Hochwasser und E-Installation

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jf27el
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Beitrag von jf27el »

@ teletrabi @falcon4

Hallo Ihr,
wie ist es euch bei den Nachbesprechungen ergangen?

Bei mir wird bei solchen Warnungen an Personen des Katastrophenschutzes gern von Übertreibung und völlig haltlos gesprochen. Wurde dabei auch schon als Spaßbremse bezeichnet.

Oder ist tatsächlich was dabei passiert-----wenn nicht schicken "wir" die Helfer nächstes Mal tiefer rein.8o 8o 8o

Gruß
jf27el
Olaf S-H
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Beitrag von Olaf S-H »

Falcon4 hat geschrieben:... Ist das vorgehen nach Eurer Meinung/Erfahrung so ok? ...
Moinmoin Falcon,

wenn ein Betriebsmittel entgegen seinen Eigenschaften eingesetzt wird, ist ein sicherer Betrieb nicht gewährleisten.

Bei NYM-Leitungen und Steckdosen/Schaltern der Schutzarten IP20 oder IP44 ist ein Eintauchen/Untertauchen nicht vorgesehen. Also ist das Betriebsmittel nicht betriebssicher und es sind Folgeschäde zu vermuten. Die Installation wird wohl kaum in der Schutzart IP68 ausgeführt worden sein. Siehe hierzu auch VDE 0105-100:2005-06, 5.3.101.1.9.

Das Zuschalten einer gefluteten Anlage stellt aus meiner Sicht eine grob fahrlässige bzw. vorsätzliche Handlung dar. Unter Fachkräften sollte es bekannt sein, daß in Betriebsmittel eindringendes Wasser nicht zum Wohl der Betriebsmittel beiträgt. hair1

Gruß Olaf
Dies ist keine rechtsverbindliche Auskunft sondern meine Meinung bzw. mein Tipp für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland! Die einschlägigen Normen/Vorschriften (z. B. DIN, VDE, TAB, DGUV, TRBS, BekBS, NAV, EN, LBO, LAR, ArbStättV, BetrSichV, ProdSG, ...) sind zu beachten. Ein Rechtsanspruch kann hieraus nicht abgeleitet werden. Die Nennung von Fundstellen in Regelwerken stellt keine Rechtsberatung sondern nur die Sichtweise des Verfassers dar.
vde1
Für elektrotechnische Laien gilt: Dieser Beitrag erläutert die technischen Zusammenhänge. Die Umsetzung obliegt den konzessionierten Fachbetrieben (§13(2)NAV).

"Wer eine Handlung begeht, der übernimmt auch alle daraus folgende Pflichten." §33 I-3 prALR 1794
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Jeff1
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Beitrag von Jeff1 »

Falcon4 hat geschrieben:... Der VNB war ja vor Ort die ganze Zeit und meinte halt Abstand halten. ...
Dass es sich der VNB mit dieser Aussage sehr leicht macht, dürfte klar sein. - Wenn etwas passiert, kann man dann leicht sagen:
1. Haben wir ja gesagt - Abstand halten.
2. Der Abstand war dann eben nicht groß genug.

Überflutete Anlagen waren auch früher schon in Fachzeitschriften ein Thema. Ich kann das bei Bedarf ja mal heraussuchen. Auf jeden Fall erinnere ich mich an die Aussage, dass Verteilereinbauten (z. B. FI- und LS-Schalter) zu ersetzen sind, was auch plausibel sein dürfte. Niemand wird hier für die Auslösesicherheit mehr gerade stehen wollen. Das wurde aber in einem Beitrag weiter oben bereits gesagt.

Gruß Jeff1
Teletrabi
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Beitrag von Teletrabi »

jf27el hat geschrieben:@ teletrabi @falcon4

Hallo Ihr,
wie ist es euch bei den Nachbesprechungen ergangen?
Nachbesprchung zu was? Waren nich im Einsatz, kein Hochwasser hier zur Zeit. Haben nur durch Zufall mal die Tauchpumpenkiste herausgenommen und festgestellt, dass sie halb voll Wasser war. Und das vermutlich über Wochen, ggf. Monate.
Bei mir wird bei solchen Warnungen an Personen des Katastrophenschutzes gern von Übertreibung und völlig haltlos gesprochen. Wurde dabei auch schon als Spaßbremse bezeichnet.

Oder ist tatsächlich was dabei passiert-----wenn nicht schicken "wir" die Helfer nächstes Mal tiefer rein.8o 8o 8o
Ich warte gespannt auf nächsten Dienstag, was aus der Pumpe geworden ist. Mit Glück hat unse rGerätewart aufgegeben und die ging zur BF-Wache zwecks Instandsetzung oder extern vergeben. Mal schauen, ob da ne Püfplakette zu finden sein wird. Mit weniger Glück hat der GW himself den Stecker aufgemacht und gereinigt/neu montiert. Wenn's ganz dumm gelaufen ist, einfach am Fw-Moppel getestet, da wird keine Erdstrom auftreten und dann als intakt wieder verlastet :-\
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Chris
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Beitrag von Chris »

Leider muss immer erst was passieren...


