Druckausgleich in Gehäusen

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Elt-Onkel
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Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

der Luftdruckunterschied in Deutschland beträgt etwa 50 Millibar zwischen Hochdruck- und Tiefdruckgebieten.

Verschiedene Firmen verkaufen Belüftungsverschraubungen.

Das ist eigendlich nix anderes, wie eine Labyrintdichtung, damit keine Ameisen in das Gehäuse wandern.
Genausogut könnte man in eine Verschraubung dann innen einen Kraftstoffsteckfilter für 1,99 Eur einstecken.

Dann gibt es Membranverschraubungen mit wasserdichten Ptfe-Scheiben.

Anschließend noch die Variante Membranverschraubung aus "Gummi".

Frage:
Wie wäre es eine Gummi-Membranverschraubung auszuwählen, und im Gehäuse eine Tüte mit Trocknungsmittel
zu platzieren ?

Dann macht die Gummimembran den Tag-Nacht-wechsel, und das Trocknungsmittel saugt Feuchtigkeit aus
Undichtigkeit auf.

Hat irgendwer Erfahrungserte oder Bauartempfehlungen ?


...
klotzkopf
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von klotzkopf »

Schalldämpfer aus Sinterbronze <2€

https://www.esska.de/shop/Schalldaempfe ... 18MS000000
doch Vorsicht, wenn das draußen ist. Die Dinger frieren im Winter zu. :confused:

Klemmkästen Bedienkästen kleine Schränke die draußen montiert sind, immer mit einem Dach versehen
sonst wird dat nix. Auch vor Sonne schützen hilft enorm.

Ausnahme Ex(d)
Diese haben eine Besonderheit und sind absichtlich nicht dicht.
Zwischen Gehäuse und Deckel ist ein Spalt < 0,5mm der mittels Abstandssicken oder Ringe oder sowas
offen gehalten wird. Die Wandstärke beträgt an diesen Stellen 1-2 cm !
Gibt es im Anschlussraum eine Zündung, so entweicht der Druck ringsum durch den Spalt.
Dabei kühlt das Gas so weit ab, dass es außerhalb keine zündfähigen Gemische zündet.
Dummerweise kann man mit einem Pott Farbe die ganze EX(d) vernichten.
Denn dann platzt an irgendeiner Stelle die Farbe ab und eine Stichflamme zündet das Gas außerhalb.

5 Eigenschaften technischen Dingsbums
Es funktioniert
Es funktioniert nicht
Es funktioniert, aber nicht so wie es soll
Es brennt ab
Es fliegt einem um die Ohren
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Elt-Onkel
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

es geht um ein 'ganz normales' Hensel-Mi-Gehäuse.

Also nicht was wirklich aufregendes.

Nur habe ich keine Lust die Einbauten nach zwei Jahren wegzuwerfen, weil die eingesogene Luftfeuchtigkeit
innen drin alles hat verrosten lassen.

Ja, es ist eine Wand dahinter, und ein Pultdach obendrüber.



...
Josupei
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von Josupei »

Ahoi,

Wiska hat für Ihre PTFE Druckausgleichselemente ein Dimensionierungstool auf der Homepage, damit kann man mal ein wenig rumspielen um dafür ein Gefühl zu bekommen.

https://www.wiska.com/de/177/druckausgl ... enting.php

Wenn ich dauerhaft Feuchtigkeit erwarten würde (habe ich bisher einmal in meinem Leben verbaut bei einem Schrank der direkt an einem Fluss stand), würde ich wahrscheinlich ein Entfeuchter einbauen. Elmeko hat da ganz gute Produkte Entfeuchtungsgerät mit Ablaufventil.
tm90
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von tm90 »

Wir haben die Druckausgleichverschraubungen mit PTFE.

