Nachrüstung einer Steckdose

[epper]

Hallo,
es geht um Nachrüstung einer Steckdose in einer Bestandsanlage, welche mit RCD 0,3A geschützt wird.
Darf hierbei eine zusätzliche Steckdose angeschlossen, ohne die Schutzmaßnahme zu ändern,
oder muss ein RCD 30mA für die Erweiterung vorgeschaltet werden?
Danke für Infos!

[SPS]

Ja, es ist ein <= 30 mA RCD (FI) nötig.

Je nach Raum auch ein Steckdosen RCD möglich.

Bei Preisen von ca. 30 Euro für einen RCD mit 40 A Belastbarkeit und 0,03 A würde ich der ganzen Anlage den höheren Schutz zukommen lassen.

300 mA ausbauen und 30 mA einbauen. Nach vorheriger Prüfung der Anlage.

[Elt-Onkel]

Hallo,

der RCD mit 300 mA kann nur für den Brandschutz agieren.

Jede (neue) Steckdose bis 32A ist mit einem RCD 30 mA auszurüsten.


...

[epper]

Danke für die schnellen und klaren Antworten!

[Probator]

Wenn es eine kleinere Anlage ist (Privatgebäude, Büro), dann wäre doch zu empfehlen, den 300mA komplett rauszuwerfen und durch 30mA zu ersetzenn. Mach vorher eine ISO-Messung, ob da alles in Ordnung ist.

[miwi17null6]

Moin,

kurze frage, bei Erweiterung der Anlage ist es Vorschrift, dass man FI´s 30mA einbauen muss. Jetzt sagte mir ein MA unserer Elektrofirma, dass wenn auch eine defekte Steckdose (Steckdoseneinsatz) getauscht werden muss (keine Erweiterung), ein FI einzubauen ist.

Wo finde ich was in welcher Norm? Habe dazu erstmal nichts gefunden.

[Masterelektrik1]

Hallo,

die entsprechende Norm findest Du in der DIN VDE 0100-410, Abs. 411.3.3 :

"Weitere Anforderungen für Steckdosen in Endstromkreisen und für die Versorgung von ortsveränderlichen Betriebsmitteln für den Außenbereich"

Eine Fehlerstrom-Schutzeinrichtung ( RCD ) mit einem Bemessungsdifferenzstrom nicht größer 30 mA muss vorgesehen werden für :

Steckdosen in Endstromkreisen für Wechselstrom mit einem Bemessungsstrom nicht größer als 32 A, die für die Benutzung durch Laien und zur allgemeinen Verwendung bestimmt sind.

Endstromkreise mit fest angeschlossenen ortsveränderlichen Betriebsmitteln für Wechselstrom zur Verwendung im Außenbereich mit einem Bemessungsstrom nicht größer als 32 A

[Probator]

Jetzt sagte mir ein MA unserer Elektrofirma, dass wenn auch eine defekte Steckdose (Steckdoseneinsatz) getauscht werden muss (keine Erweiterung), ein FI einzubauen ist.

Das Ersetzen eines Steckdoseneinsatzes ist ganz eindeutig eine REPARATUR.
Daher besteht (meines Wissens nach immer noch) keine Nachrüstpflicht.

Es ist aber in jedem Fall ratsam, den Betreiber auf den fehlenden RCD hinzuweisen und eine Nachrüstung zu empfehlen.
Wenn im Verteiler der Platz vorhanden ist, wäre dies eine leicht und günstig umzusetzende Maßnahme.

Vor Einbau des RCD unbedingt Isolation N/L1/L2/L3 gegen PE messen! Dazu Hauptschalter aus, Neutralleiter der Zuleitung ausklemmen und bei eingeschalteten Endstromkreis-Sicherungen diese 4 Messungen vom Verteiler aus durchführen. Ist in 3 Minuten gemacht.

Insbesondere wenn Neutralleiter gegen PE extrem schlechte Werte liefert sind Fehler auf der Anlage und der RCD wird immer wieder fallen, was dir dann eine (ggf. mehrstündige) Fehlersuche beschert.

[miwi17null6]

Er hatte auf die TAB verwiesen (Enso - Netz) dort habe ich aber nichts gefunden.

[E-Jens]

Hallo,

Steckdosen nachträglich an bestehende Stromkreise anzuschließen ist oftmals keine gute Idee.
Wie viele Steckdosen und sonstige Verbraucher sind schon oder werden gelegentlich an dem Stromkreis angeschlossen?
Ist der vorhandene Stromkreis i.O. Wurde das fachgerecht geprüft?
Werden die Abschaltbedingungen nach der Erweiterung noch eingehalten.
Ja, neue Steckdosen benötigen einen 30 mA RCD. Aber auch für die vorhandenen Steckdosen ist eine Nachrüstung zu empfehlen.
Das sind so meine spontanen Gedanken.