Hilfe einer Inselanlage. Nun wissen wir nur nicht, ob das überhaupt realistisch ist, sich in unserer Umgebung hier in Deutschland mit einer PV Anlage im Inselbetrieb völlig selber zu versorgen. Dass man einen Akku braucht weiß ich, ich kann mir nur nicht vorstellen, ob das wirklich funktionieren kann.

Wenn ihr uns raten wollt, die Finger davon zu lassen, habt ihr vielleicht mögliche Alternativen für die Schritte in die Unabhängigkeit?

Wir wären euch sehr dankbar. dank1

Gruß

Stefan (und Lisa)
PV-System ist sehr effektiv, aber die anfänglichen Kosten für die Installation ist sehr hoch .. Wenn es viel Sonnenschein zur Verfügung, dann müssen wir PV-Anlage beschäftigen