Erdung, Potentialausgleich für Umbau Landwirtschaft

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THE_ONE
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Erdung, Potentialausgleich für Umbau Landwirtschaft

Beitrag von THE_ONE »

Hallo!

Mein Vater betoniert morgen, und hat sich leider keine Gedanken über Potentialausgleich und Erdung gemacht, da er keine Ahnung von Elektrizität und Elektroinstallationen hat, und da er sich alles immer selber plant und selber macht kommt auch niemand der ihm sagen würde dass man auf sowas wie Erdung und Potentialausgleich auch achten sollte, und auf mich hört er nicht wirklich, da er sagt das früher, im alten Boden, auch nix drinnen war.

Szenario: rechteckige Stallung 9x7m vom Altbau sind noch die Wände und die Decke vorhanden, und die bleiben auch.
Nur der Boden wurde entfernt, und es wurde 1m tiefer gegraben für den Güllekanal. Der Boden dieses Güllekanals wird morgen betoniert, also die volle Fläche 9x7m wird mit 15cm Beton überzogen. Mein Vorschlag war jetzt die Baustahlgitter (Maschenweite 10x10cm, Querschnitt 6mm²) die sowieso in den Boden kommen zu verbinden (galvanisch - am besten schweißen).
Das was ich mich jetzt frage ist, wie ich am besten nach außen komme? Soll ich an allen vier Ecken Betoneisen anschweißen, als Anschlussfahnen, wieviele Anschlussfahnen sind sinnvoll bzw sollte man haben. Weil wenn morgen der Beton drüber kommt, ist es vorbei mit Potentialausgleich wenn es keine leitende Verbindung nach außen gibt. Laut Norm müssen ja die Verbindungen nach Außen (die Anschlussfahnen -> ich hoffe die heißen so) einen gewissen Querschnitt haben, was soll ich da am besten nehmen, wie groß muss der sein? 50mm² glaube ich wenn ich Stahl nehme?

Ich will auf jedenfall irgendwas machen, weil sollte doch ein Elektriker kommen müssen, zwecks Ventilatorinstallation und der wird kommen (nur halt nicht morgen), dann wäre ihm sicher geholfen wenn er schon was vorfinden würde womit er weiterarbeiten könnte.

MFG
jf27el
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Beitrag von jf27el »

Hallo THE_ONE,
THE_ONE hat geschrieben:...dass man auf sowas wie Erdung und Potentialausgleich auch achten sollte, und auf mich hört er nicht wirklich, da er sagt das früher, im alten Boden, auch nix drinnen war.

Szenario: rechteckige Stallung 9x7m vom Altbau sind noch die Wände und die Decke vorhanden, und die bleiben auch.
Nur der Boden wurde entfernt, und es wurde 1m tiefer gegraben für den Güllekanal. Der Boden dieses Güllekanals wird morgen betoniert, also die volle Fläche 9x7m wird mit 15cm Beton überzogen. Mein Vorschlag war jetzt die Baustahlgitter (Maschenweite 10x10cm, Querschnitt 6mm²) die sowieso in den Boden kommen zu verbinden (galvanisch - am besten schweißen).

:D recht hat Er --- das sind ja schließlich seine Viecher :cool:
Vergiss elektrische oder logische Argumente gegenüber Angehörigen vielleicht kannst Du noch fragen (Da Melkmaschine und Beleuchtung neuzeitlich sind) ob er seine Milch gleich Homogenisiert oder als Jokurt melken will. :D :D

Schweißen find ich nicht schlecht, wenn Du es kannst. Eine Weitere Überlegung ist Edelstahl (Güllekanal) Korrosion ?
Was hast Du gegen Bandstahl ? Dazu findest Du wenigstens Potentialschienen. Wo kommen die Gatter etc hin und aus welchem Material sind die?
Für die Landwirtschaft gibt es sehr viele Auslegungen zur VDE auch mit Bildern.

Gruß
jf27el
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Elt-Onkel
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Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

die 'Schnell-Lösung':

Anschlußfahnen in 1.4571 (notfalls in Rundeisen) in allen 4 Ecken
herausführen.

Die Anschlüsse per Keilverbinder an der Bewehrung verbinden.

Solche Anschlüsse liefert der örtliche Blitzschutzbauer.

Besser:
- Verschweißen der Kreuzungspunkte (Kraftwerk)
- Verzinktes Flacheisen als Quadrat innerhalb der Bewehrung als
Fundamenterder einbauen.
- Anschlußfahnen als verzinktes Bandeisen, oder beser als CrNi-Anschlüsse.

Genaue Info's siehe Firma 'Dehn'

...
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bettmann
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Beitrag von bettmann »

jf27el hat geschrieben:Schweißen find ich nicht schlecht, wenn Du es kannst.

In einem landwirtschaftlichen Betrieb lernen das schon die kleinen Mädchen ]Eine Weitere Überlegung ist Edelstahl (Güllekanal) Korrosion ?[/QUOTE]
Dann fällt aber Schweißen aus und der Kram muss mechanisch verbunden werden.
jf27el hat geschrieben:Wo kommen die Gatter etc hin und aus welchem Material sind die?
Die heutigen Fressgitter (Gatter) bestehen aus verzinktem Stahlrohr.
jf27el hat geschrieben:Für die Landwirtschaft gibt es sehr viele Auslegungen zur VDE auch mit Bildern.
Wohnort Wien!

bettmann
Yo, wir schaffen das !!! (Bob der Baumeister)
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Chris
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Beitrag von Chris »

Nun, da machst du dir aber früh Gedanken zu.. :) :)

Die Norm für das Landwitschaftliche liegt mir hier nicht vor.