Fazit, noch nie Probleme gehabt.
Manchmal nisten sich nur Spinnen in den kleinen Löchern ein.
Da muss man ein bisschen ein Auge darauf haben. :)
Trocknungsmittel habe ich aber noch nicht gesehen.
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Elt-Onkel
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

unter Abwägung aller Randbedingungen sind es jetzt Druckluft-Schalldämpfer geworden.

.
Druckluft_Schalldämpfer.jpg
Druckluft_Schalldämpfer.jpg (4.49 KiB) 3590 mal betrachtet
.

Das Innenginde M20 vom Gewindestopfen ist aufgebohrt worden auf R 1/2".

In einem Hensel Mi 100 sind es immerhin 0,5 Liter Luft, die Temperaturbedingt ausgetauscht werden müssen.
Wika-Membranverschraubungen reichen dafür nicht aus.

Ein baugleicher Schalldämpfer arbeitet an meinem 1'200-Liter Wassertank seit 10 Jahren einwandfrei.
Da ist bisher nichts eingefroren.

Jedes Gehäuse bekommt noch ein Säckchen Trockenmittel, damit etwaige Feuchtigkeit aus der angesogenen
Luft gebunden werden kann. Die Wechselintervalle muss man noch auskegeln.
Ich rechne mit einem Wechsel alle zwei Jahre.


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SPS
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von SPS »

Hallo,

ich kenne es so, dass Belüftungsverschraubungen und Entlüftungsverschraubungen eingebaut werden. Ja auch mal mehrere. Sowie in der Höhe verschoben.
Unten im Schaltschrank dann Verschraubungen zum Abführen von Restwasser.
Dazu in einigen Fällen noch eine Schaltschrankheizung
Zuletzt geändert von SPS am Samstag 28. Oktober 2023, 19:15, insgesamt 2-mal geändert.
Mit freundlichem Gruß sps
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SPS
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von SPS »

https://www.conrad.de/de/p/hensel-40125 ... 95827.html
Conrad Elektronik Hensel Beschreibung hat geschrieben:Damit beim Druckausgleich die Leckgrenze von 0,07 bar nicht überschritten wird, muss je 6 Liter (6000 cm³) Gehäusevolumen ein Kombi-Belüftungsstutzen M20 eingesetzt werden.
Beispiel Gehäuse 27 cm x 27 cm x 17 cm = 12393 cm³ = 12,393 Liter. Anzahl der benötigten KB. 20 (M20) ≥ 3 Stück.

Entwässerung
leider nur in Metall gefunden
https://boxexpert.de/produkte/zubehoer/ ... t-messing/

Hier einige Produkte und auch ein online Druckausgleichsrechner
https://www.druckausgleichsrechner.de/de/

Edit Entwässerung Kunststoff
https://www.rst.eu/de/unternehmen/unter ... 12x15.html
Mit freundlichem Gruß sps
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Elt-Onkel
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von Elt-Onkel »

Hallo,

also wenn im Schaltschrank fließendes Wasser anzutreffen ist, hat der Planer was falsch gemacht.

Wenn man also Wasserablaufstutzen braucht, sollte man ein Zoogeschäft aufmachen,
und Aquarien verkaufen.

Wieviel % rel. Feuchte ein Schaltgerät im Schrank ausgesetzt werden darf, sagt der Hersteller.

Die o.g. 0,07 bar sind 70 mbar. Also mehr, als die Luftdruckdifferenz, die in Deutschland auftreten kann.

Natürlich steht es jeder Firma frei, bezogen auf ihre Produkte (Lochgrösse, pp.) ein Berechnungstool
anzubieten.
Wenn sie es korrekt machen würden, müssten sie es wie bei einem Öltrafo mit Ausdehnungsgefäß und Trockenpatrone machen.
Sind es nur Löcher, dann wird auch feuchte Luft in das Innere von Gehäusen gefördert.
Das ist kontraproduktiv.


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ego11
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Re: Druckausgleich in Gehäusen

Beitrag von ego11 »

Wie funktioniert das mit der Schutzklasse des Gehäuses?
Das Ding sieht leitfähig aus?
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