Hallo zusammen,
mir ist letztens durch Zufall aufgefallen, dass über den Potentialausgleich einige Ampere fließen.
Folgendes Setup:
- vom VNB kommt TN-C-Netz
- im HAK ist der PEN mit 1x16qmm mit der PAS verbunden
- vom HAK zum Zählerschrank geht 4x16qmm NYM-J
- im Zählerschrank wird der PEN aufgeteilt (TN-S ab hier)
- vom Zählerschrank geht es mit 5x10qmm zu einer UV ab
- in der UV ist ein ÜSS Kombiableiter, weil es dort nach draußen abgeht (Garage)
- dort bekommt der ÜSS zusätzlich zum PE eine eigene Leitung 1x16qmm zur PAS
Ich messe zwischen 1A und 6A auf der Leitung zwischen der PAS und der UV. Der Strom ist abhängig von dem Strom auf dem Neutralleiter. Bei fast symmetrischer Last habe ich keinen Strom auf dem PA.
Meine Vermutung ist, dass ein Teil des Neutralleiterstroms über den PEN-Leiter zwischen Zählerschrank und HAK geht, aber ein Teil auch über den PE zur UV und dort über die PAS zum PEN im HAK läuft und ein Teil über den Fundamenterder läuft.
Hier mal kurz hingekritzelt:
Ist das ein Problem, wie es aktuell ist und müsste das geändert werden?
Wenn ich die PEN-Aufteilung im HAK hätte, dann hätte ich keinen Strom auf dem PA zwischen UV und PAS, korrekt?
Dann hätte ich aber immer noch einen Strom zwischen HAK und Fundamenterder, weil ein Teil des Neutrallleiterstroms zwischen Fundamenterder und dem geerdeten Sternpunkt des Trafos über Erde fliesst.
Strom auf Potentialausgleich zwischen UV und PAS
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- Null-Leiter
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Re: Strom auf Potentialausgleich zwischen UV und PAS
Das ist ein ganz normaler Zustand in einem TN-C-Netz. Je niederohmiger die Erdung umso größer der Stromanteil darüber.
Wenn man mit einem Oszillosok und einer Strommesstechnik für höhere Frequenzen rangeht, wird man nur selten einen sinusförmigen Strom finden.
Letztes Wochenende mitten in der Nacht direkt am Hausanschluss gemessem, die Messchleife um das Einspeisekabel gelegt.
Gruß Markus
Wenn man mit einem Oszillosok und einer Strommesstechnik für höhere Frequenzen rangeht, wird man nur selten einen sinusförmigen Strom finden.
Letztes Wochenende mitten in der Nacht direkt am Hausanschluss gemessem, die Messchleife um das Einspeisekabel gelegt.
Gruß Markus
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- Null-Leiter
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Re: Strom auf Potentialausgleich zwischen UV und PAS
Dass zwischen der UV und der MET/HES ein zweiter PEN-Leiter mit 1-6 A dargestellt ist, kommt mir als Fernsehschrauber seltsam vor. Nach Adam Ries kann dann aber nicht auf dem Erdungsleiter vom Gebäudeerder zur MET/HES sowie darüber zum HAK der gleiche Strom mit 0,5 - 3 A fließen.
Zur Art der PEN-Aufteilung im Zählerschrank + dem zweiten PEN zwischen UV und MET lasse ich den Starkstromern den Vortritt.
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- Null-Leiter
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Re: Strom auf Potentialausgleich zwischen UV und PAS
Moin,
Über deinen Fundamenterder laufen ja auch Ströme durch unsymmetrische Belastung von außerhalb, sofern deine Erdverbindung im Verhältnis zum VNB-PEN hinreichend niederohmig ist (bzw. die N-Ströme entsprechend hoch sind).
Mir erscheint es daher logisch, dass die Verbindung vom HAK zur HES weitestgehend unabhängig von deiner Belastung ist (da hängen die Ströme weitestgehend von äußeren Einflüssen ab), während die Verbindung von UV zur HES stark von deiner hausinternen Belastung abhängt (die von außen eingetragenen Ströme fließen wohl nicht in nennenswerte Maße bis zur UV-Verbindung aufgrund der verhältnismäßig hohen Widerstände durch).
