TT-System und mehrere RCD

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jf27el
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Beitrag von jf27el »

Hallo SPS,

Für mich persönlich auf welcher Basis hier Gleichzeitigkeit berechnet wird.

Vielleicht sehe ich da aber zu der alten Theorie 1-4 RCD nur nicht durch?8o :confused:

Gruß
jf27el
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SPS
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Beitrag von SPS »

Hallo jf27el,

Basis ist die Tafel 2 auf Seite 373. Das ist einfach.
Die Bergründung findet sich im Text. RCD lösen schon unterhalb des Bemessungs-Differenzstrom aus ...
Es ist also unwarscheinlich das bei allen FI gleichzeitig der volle Bemessungs-Differenzstrom fließt.

Wer diese Tafel auf grund welcher Faktoren so erstellt hat, oder wo diese noch zu finden ist, wird nicht angegeben.
Ich denke das war der Autor auf grund seiner Erfahrung.

Gruß sps
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Hmm, so recht überzeugt bin ich nicht davon. Gerade im TT, wo der FI die einzig wirksame Versicherung gegen indirektes Berühren ist, soll man sich auf schlicht erratene Sicherheit verlassen?
LuKalt

Beitrag von LuKalt »

In Ländern, in denen traditionell TT-Systeme vorherrschen, wird das Problem anders gelöst:

Belgien schreibt im Prinzip für jedes Erdungssystem einen Haupt-FI vor, der Grundlage der Erderbemessung ist. Zumindest früher war dieser aber nicht selektiv. 30mA-Fis wurden einfach dahinter geschaltet.

Frankreichs EdF liefert einen 500mA-FI als Teil des Hausanschlusses, seit mehreren Jahren muss kundenseitig dahinter alles mit möglichst mehreren 30mA-FIs geschützt werden. Die Erdungsanlage muss dementsprechend einen Re < 100 Ohm (50V / 0,5A = 100 Ohm) aufweisen. Dies wird im Süden leider allzu oft nur durch heftiges Gießen für den Zeitpunkt der Abnahme vorgetäuscht, das ist aber ein Theorie<->Praxisproblem.

Ich stimme Teletrabi zu, dass mir der Gedanke, Gleichzeitigkeitsfaktoren bei den heutzutage üblichen "normalen" Ableitströmen zuzulassen, überhaupt nicht behagt. Dazu kommt ja immer eine starke Unsicherheit über die mögliche Veränderung des Gesamterdungswiderstands einer Anlage durch Korrosion und Bodenveränderungen.
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