Durch Einsatz von Blockheizkraftwerk Energie sparen ?

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mark_ro

Durch Einsatz von Blockheizkraftwerk Energie sparen ?

Beitrag von mark_ro »

Hallo liebes Board,

da meine alte Ölheizung(Heizkessel) kaputt ist muss ich mich jetzt mit einem Ersatz auseinander setzen.
Während meine Suche bin auf das Thema Blockheizkraftwerk gestoßen. Mithilfe von Blockheizkraftwerken kann man vor Ort Strom und Wärme produzieren. Soweit ich das verstanden hab liegt der Vorteil darin das bei der Übetragung von zentralem Kraftwerk --> nach Hause viel Energie verloren geht bzw. bei der Produktion nich genutzt wird und hier genau setzt das BHKW an.

Denkt ihr ich kann ordentlich Kosten/Energie sparen ? Habe einen Jahresverbrauch von 4800 Litern Öl, 200qm beheizte Gesamtfläche und 35kW Leistung der Bestandsheizung.

Danke für eure Antworten.
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,

ein BHKW läuft normalerweise als "Grundlast", wird also eine deutlich kleinere Leistung als deine Heizung haben.
BHKWs sind auf Dauerbetrieb ausgelegt und nicht wie eine Heizungsanlage auf Kurzzeitberieb.
Ein zusätzlicher Heizkessel ist durchaus sinnvoll, einmal für den Spitzenbedarf (wenn es draußen -10° C und weniger ist) und für den Wartungs- und Havariefall.
Ein BHKW nimmt auf jeden Fall Zeit und Platz in Anspruch. Nicht jeder dahergelaufene Rohrlöter und Strippenzieher kann auch BHKW installieren. Die baulichen Vorraussetzungen müßen passen.

Ansonsten eine gute Idee, mein ehemaliger Vermieter hat das auch schon...

Siehe auch hier:
Steckdosen-Thema Blockheizkraftwerk
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
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Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Moin mark ro,

ich rate zu Bedacht und Umsicht. Alternative Stromerzeugung ist ein guter Ansatz - aber auch die Randbedingungen sollen bedacht werden.

Das BHKW beinhaltet viele drehende Teile. Folglich sind regelmäßige Wartungen erforderlich. Wartung/Instandhaltung bedeutet Folgekosten.

Bei den Solaranlagen gab es vor einigen Tagen einen riesigen Aufschrei, weil die Einspeisevergütung sehr stark gesenkt wurde und damit die "Verdienstmöglichkeit" einbrach.

Es gibt zwei verschiedene Betriebsarten: thermisch geführt und elektrisch geführt. Vermutlich wäre die thermische Führung bei Dir sinnvoller - wo willst Du bei einer elektrischen Führung mit der ganzen Wärme hin.

Ein weiterer Gesichtspunkt wäre der Inselbetrieb bei flächendeckendem Netzausfall. Diese Option könnte auch sinnvoll sein, muss aber bei der Installation der Anlagen (Heizung und Elektro) berücksichtigt werden.

Die BHKW-Anbieter erzählen Werbewirksam immer, wie schön ihre Anlagen sind. Meine Erfahrung damit ist, dass in dem Moment wo die Thematik auf die Elektrotechnik wechselt bei den Jungs Feierabend ist. Kenntnis über Netzformen liegen selten vor.

Insofern wäre folgender Weg möglich:
  • Kostenermittlung BHKW - Anschaffung
  • Kostenermittlung BHKW - Instandhaltung
  • Kostenermittlung Heizungsanlagenbauer
  • Kostenermittlung Elektriker
  • Anfrage beim Netzbetreiber, ob ein Anschluss möglich ist (hier gibt es physikalische Grenzen)
  • Ermittlung des Wärmebedarfs
  • Kostenermittlung Einspeisevergütung
Wenn diese Kennzahlen vorliegen, dann kannst Du feststellen, ob die Anlage Geld kostet oder ob sie Geld produziert.

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
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"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

ein BHKW ist je Sinnvoller je mehr Wärme du benötigst.

Gibt es ev. Nachbarn die Wärme benötigen ( auch im Sommer ) ?

Wenn bei euch Erdgas liegt lohnt sich ev. auch ein "Lichtblick" Kraftwerk. Die Kosten sind dann fix.
Meines Wissens funzen diese aber Funktionbedingt nicht für Inselnetze.


OW
.
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Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Wie alt ist denn die alte? Wirklich kaputt (in welcher Form?) oder sieht der Heizungsbauer nur schnell verdientes Geld mit neuer Heizanlage?

Realer Wärmebedarf bei Auslegungstemperatur wird in der Größenordnung 16-22 kW liegen (je nach Überschlagsformel), wenn neue Heizung, dann auch vernünftige Heizlastberechnung durchführen lassen als Auslegungsbasis.

Stehen noch absehbare Wärmebedarf senkende Maßnahmen an?
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

ein 'Heizkessel' ist erst 'kaputt', wenn der Schornsteinfeger den
Daumen senkt.
Ansonsten kann man alles reparieren.

Wenn man natürlich für jede Reparatur einen Handwerker odern muß,
sollte man sich sehr genau durchrechnen, ob denn ein BHKW
preiswerter, als eine 'normale' Heizung ist.

Die Technik eines BHKW ist um einiges komplizierter als eine 'normale'
Heizung.

...
meisterglücklich
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Beitrag von meisterglücklich »

Von den mitgeteilten Parametern könnte die bisherige Heizung überdimensioniert sein, das wäre vor Ort erstmal per Wärmebedarfsermittlung zu recherchieren.
Von den Investitionskosten ist eine neue Gas- oder Heizölbefeuerte Brennwertlösung günstiger, ist die Heizung mit oder ohne Warmwasserbereitung?
Dann ergeben sich noch andere Möglichkeiten.

Prinzipiell muß man sich überlegen, ob es nur um einen Austausch vorhandener Technik geht, oder ob ein Investitionwille (und das Geld dafür muß auch dafür da sein) für weitere Dinge besteht, denn die kosten bekanntlich extra.

Manche Dinge können auch ökologisch vorbildlich sein, aber wirtschaftlich ein Zuschußgeschäft, andere erweisen sich wegen hoher Investitionskosten als Nullsummenspiel, weil nach angenommener Lebensdauer von vielleicht zwölf Jahren keine Ersatzteile mehr verfügbar sind und die gesamte Technik erneut getauscht werden muß.
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