48V DC Verbraucher Netzteile

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ohoyer
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48V DC Verbraucher Netzteile

Beitrag von ohoyer »

Mal wieder eine interessante Situation:

In einen Rechnerschrank, wo bei uns einiges an Kommunikationsequipment steht, soll ein weiteres Gerät (Medienkonverter zwischen Ethernet/SDH) rein. Lieferant sagt, dass die Variante mit 230VAC deutlich höhere Lieferzeit hat als die 48VDC Variante.

(Hintergrund: Im Telco-Bereich ist nunmal 48V deutlich gebräuchlicher, SDH ist hier die Weitverkehrs-Glasfaseranbindung)

Das potentielle Gerät hätte eine Leistungsaufnahme von ca. 40W, Gedanke ist nun, ggf. sowas zu bestellen, und ein handelsübliches 48VDC-Netzteil davorzusetzen.

Gibt sowas ja in diversen Varianten, u.a. meist DIN-Schienengeeignet.
z.B. http://www.meanwell.com/search/mdr-60/default.htm


Fragen hierzu:

-Darf man die Dinger wegen Berührungsschutz etc. einfach so auf Hutschiene in einen Serverschrank montieren, oder gibts hierbei Bedenken?
- Wäre es hier ggf. zweckmässig, sich einen Kleinverteiler/Gehäuse drumherum zu bauen?
- Wie schauts mit der Absicherung der 48V-Strecke aus? Müssen hier noch Überstromschutzorgane rein (Sicherung oder LS), wenn ja, ist hier zweipolige Abschaltung gefordert?
- Wie verhält es sich ggf. mit der Erdung am Gehäuse, die ja so ein Gerät mitbringt? Sollte die bevorzugt ans Netzteil oder an den PA der Anlage?
- Wie sind hier ggf. Prüfvorschriften nach BGV A3/BetrSichV, resp. ggf. andere hier noch reinspielende Normen?
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin,
- Wäre es hier ggf. zweckmässig, sich einen Kleinverteiler/Gehäuse drumherum zu bauen?
Deutlich, ja. IP20 muss es schon werden.
- Wie schauts mit der Absicherung der 48V-Strecke aus? Müssen hier noch Überstromschutzorgane rein (Sicherung oder LS), wenn ja, ist hier zweipolige Abschaltung gefordert?
Nimmst du Netzgerät mit eigensicher oder abgesicherter Sekundärseite. Eine zusätzliche Absicherung sehe ich nicht als Notwendig, ist auch nach DIN VDE 0100-410 für SELV nicht gefordert (außer um Gerätezerstörung zu verhindern).
- Wie verhält es sich ggf. mit der Erdung am Gehäuse, die ja so ein Gerät mitbringt? Sollte die bevorzugt ans Netzteil oder an den PA der Anlage?
Ist eher ein EMV-Kosmetikproblem - oder?
- Wie sind hier ggf. Prüfvorschriften nach BGV A3/BetrSichV, resp. ggf. andere hier noch reinspielende Normen?
Das Ding wird dann als ein Ding geprüft mit 230V-Zuleitung. Was intern im Schutzisolierten Gehäuse passiert ist nicht wirklich relevant. Viel interessanter ist die Frage nach der CE-Kennzeichnung, da du es ja mit dem Einbringen in den Rechnerraum quasi in Verkehr bringst... *duck und wech*
Der Strom kann ruhig bunt sein-ohne Kabel nützt das nix.
Bild: NAKBA 3x95/50sm 0,6/1kV VDE U 0250:1936
Dieser Beitrag wurde mit größtmöglicher Sorgfalt erstellt und basiert auf fundierten Kenntnissen der elektrotechn. Regelwerke. Er ist eine pers. Interpretation des Autors. Etwaige rechtliche Empfehlungen und Hinweise sind unverbindlich, eine Rechtsberatung findet nicht statt.
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Zitteraal
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Beitrag von Zitteraal »

Liebe Grüße, Bernd
ohoyer
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Beitrag von ohoyer »

Zitteraal hat geschrieben:Wie wärs denn z. B. hiermit:

http://www.emtron.de/14101-Zm9sZGVyaWQ9 ... etail.html
Das wäre natürlich die schönere Lösung, da müsste ich allerdings mit den Leuten, die den Schrank da erweitern (Untermieter aus historischen Zeiten) abklären, wie genau die Anschlüsse auf 48V-Seite aussehen.
Meist sind das da einfache Schraubklemmen.
Zitteraal
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Beitrag von Zitteraal »

ohoyer hat geschrieben:Das wäre natürlich die schönere Lösung, da müsste ich allerdings mit den Leuten, die den Schrank da erweitern (Untermieter aus historischen Zeiten) abklären, wie genau die Anschlüsse auf 48V-Seite aussehen.
Meist sind das da einfache Schraubklemmen.
Na das wäre dann ja ganz einfach, abisolieren und Aderendhülsen drauf.

Und Stichwort "Berührungsschutz" wäre nicht relevant, da <50 Volt.
Liebe Grüße, Bernd
Tonliner
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Beitrag von Tonliner »

kabelmafia hat geschrieben:Deutlich, ja. IP20 muss es schon werden.
Also ich weiß ja nicht so richtig, ist das persönliche Einstellung oder Vorschrift??
Was spricht dagegen den Konverter und Netzteil auf Hutschiene zu plazieren?? Weil, ich kenne kein Teil, wo der Berührungsschutz nicht gegeben ist. Zumindest ist bei uns alles auf Hutschiene.
Ich laß mich aber mit Vorschriften überzeugen.
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Hallo Ohoyer,

1.) grundsätzlich ist Zitteraals Lösung gut.
Lässt sich auch im Boden versenken.

Gibst du noch die Genauigkeit, Restwelleigkeit etc. der 48V an?
Ansonsten gibt es das für Tragschienen (TS35) von verschiedenen Herstellern,
geregelt und ungeregelt. Oder auch im Eigenbau.

2.) Muss das redundant aufgebaut werden?

Persönlich halte ich von den 48VDC auch mehr als aufs 220V Netz mit den vielen Transienten zu gehen und den ganzen Quatsch einzuschleppen.

Gruß
jf27el
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Oberwelle
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Beitrag von Oberwelle »

Moin..

Auch EA hat das gewünschte..

Setzen wir öfter ein..

:)

Edit: Irrtum mit Wirkungsgrad
.
Ich kann über die Richtigkeit / Vollständigkeit meiner Angaben keine Gewähr übernehmen. Immer alle Vorschriften beachten !
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kabelmafia
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Beitrag von kabelmafia »

Moin Tonliner,

so wie die Teile aus den Links ausshene, hast du recht - die können offen auf Hutschiene gesetzt werden. Ich hatte irgendwie andere Komponenten im Kopf...
Schöner wäre natürlich mit Kästchen drumrum. :)
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