Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
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- Null-Leiter
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Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Hallo,
angenommen, meine UV ist mit einem RCD 40A bestückt, nachgeschaltet sind zwei LS B16A 2-pol.. und ein LS B32A 3-pol.
Da der RCD nur 40 A pro Außenleiter führen darf, würde ich ihn im schlechtesten Fall überlasten.
Wie viel Ampere fließen denn nun im Worst Case durch die Leitungsschutzschalter auf L1? Sind es 48 A oder 64 A?
Vielen Dank.
LG
Peter
angenommen, meine UV ist mit einem RCD 40A bestückt, nachgeschaltet sind zwei LS B16A 2-pol.. und ein LS B32A 3-pol.
Da der RCD nur 40 A pro Außenleiter führen darf, würde ich ihn im schlechtesten Fall überlasten.
Wie viel Ampere fließen denn nun im Worst Case durch die Leitungsschutzschalter auf L1? Sind es 48 A oder 64 A?
Vielen Dank.
LG
Peter
- SPS
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Das kommt darauf an wie hoch die Vorsicherung ist.
2 *16 + 32 sind bei mir theoretische 64 A, das, wenn die 16 A auf der gleichen Phase liegen.
Sonst 48 bei Drehstromaufteilung ,wenn keine Vorsicherung das begrenzt.
Meinst du mit 2 Pol. L + N ?
oder L1 und L2 dann wird es noch mehr.
2 *16 + 32 sind bei mir theoretische 64 A, das, wenn die 16 A auf der gleichen Phase liegen.
Sonst 48 bei Drehstromaufteilung ,wenn keine Vorsicherung das begrenzt.
Meinst du mit 2 Pol. L + N ?
oder L1 und L2 dann wird es noch mehr.
Mit freundlichem Gruß sps
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Danke, ja, genau, mit 2-pol. meine ich den Außen- und Neutralleiter.
Der 3-pol. LS ist für eine Drehstrom-Steckdose, hatte ich noch vergessen, zu erwähnen.
Der 3-pol. LS ist für eine Drehstrom-Steckdose, hatte ich noch vergessen, zu erwähnen.
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Moin,
Elektrische Bauteile sind gegen Überlastung zu sichern.
Entsprechend musst du bei einem 3pol 40A RCD sicherstellen, dass kein höherer Strom als 40A pro Außenleiter fließt.
Ergo verwendest du also eine 35A Vorsicherung für den RCD oder stellst das durch die Summe dee nachgeschalteten LS sicher.
D.h. In deinem Fall entweder eine Vorsicherung einbauen, vorhandene Vorsicherungen runtersichern oder einen 63A RCD einbauen.
Elektrische Bauteile sind gegen Überlastung zu sichern.
Entsprechend musst du bei einem 3pol 40A RCD sicherstellen, dass kein höherer Strom als 40A pro Außenleiter fließt.
Ergo verwendest du also eine 35A Vorsicherung für den RCD oder stellst das durch die Summe dee nachgeschalteten LS sicher.
D.h. In deinem Fall entweder eine Vorsicherung einbauen, vorhandene Vorsicherungen runtersichern oder einen 63A RCD einbauen.
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Moin,
es gibt auch Steckdosenkombinationen von Mennekes so aufgebaut zu kaufen
https://www.mennekes.de/produkt-details ... on-930013/
2x Schuko
1x 16A CEE
1x32A CEE
FI 40A
Vorsicherung 40A
So gesehen alles in Ordnung
es gibt auch Steckdosenkombinationen von Mennekes so aufgebaut zu kaufen
https://www.mennekes.de/produkt-details ... on-930013/
2x Schuko
1x 16A CEE
1x32A CEE
FI 40A
Vorsicherung 40A
So gesehen alles in Ordnung
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Hallo,
ja, danke, mir ist bekannt, dass man FI-Schalter gegen Überlastung vorsichern sollte, wenn nicht sogar muss. Meine Ursprungsfrage ergibt sich aus einem Youtube-Video, wo eine Garageninstallation näher betrachtet wird. Die Videos des Kanals sind wirklich klasse, nur habe ich nicht ganz verstanden, wie der Dozent auf den max. Betriebsstrom von 48 A bei dem ersten RCD kommt. Warum hat er nicht alle Betriebsströme, die durch die drei LS gehen, addiert?
Spielt jetzt keine Rolle, ob jetzt 48 A oder 64 A, da es sowieso zu viel ist, aber ich möchte gerne die Zusammenhänge richtig verstehen.
Und warum gleich drei Vorsicherungen/Schmelzsicherungen für den ersten RCD? Hätte da nicht eine gereicht?
Hier das Video, fängt bei auch sofort an und nur die ersten zwei Minuten sind hier relevant.
https://www.youtube.com/watch?v=hMcOfUdJSlk
Danke.
ja, danke, mir ist bekannt, dass man FI-Schalter gegen Überlastung vorsichern sollte, wenn nicht sogar muss. Meine Ursprungsfrage ergibt sich aus einem Youtube-Video, wo eine Garageninstallation näher betrachtet wird. Die Videos des Kanals sind wirklich klasse, nur habe ich nicht ganz verstanden, wie der Dozent auf den max. Betriebsstrom von 48 A bei dem ersten RCD kommt. Warum hat er nicht alle Betriebsströme, die durch die drei LS gehen, addiert?
