Schraubverbinder, die Sammlung

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Elt-Onkel
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Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nun hier wieder eine Sammlung.

Diesmal Schraubverbinder.

Fall 1:
.
Schraubverbinder_6_35.JPG
.

Aufgedruckt: 6mm² bis 35mm²

Tatsächlich hat das Innenloch aber 9mm.

Also passen auch 50mm²

Muss man nur wissen.

Also bleibt jeder aufgerufen, hier die Liste zu erweitern.


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Elt-Onkel
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Fall 2:
.
Schraubverbinder_4_35.JPG
.

Alu-Schraubverbinder 4mm² bis 35mm² mit Stiftschrauben in Stahl.

Klemmt man Alu, wären hier ChromNickelStahl Schrauben (A4) in M8 angebracht.
Müsste man hier also austauschen.

Wieder ein Zentralloch mit 9,3mm.
Klappt also bis 50mm², im Gegensatz zum Aufdruck.

Man könnte sogar zu dem Ergebnis kommen, dass man auch 70mm² damit verklemmen kann.
Dann müsste man nur die eine Seite aufbohren auf 9,6mm.
Sind also nur 0,3mm Differenz.
Simsalabim kann man 50mm² mit 70mm² kuppeln.


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Taliesin
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Taliesin »

Moin
Simsalabim kann man 50mm² mit 70mm² kuppeln.
Hmm wie sieht es eigentlich mit der Stromfestigkeit der Verbinder aus?
Wenn man 50 bzw 70mm² mit Nennstrom beaufschlagt, hätte ich die Befürchtung, dass der Verbinder auch ohne Infrarotkamera auffällt.

Gruß
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Elt-Onkel
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

nehmen wir den Fall1 (Hersteller GPH).

Aussendurchmesser 16mm, Innendurchmesser 9,3mm, Sichtloch 5mm x 4mm.

Macht 201 mm² - 67,9 - 20 = 113 mm²

Nun sind 113 erheblich mehr, wie 70.
Das passt also problemlos.
SElbst wenn man mit dem Alu-Verbinder Kupfer-Adern verbinden würde wollen, klappt das.
113 sind mehr wie 95.

Dann könnte man noch auf die Idee kommen, dass der Verbinder nur für kleinere Drahtquerschnitte geprüft worden ist.
Da spricht dann die Physik (Geometrie) dagegen.
Denn je größer der Drahtquerschnitt ist, desto besser passt er in die Innenrundung vom Verbinder.

Vor 1/2 Jahr hatte ich hier mal von Kerbverbindern berichtet, wo der Hülsenquerschnitt kleiner gegenüber dem Drahtquerschnitt war.
Das würde mich aufschrecken.
Übrings habe ich damals den Lieferanten nach dem zugehörigen Presswerkzeug gefragt.
Das konnte er nicht benennen.

Was mich nur ein wenig ärgert, sind die Stahlschrauben im Fall 2.
Den Alu-Verbinder soll man einsetzen dürfen für Kupfer und für Alu - Adern.
I.V. mit den Stahlschrauben wären es dann schon drei verschiedene Metalle.
Daher meine Forderung nach den ChromNickelStahl - Schrauben, um eine etwaige Korrosion in Grenzen zu halten.

Ich würde mit den Alu-Verbindern nur Alu-Adern verbinden wollen.
Bei Kupfer würde ich ohnehin nur Messing-Verbinder einsetzen.


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Elt-Onkel
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Fall 3:

China - Verbinder
- 16 mm²
- 100 Ampere
- Messing
- Innenloch 6 mm

.
China_Verbinder_16qmm_b.jpg
.