Bei Typ 1 Ableitern bzw. Entsprechenden Kombiableitern von Dehn ist es meinem Verständnis nach (und so auch in den meisten Anwendungsabbildungen zu sehen) auch so vorgesehen, dass sowohl der lokale PE wie auch eine Direktverbindung zur HES anzuschließen sind. Da die beiden Anschlüsse im Ableiter intern aber verbunden sind widerspricht das dem Prinzip, solche Verbindungen möglichst rein sternförmig aufzubauen, da eine weitere Verbindung geschaffen wird.
Also so wie ich es sehe eigentlich alles richtig (außer dass der PEN idealerweise schon im HAK aufgetrennt wird), zur Thematik des Ableiter-Anschlusses würde mich aber auch die Lösung interessieren...
Über deinen Fundamenterder laufen ja auch Ströme durch unsymmetrische Belastung von außerhalb, sofern deine Erdverbindung im Verhältnis zum VNB-PEN hinreichend niederohmig ist (bzw. die N-Ströme entsprechend hoch sind).
Mir erscheint es daher logisch, dass die Verbindung vom HAK zur HES weitestgehend unabhängig von deiner Belastung ist (da hängen die Ströme weitestgehend von äußeren Einflüssen ab), während die Verbindung von UV zur HES stark von deiner hausinternen Belastung abhängt (die von außen eingetragenen Ströme fließen wohl nicht in nennenswerte Maße bis zur UV-Verbindung aufgrund der verhältnismäßig hohen Widerstände durch).
Bei Typ 1 Ableitern bzw. Entsprechenden Kombiableitern von Dehn ist es meinem Verständnis nach (und so auch in den meisten Anwendungsabbildungen zu sehen) auch so vorgesehen, dass sowohl der lokale PE wie auch eine Direktverbindung zur HES anzuschließen sind. Da die beiden Anschlüsse im Ableiter intern aber verbunden sind widerspricht das dem Prinzip, solche Verbindungen möglichst rein sternförmig aufzubauen, da eine weitere Verbindung geschaffen wird.
Also so wie ich es sehe eigentlich alles richtig (außer dass der PEN idealerweise schon im HAK aufgetrennt wird), zur Thematik des Ableiter-Anschlusses würde mich aber auch die Lösung interessieren...
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- Null-Leiter
- Beiträge: 731
- Registriert: Montag 19. September 2016, 15:15
Re: Strom auf Potentialausgleich zwischen UV und PAS
Vom HAK zum Zählerschrank liegt ein PEN.
Das heißt, dass der gesamte Laststrom da drüber fließt.
Der Laststrom erzeugt einen Spannungsfall.
Parallel dazu ist deine UV über den PA geerdet. Du bietest dem Strom also einen zweiten Pfad, den er nehmen kann. Da hier kein so hoher Neutralleiter-Laststrom fließt, nimmt der Strom diesen Weg sehr gerne. Ausserdem ist der Querschnitt größer und der Weg zum nächsten Erder "kürzer". Völlig normal, dass hier Ausgleichsströme fließen.
Theoretisch muss der Strom durch deinen Erder noch nicht einmal von deiner eigenen Anlage kommen. Es kann sogar sein, dass dieser Strom vom Nachbarn kommt und den Weg über deinen Erder nimmt, weil der näher dran ist als der Erder vom Trafo.
Das heißt, dass der gesamte Laststrom da drüber fließt.
Der Laststrom erzeugt einen Spannungsfall.
Parallel dazu ist deine UV über den PA geerdet. Du bietest dem Strom also einen zweiten Pfad, den er nehmen kann. Da hier kein so hoher Neutralleiter-Laststrom fließt, nimmt der Strom diesen Weg sehr gerne. Ausserdem ist der Querschnitt größer und der Weg zum nächsten Erder "kürzer". Völlig normal, dass hier Ausgleichsströme fließen.
Theoretisch muss der Strom durch deinen Erder noch nicht einmal von deiner eigenen Anlage kommen. Es kann sogar sein, dass dieser Strom vom Nachbarn kommt und den Weg über deinen Erder nimmt, weil der näher dran ist als der Erder vom Trafo.