Hallo Cheyenne!
Leider habe ich noch keine Erfahrung mit LED-Stablampen.
Ich beziehe mich mal auf Bürobeleuchtungsanforderungen und auch auf Normlichtbereich (Grafikindustrie - obwohl ich das auch im normalen Büro besser finde).
Ich fänd' auch Leuchtmittel im Bereich D65 / 6500K interessant.
Da hier auch bei herkömmlichen Leichtmitteln teilweise hohe Preise zu zahlen sind, ist das evtl. ein (kleiner) Markt, wo man sowas überlegen könnte.
In Sachen "Blenden" könnte ich mir diverse Probleme vorstellen.
Für Büro-Einsatz gibt's ja Langfeldleuchten mit z.B. Dark-Light-Raster oder BAP-Raster.
In der Praxis gibt's ja 2 (3) Blendprobleme: Das Raster spiegelt, und das Leuchtmittel selber blendet. (Und zusätzlich Blendungen durch Reflexionen im Raum.)
Inwieweit das Raster nutzlos oder nutzenarm wird, durch den eingeschränkten Abstrahlwinkel von LED-Stablampen, kann ich nicht beurteilen.
Möglicherweise gibt's sogar Momente, welche die Raster-Reflexionswirkung verschlechtern!?
Je höher eine Raster-Langfeldleuchte hängt, desdo eher blendet das Leuchtmittel direkt, weil man es dann direkt sehen kann.
Hier würde ich Probleme erwarten, denn ich vermute, durch den gerichteteren Abstrahlwinkel ist es in diesem "heller" als bei herkömmlichen Leuchtmitteln.
Ich vermute, auch bei Euren 240°-Abstrahlwinkeln wird das nicht so ganz homogen sein. Keine Ahnung, welchen Einfluß das hat.
Außerdem erwarte ich Probleme bei der Lichtplanung. Diverse Leuchtenhersteller haben für Lichtplanungssoftware ja ihre Leuchten vermessen. Mit anderen Leuchtmitteln werden diese alle unbrauchbar.
Ich gehe davon aus, daß kaum ein Leuchtenhersteller seine Leuchten (und schon gar nicht die alten, bereits im Einsatz befindlichen) für diverse LED-Stablampen neu vermessen wird.
Vermutlich ist es einfacher und kostengünstiger, die Leuchten gleich komplett zu ersetzen, gegen welche, die für (bestimmte) LED-Stablampen designt sind. (Und hier wird's dann wieder Probleme geben, weil es verschiedene LED-Stablampen mit ganz unterschiedlichen Eigeschaften gibt.)
Ich vermute, daß ein LED-Stablampen-Hersteller auch nicht sinnvoll Anzahlen von Leuchten vermessen kann. (Möglicherweise gibt's Umrechnungsmöglichkeiten. Aufgrund der tausenden möglichen Raster aber eher unwahrscheinlich.)
cheyenne hat geschrieben:
Die Lichtfarbe setzt sich aus Farbwiedergabeindex und Farbtemperatur zusammen. Die Angabe der Farbtemperatur alleine ist wenig aussagekräftig.
Wir haben einen Ra >85, haben aber schon für die Automobilindustrie für optische Kontrollen LED Stablampen mit Ra>90 entwickelt und eingesetzt.
"Ra>90" klingt ja schonmal ganz gut. Im Normlichtbereich will man das ja haben. (Werden vermutlich extrem hochpreisig sein.)
Am Ende (oder am Anfang) würde ich mich fragen, wie es mit der Haltbarkeit aussieht. Und auch, wie lange die LED-Stablampen ihre Eigenschaften bzgl. Farbtemperatur/Farbwiedergabeindex haben.
Da sie vermutlich hochpreisig sind, wäre eine frühe Wechselnotwendigkeit (in Sachen Normlicht) bestimmt sehr unangenehm - ist sie ja jetzt schon bei den hochpreisigen D65/Ra90 Leuchtstoffröhren.
Schließlich würde ich schätzen, daß ein Einsatz gegenüber herkömmlichen Leuchten und Leuchtmitteln nicht wirtschaftlich ist (solange die Strompreise noch nicht weiter explodiert sind).
So könnte das evtl. nur ein Markt für überreiche Betriebe sein, die relativ leistungsarm Gewinne erwirtschaften, und daher nicht rechnen müssen. Das dürften immer weniger werden.
Eigentlich kann man m.E. das Thema nur über Stromkosten-Ersparnis verkaufen. Und da speziell designte Leuchten incl. LED-Leuchtmitteln sicher exorbitant teurer sind, wird's noch lange dauern.
Grüße, Wolfgang