ABER.... Wenns ums Bahnerden geht, da warten lieber alle....
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elektroman
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Beitrag von elektroman »

Falcon4 hat geschrieben: ...dann will ich mal etwas erholen....
Dir sei es gegönnt
lenco hat geschrieben:.....Keller voll mit Wasser - wer wirft die Pumpe rein?
Bei meinem Brandmeister-Lehrgang währe man in der Prüfung sofort durchgefallen wenn man seinen Trupp in den Keller zum auspumpen geschickt hätte,
ohne abzuwarten ob durch den Netzbetreiber das Gebäude Spannungslos gemacht ist.
Die Wirklichkeit sieht da etwas anders aus, wir mussten mal mal einen Keller nach einem Kanaleinsturz auspumpen,
erst nach mehrmaligen nachfragen bei der Leitstelle war einer vom Energieversorger bereit uns die Hütte abzuschalten.
In der Einsatznachbesprechung sagten einige ranghöhere, das mit dem Abschalten hätte wirklich nicht gemusst, man hätte ja so reingehen können.

Bei dem Strakregen und den Überflutungen die wir im August hier bei uns hatten, waren im Stadtgebiet ca. 90 Einsatzstellen gewesen,
in denen Keller ausgepumpt wurden oder Gebäude mit Sandsäcken zu sichern waren.
Soviel wie ich mitbekam wurde nirgendwo ein Haus vom Netz genommen. Es ist auch zum Glück keinem etwas passiert.
Da ich an dem Abend mit logistischen Aufgaben betreut war hat es mich auch nicht direkt betroffen.
lenco hat geschrieben:Wie schützt sich der Feuerwehrmann gegen eine gefährliche Körperdurchströmung ?
Trainingbier4, Trainingbier4, Trainingbier4 :D :D :D (gibt es auch Smileys für Alkoholfreies Bier???)
lenco hat geschrieben:Respekt den Feuerwehrmännern und Frauen respekt1
dank1 wir helfen gerne.

Gruß elektroman
Lernen ist wie Rudern gegen den Strom. Sobald man aufhört, treibt man zurück.“ [Benjamin Britten]
Falcon4
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Beitrag von Falcon4 »

Also um zu beantworten wer die Pumpe in den gefluteten Keller wirft ist einfach : Die mit der noch am geringsten zu erwartenden Lebenszeit:D (Wozu hamm wir de Alterskameraden??) Nein Scherz beiseite. Bei allen Keller entwässerungsversuchen bzw. Hilfe zur Selbsthilfe war wie gesagt max. 2 Häuser freigeschaltet(wie auch immer der VNB das gemacht hat und jetzt komm mir keiner mit sicherungen raus) und bei den restlichen waren die Zählerschränke wohl im EG und nur der HAK gut versteckt unter Wasser oder über dem Wasserspiegel dazu kann ich allerdings keine genaue Aussage treffen. Ich weiß nur definitiv das das eine Haus vom Netz war da der Keller total geflutet war und die Bude ist nach Wasser weg wieder ans Netz gegangen lt. Aussage einiger KAmeraden.
Automatisierer

Beitrag von Automatisierer »

Nach meiner Erinnerung hatte der ep nach dem Jahrhunderthochwasser an der Elbe zahlreiche Beiträge zu diesem Thema. Auf Anhieb hab ich diesen gefunden:
http://www.elektropraktiker.de/download ... 22956.html
Gebt auf der ep-Homepage doch einfach 'mal "Hochwasser" ein, da steht einiges mehr...
z. B.
- Hochwasserschutzkonzept für die Energieversorgung
- Hochwassergeschädigte Anlagen - Vorbeugende Maßnahmen bei der Anlagengestaltung
- Hochwassergeschädigte Anlagen - Wirkungen einer Überflutung und sich daraus ergebende Schlussfolgerungen
Falcon4
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Beitrag von Falcon4 »

So ich muss dem VNB doch abbitte leisten , den ich bin Fehlinformationen aufgesessen! So hat es sich nach Rücksprache mit den Vor Ort gewesenen VNB mitarbeitern anders angehört als von Anwohnern.
Der VNB ist Kontrolle gegangen durch die Häuser wo die HAK/Zähler gebrutzelt haben und hat eine Großbestellung an neuen Zählern aufgegeben und die Versorgung erst wieder zugeschaltet /zuschalten lassen nachdem ein E-Meister die Anlagen in Stand gesetzt hatte.(War ja auch alles ziemlich verkohlt)
Falcon4
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Abstand zur E-Anlage

Beitrag von Falcon4 »

Hallo Forum,

auf meine Frage an unseren VNB und an den Hersteller unserer Tauchpumpe wie es mit der Spannungsverschleppung aussieht bzw. wie es mit Abständen zur gefluteten E-Anlage (HAK/E-Zähler) aussieht habe ich bisher keine Antwort erhalten! Es scheint auch für die ein zu heißes Eisen zu sein da eine Festlegung zu nennen!

Den Betroffenen zu sagen tut uns leid wir können da nichts machen ist zu gefährlich! Wird in der Realität schwierig zu Vermitteln sein.
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