Könnte man sich natürlich fragen, ob der Messingquerschnitt und den Stahlschrauben den Strom auch überträgt.
A (Messing) = 80 mm² - 36 mm² = 44 mm²
Leider steht nirgens, welche Sorte Messing verbaut wurde.
Damit wissen wir auch den Leitwert nicht.
Wie ich die Chinesen so kenne, haben sie ein Messing mit möglichst wenig Kupfer genommen.
Dann wäre es ein Leitwert von 13.
Kupfer hat 58.
Mithin ein Faktor von 4,5.
Nun sind aber A(erf.) = 4,5 x 16 = 72 und nicht 44.
Aber wir wissen es nicht, welches Messing genommen wurde.
Man könnte den Anbieter ja necken, und nach der Sorte vom verwendeten Messing fragen.
Aber das Problem stellt sich bei den in Deutschland üblichen Hauptleitungsklemmen auch.
Ergo müsste man erstmal eine Probe in den Gaschromatographen stecken.
Deswegen finde ich ja Werkstoffkunde so spannend.
Es ist ein wenig wie Kriminalistik.


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Elt-Onkel
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Fall 4:

Aus China ein Messing-Schraubverbinder.

.
Messing_China_b.jpg
.

In der Beschreibung steht: 6mm und 10mm Lötstift.

Was das auch immer bedeuten soll.

Meine Glaskugel sagt, es sei der Innendurchmesser der Bohrung.
Bei 6mm könnte man an 16 mm² denken.
Bei 10mm könnte man an 50 mm² denken.
Aber auch hier wieder: Der Leitwert vom Messing ist unbekannt.

Es gibt überhaupt keine Maßangaben.
Weder Innendurchmesser, noch Außendurchmesser.

Es wird behauptet 60 Ampere und 80 Ampere.
Aber auf welcher Grundlage ?

Ich finde es befremdlich, wenn Verkäufer solcher Konstrukte z.B. angeben 35mm².
Was soll das bedeuten ?
Alu / Kupfer ?
Notfalls Stahl ???

Mal zu Geometrie:
Eine Cu-Ader 16mm² bedeutet Außendurchmesser von 4,6 mm.
Zweimal 4,6 sind 9,2. Man könnte also zwei Adern 16mm² einklemmen.
Wäre also eine Möglichkeit zum Y.


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Elt-Onkel
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Re: Schraubverbinder, die Sammlung

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

Fall 5:

Hellermann 1516-SnCu-ML 435-01508

Foto:
.
Hellermann_1516_SNCu_ML_bb.jpg
.

Wenn man im WWW den Verbinder sucht, wird einem immer ein Bild mit 3 verschiedenen Verbindern angezeigt.
Weil nun niemand irgendwas genaues wusste, habe ich mir ein Muster schicken lassen.

Daten:
- 30 mm lang
- 10mm Außendurchmesser
- 5,48 mm Innendurchmesser
- Schrauben M5
- Messing, roh

Gedacht bis 16 mm².
Aluadern in 25 mm² haben 5,62 mm Durchmesser.
Das sind dann 24,81 mm².
Ergo muss man eine Seite auf 5,80 mm aufreiben, damit man 16mm² Cu mit 25mm² Al zusammenschrauben kann.

Messingquerschnitt: 10 x 10 x 3,1415 / 4 = 78,54 mm²
Lochabzug: 5,48 x 5,48 x 3,1415 / 4 = 23,59 mm²
Sichtloch 4 x 3,5 mm² = 14 mm²
Netto: A = 54,95 mm² - 14 mm² = 40,95 mm²

Verhältnis: V(Mat) = 40,95 / 16,00 = 2,56
Verhältnis: V(Leitwert) = 58 / 23 = 2,52
(Leitwert Messing: 13 bis 33)

Man erkennt, dass der Verbinder für 16mm² gedacht ist.
Cu in 25 mm² ist ohnehin mehrdrähtig, und passt daher nicht.

Kuppelt 16mm² Cu mit 25 mm² Al:
.
Hellermann_1516_ccc.jpg
.

Man muss eine Seite um 0,2 mm auf 5,8 mm aufreiben.
Passt dann super-optimal.
Aufgrund der Werkstoffe weitgehend unempfindlich gegen Korrosion.
Man spart sich die AlCu-Pressverbinder.

Klappt also prima, um ein NYCWY 3x16/16 auf ein NAYY 4x25 preiswert aufzuklemmen.


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