Spielt jetzt keine Rolle, ob jetzt 48 A oder 64 A, da es sowieso zu viel ist, aber ich möchte gerne die Zusammenhänge richtig verstehen.
Und warum gleich drei Vorsicherungen/Schmelzsicherungen für den ersten RCD? Hätte da nicht eine gereicht?
Hier das Video, fängt bei auch sofort an und nur die ersten zwei Minuten sind hier relevant.
https://www.youtube.com/watch?v=hMcOfUdJSlk
Danke.
- SPS
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Doppelt Bitte Löschen
Zuletzt geändert von SPS am Mittwoch 25. Oktober 2023, 18:28, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß sps
- SPS
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Klar, Drehstrom RCD wird mit 3 Phasen L1, L2 und L3 versorgt. Jede benötigt eine Vorsicherung.
Edit
Das ist auch die Antwort auf die andere Frage, die Leitungsschutzschalter sind auf 3 Phasen aufgeteilt.
Jede Phase hat einen 16 A Leitungsschutzschalter und eine Phase vom 32 A Leitungsschutzschalter.
Zuletzt geändert von SPS am Mittwoch 25. Oktober 2023, 18:48, insgesamt 1-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß sps
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Wieso, hat er doch. Phasenweise Addition des Max. Stroms, der höchste Wert pro Phase bestimmt den gesamten Bemessungsstrom für den RCD. Sofern sich daraus eine mögliche Überlastung ergibt, muss der RCD anderweitig abgesichert werden.
Der Gesamtstrom aller Phasen gemeinsam ist unerheblich, da im Drehstromnetz nur die am höchsten belastete Phase relevant ist (im Regelfall - von Sonderfällen mit enormen reaktiven Schieflasten mal abgesehen).
REIN THEORETISCH wäre es im Sinn des Überlastungsschutzes ausreichend, nur die potentiell überlastbare Phase abzusichern, das wäre dem intuitiven Verständnis des Aufbaus eines Verteilers aber wenig zuträglich und wahrscheinlich auch nicht zulässig. (Auch wenn gleichzeitige Abschaltung im Fehlerfall bei Schmelzsicherungen ohnehin nicht gegeben ist).
Klar sollte bei solchen eng vorgesicherten Ausführungen sein, dass Selektivität in der Praxis nicht immer gegeben ist und fehlende Phasen für Motoren unangenehm werden können, daher besser ein paar Euro mehr für einen 63A RCD investieren.
Der Gesamtstrom aller Phasen gemeinsam ist unerheblich, da im Drehstromnetz nur die am höchsten belastete Phase relevant ist (im Regelfall - von Sonderfällen mit enormen reaktiven Schieflasten mal abgesehen).
REIN THEORETISCH wäre es im Sinn des Überlastungsschutzes ausreichend, nur die potentiell überlastbare Phase abzusichern, das wäre dem intuitiven Verständnis des Aufbaus eines Verteilers aber wenig zuträglich und wahrscheinlich auch nicht zulässig. (Auch wenn gleichzeitige Abschaltung im Fehlerfall bei Schmelzsicherungen ohnehin nicht gegeben ist).
Klar sollte bei solchen eng vorgesicherten Ausführungen sein, dass Selektivität in der Praxis nicht immer gegeben ist und fehlende Phasen für Motoren unangenehm werden können, daher besser ein paar Euro mehr für einen 63A RCD investieren.
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- Null-Leiter
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Re: Überschreitung des Bemessungsstroms bei RCD
Danke für die ausführliche Erklärung! Mir ist gerade aufgefallen, dass er den blau gekennzeichneten LS F1.2 völlig außer Acht lässt. Ohne diesen sind es tatsächlich 1x16A + 1x 32 A nur für L1. Über alle drei LS würde aber 64 A fließen, schlimmstenfalls.laut&hell hat geschrieben: ↑Mittwoch 25. Oktober 2023, 18:47 Wieso, hat er doch. Phasenweise Addition des Max. Stroms, der höchste Wert pro Phase bestimmt den gesamten Bemessungsstrom für den RCD. Sofern sich daraus eine mögliche Überlastung ergibt, muss der RCD anderweitig abgesichert werden.
Der Gesamtstrom aller Phasen gemeinsam ist unerheblich, da im Drehstromnetz nur die am höchsten belastete Phase relevant ist (im Regelfall - von Sonderfällen mit enormen reaktiven Schieflasten mal abgesehen).
REIN THEORETISCH wäre es im Sinn des Überlastungsschutzes ausreichend, nur die potentiell überlastbare Phase abzusichern, das wäre dem intuitiven Verständnis des Aufbaus eines Verteilers aber wenig zuträglich und wahrscheinlich auch nicht zulässig. (Auch wenn gleichzeitige Abschaltung im Fehlerfall bei Schmelzsicherungen ohnehin nicht gegeben ist).
Klar sollte bei solchen eng vorgesicherten Ausführungen sein, dass Selektivität in der Praxis nicht immer gegeben ist und fehlende Phasen für Motoren unangenehm werden können, daher besser ein paar Euro mehr für einen 63A RCD investieren.
Zuletzt geändert von Elektro76 am Mittwoch 25. Oktober 2023, 23:46, insgesamt 1-mal geändert.