Was du machen kannst, die Baustahlmatten sicher verbinden(mehrfach..) und mittendurch ein Bandstahl ziehen, der auch an mehren stellen guten Kontakt zu den Matten hat.

Viel wichtiger ist es, mindestens den Bandstahl mittig zu legen , damit er allseits gleichmässig vom Beton überdeckt ist, sonst ist die Korrosion nicht weit.

Das Bandstahlende (oder beide) an einer Stelle aus dem Beton rausführen, wo wenig Korrosionsgefahr und mechanischer Schutz gegeben ist, optimal wäre es, den bandstahl schon im Beton mittels Schrumpfschlauch, Binde etc zu schützen.

Der Bandstahl kann dann am Ende auf eine Potischiene gelegt werden, oder verlängert..oder oder oder....

Ich hoffe doch, der Beton wird dann versiegelt oder so...sonst nützt das alles nicht lange was...
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Beitrag von THE_ONE »

Der Boden auf dem die Tiere laufen ist aus Plastik. und die Gitter werde ich eh mit der Erdung und somit mit dem Potentialausgleich verbinden.

Ich frage mich nur wie oft ich verzinkten Stahl in den Boden rammen soll, hab einen haufen 1.5-2m Stücke herumliegen, da könnte ich meinem Vater sich einreden ein paar zu versenken, wenns hilft? Wieviele soll ich nehmen?? und wie soll ich die mit dem baustahlgitter verbinden??

MFG
ps.:wohne 80km von Wien entfernt
THE_ONE
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Beitrag von THE_ONE »

Chris hat geschrieben:Nun, da machst du dir aber früh Gedanken zu.. :) :)
Bin unter der Woche studieren und komme nur am Weekend nach Hause. Und wie ich heute am Abend heim gekommen bin, sagte mir mein Vater dass er morgen betonieren will.
Chris hat geschrieben: Ich hoffe doch, der Beton wird dann versiegelt oder so...sonst nützt das alles nicht lange was...
Ist Säurefester Beton, ->Spezialbeton und 4mal so teuer wie normaler
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Chris
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Beitrag von Chris »

Nimm deine Reststücke und werf se in den Beton als Bewehrung....

Wenn die unterhalb des Betons ins Erdreich gehen, werden die anfangen zu rosten, und irgentwann kann sich der Rost auch in die Bewehrung fressen. Da würde ich eher zu ner geschlossenen Betonschicht raten.


Wenn dann noch Bedarf an zusätzlichen Erdern besteht, dann sollte das besser ausserhalb der Stallungen gemacht werden.
THE_ONE
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Beitrag von THE_ONE »

Chris hat geschrieben:Nimm deine Reststücke und werf se in den Beton als Bewehrung....

Wenn die unterhalb des Betons ins Erdreich gehen, werden die anfangen zu rosten, und irgentwann kann sich der Rost auch in die Bewehrung fressen. Da würde ich eher zu ner geschlossenen Betonschicht raten.


Wenn dann noch Bedarf an zusätzlichen Erdern besteht, dann sollte das besser ausserhalb der Stallungen gemacht werden.
Kenne mich selber leider zu wenig aus, aber muss nicht irgendwie ein Verbindung zur Erde hergestellt werden, wie sieht es dann mit einer Erdungsmessung aus(sollte man ja machen), was kann mir im schlechtesten Fall blühen ohne Erdung, was sind schlechte Werte (alles über 3ohm??), und was sagen die dann aus?? (Hab früher mal bei einer Ferialpraxis beim Energieversorger meines Bundeslandes gearbeitet und da habe ich immer die Erdung der Trafostationen messen müssen, und alles über 3ohm war schlecht, nur warum und was das für eine Auswirkung haben kann wurde mir nie erklärt, auch nicht was gemacht werden muss wenn der Wert darüber gelegen wäre)

Zu deinem Einwand mit dem Rosten: Rosten tut ja das Zeugs auch außerhalb der Stallung, oder?? (geht sowieso nicht da rundherum alles verbaut ist)
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

Der Beton wird bei Erdkontakt die nächsten paar Jahrzehnte noch recht leitfähig sein. Und er schützt den Stahl vor Korrosion.

Erderwerte - 3 Ohm wären schon sehr gut, ich hätte aber auch bei 30 keine Bedenken. Die Anforderungen beim EVU dürften etwas höher liegen, zumindest wenn ein TN-System gewählt wird und der PEN Schutzqualität aufweisen muss.

Beim Stall ist vielmehr der lokale Potentialausgleich von Bedeutung, besonders dann, wenn Tiere dauerhaft mit metallischen Teilen in Kontakt stehen. Diese sollten (ggf. auch müssen) daher untereinander dauerhaft leitfähig verbunden sein. Unter Umsänden wird da sogar 'ne Potentialsteuerung durch geschickte Anordnung der einzelner PA-Erder erforderlich. Oder halt brutalstmögliche Verbindung der leitfähigen Teile untereinander (auch Tränken, Trenngitter und ähnliche, nichtelektrische Einbauten) um aus dem Leitungswiderstand der PA-Bestandteile resultierende Schrittspannungen im Falle auftretender Körperschlüsse auf ein ungefährliches Maß (25V bei Tierhaltung) zu senken
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